3. Klasse Addition/Subtraktion < Fachdidaktik < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 11:50 Sa 26.01.2008 | Autor: | tete |
Hallo alle zusammen,
ich habe mal eine Frage wie man am besten drittklässlern das addieren/subtrahieren von 3-stelligen Zahlen lehren sollte.
Ich arbeite derzeit ehrenamtlich in einer Hortbetreuung und mache mit den Kinder oft Hausaufgaben, die wie folgt rechnen:
z.B. bzw.
453+385=? 865-247=?
453+300=753 865-200=665
753+ 80=833 665- 40=625
833+ 5=838 625- 7=618
ich finde diese Art sehr unschön, da man dass später nicht mehr benötigt, wäre es nicht besser den Kindern sofort das addieren/subtrahieren untereinander beizubringen, also
z.B. bzw.
453 865
+ 385 - 247
= 838 = 618
da man später, wenn man beliebig große Zahlen addieren möchte auch beliebig viele Zeilen verschwenden würde und außerdem ist das untereinander addieren auch sinnvoll später für die schriftliche Multiplikation von "großen" Zahlen!
Was denkt ihr darüber???
Freu mich über jede Antwort!
LG tete
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(Antwort) fertig | Datum: | 12:10 Sa 26.01.2008 | Autor: | abakus |
Die bekannten Verfahren der schriftlichen Addition sind "automatisierte" Verfahren, deren einziger Zweck es ist, möglichst schnell ein Ergebnis zu erhalten.
Noch schneller geht es vielleicht mit dem Taschenrechner - warum führt man den nicht gleich in Klasse 1 ein?
Die Antwort auf meine provokatorische Frage ist einfach:
Das mathematische Verständnis bleibt dabei völlig auf der Strecke.
Das gleiche gilt im übertragenen Sinne für die angeführten automatisierten schriftlichen Rechenverfahren.
Es ist doch für die Schüler viel fruchtbarer, wenn sie nach 20, 30 oder 40 Aufgaben in der von dir kritisierten "langatmigen" Form selbst merken, dass man an Stelle der Zehner und Hunderter einfach nur die Ziffern selbst addieren muss.
Diese Fähigkeit zur Abstraktion ist in der Mathematik bis in die Sek 2 hinein von großer und vor allem von wachsender Bedeutung. Die Grundschule legt dazu die ersten bescheidenen (aber äußerst wichtigen) Grundsteine.
Bitte habe also Geduld und nimm den Kindern nicht die Möglichkeit, den Sinn des verkürzten Verfahrens zu verstehen bzw. das Verfahren im günstigsten Fall selbst zu entdecken.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:33 Sa 26.01.2008 | Autor: | Bettina |
Hallo Tete
Ich denke, dass es wichtig ist, den Kindern das Rechnen mit grossen Zahlen beizubringen. Der Zehnerübergang (z. B. bei 23+8), bzw. der Hunderterübergang (z. B. bei 280+39) bereitet den Kindern oft Probleme. Diese Probleme sauber zu lösen fördert das Zahlenverständnis.
Die schriftliche Addition ist zwar einfacher, bringt den Kindern aber die Bedeutung der Zahlen nicht näher. Kinder, welche kein Zahlenverständnis haben, sind oft in der Lage, schriftlich korrekt zu rechnen. Damit haben sie aber leider nicht begriffen, was eigentlich die Zahlen bedeuten.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.
Viele Grüsse
Bettina
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:04 So 27.01.2008 | Autor: | tete |
Hallo ihr beiden,
ich danke euch erstmal für eure Antworten!
@ abakus
> Bitte habe also Geduld und nimm den Kindern nicht die Möglichkeit, den > Sinn des verkürzten Verfahrens zu verstehen
ich hätte mich nie gegen die Lehrstrategie der Lehrerin gewendet und den Kindern es auf der "einfachen" Art und Weise gezeigt.
@ Bettina
> Die schriftliche Addition ist zwar einfacher, bringt den Kindern aber
> die Bedeutung der Zahlen nicht näher. Kinder, welche kein
> Zahlenverständnis haben, sind oft in der Lage, schriftlich korrekt zu
> rechnen. Damit haben sie aber leider nicht begriffen, was eigentlich
> die Zahlen bedeuten.
Das sehe ich ein!
Also vielen Dank, werde diese Gründe auch einigen Eltern gegenüber (die mich darauf angesprochen haben) anführen und denke damit auf Verständnis der Lehrkraft und der Rechenart gegenüber zu stoßen!
LG
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Hallo,
ich schließe mich meinen Vorrednern an, und ich bekenne:
so wie Deine Kinder addiere und subtrahiere ich auch heute, den Kindertagen längst entwachsen, wenn ich das im Kopf tun muß, und daß ich es gut geübt habe in Kindertagen, war keine Zeitverschwendung.
Gruß v. Angela
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