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Hallo zusammen,
für eine Seminararbeit muss ich eine ExAnte - Berechnung des VaR (historische Simulation) am Beispiel des gleitenden 10er erstellen. Leider hake ich an einer Stelle und würde mich freuen, hier Hilfe zu finden.
Mein fiktives Portfolio (1 Mio €) wird in 120 monatlichen Tranchen rollierend in 10jährige Bundeswertpapiere investiert. Nach 10 Jahren habe ich so ein Portfolio des gleitenden 10ers sowie zukünftige CashFlows erzeugt.
Nun soll ich dieses Portfolio anhand der aktuellen Strukturkurve bewerten. Außerdem habe ich historische Änderungen der Strukturkurve ermittelt und addiere diese Änderungen auf die aktuelle Strukturkurve um mögliche zukünftige Strukturkurvenänderungen zu simulieren. Mit diesen (hunderten) Zinsstrukturkurven soll ich das Portfolio ebenfalls bewerten. Die sich so ergebenen Barwertänderungen sollen anschließend geordnet und über Abzählen in den VaR überführt werden.
Mein Problem ist nun die Barwertberechnung mittels einer Zinsstrukturkurve.
Ich nehme folgende Zinssätze als Zinsstrukturkurve an:
[Dateianhang nicht öffentlich]
Wie kann ich denn mein aktuelles Portfolio bzw. die zukünftigen CashFlows mit 5 Zinssätzen verbarwerten?!
Meine Idee wäre, die zukünftigen CashFlows zu gleichen Teilen mit je einem der Zinssätze abzuzinsen. Leider konnte ich weder für diesen Ansatz, noch für eine andere Berechnungsmethodik, Literaturhinweise finden.
Ich hoffe, ich habe mein Problem einigermaßen verständlich formuliert und natürlich, dass jemand die Zeit findet mir zu helfen.
Vorab schon mal vielen lieben Dank!!!
Christina
PS.: Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Dateianhänge: Anhang Nr. 1 (Typ: JPG) [nicht öffentlich]
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(Antwort) fertig | Datum: | 13:25 Sa 21.11.2015 | Autor: | Staffan |
Hallo,
ich will eine Antwort versuchen:
Wenn ich die Aufgabe richtig verstanden habe, gäbe es drei Alternativen für die Abzinsung per heute.
Eigentlich erstreckt sich eine Zinsstrukturkurve, wie sie auch die Bundesbank veröffentlicht, auf alle denkbaren Laufzeiten, nicht nur einen Ausschnitt wie hier. Man könnte, wie man es auch unterjährig macht, dann die Werte zwischen den genannten Zeitpunkten durch Interpolation bilden, was aber für die Laufzeit bis 6 Monate mangels Daten nicht möglich ist und mir wegen der längeren Zwischenräume nicht sehr wirklichkeitsnah erscheint. Die Aufteilung des Portfolios in fünf gleiche Teile erscheint mir naheliegender, wenn es keine Angaben zu unterschiedlichen Gewichtungen oder Arten der Wertpapiere gibt. Allerdings verstehe ich die Aufgabe so, daß hier das Portfolio in Bundeswertpapieren erst aufgebaut werden soll. Dafür spricht der Satz "Nach 10 Jahren habe ich so ein .... erzeugt" und die Aussage "..wird in 120 Tranchen rollierend in ... investiert..", d.h. am Anfang gibt es nur EUR 1 Mio, nach sechs Monaten 5%, nach einem Jahr 10%, zwei Jahren 20%, fünf Jahren 50% und am Ende 100% der Wertpapiere und damit die Bestände für die Abzinsungen.
Bisher habe ich den "gleitenden 10er" eher als eine Benchmark gesehen, die man mit einem eigenen Portfolio schlagen will, vgl. auch
http://docslide.de/documents/1-gesamtbanksteuerung-zinsaenderungsrisiko-10112008-vorlesung-gesamtbanksteuerung-zinsaenderungsrisiko-dr-klaus-lukas-cornelis-witte.html
aber natürlich kann man auf dieser Basis auch einen Value at Risk ermitteln.
Gruß
Staffan
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