Bismarcks Außenpolitik < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:40 So 12.02.2006 | Autor: | devil87 |
Aufgabe | Bismarck äußerte sich 1888 folgendermaßen: "Meine Karte von Afrika liegt in Europa". (im Zusammenhang mit der Kolonialpolitik)
Was wollte er damit ausdrücken? |
so, ich habe mir meine gedanken gemacht, aber bin mir nicht soo wirklich sicher, ob ich zur richtigen lösung gekommen bin.
meinte bismarck damit, dass er sich weniger für Kolonien in Afrika interessiert als vielmehr für die Lage in Europa selbst? oder hat er gemeint, dass Afrika fast wie eine Karte von Europa ist, weil die europäischen Großmächte alle dort Kolonien besitzen? oder doch etwas ganz anderes?
Danke für alle Antworten :))
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:48 So 12.02.2006 | Autor: | Josef |
Hallo,
Hier ist Rußland, und da ist Frankreich, und Deutschland liegt dazwischen. Das ist meine Karte von Afrika. So reagierte Fürst Otto von Bismarck, Kanzler des deutschen Kaiserreichs, als er gefragt wurde, welche kolonialen Ambitionen Deutschland in Afrika hege.
weiteres siehe:
http://www.bpb.de/themen/ZV103Y,0,0,Bedeutung_Afrikas_f%FCr_Deutschland.html
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Hallo devil,
> Bismarck äußerte sich 1888 folgendermaßen: "Meine Karte von
> Afrika liegt in Europa". (im Zusammenhang mit der
> Kolonialpolitik)
> Was wollte er damit ausdrücken?
> so, ich habe mir meine gedanken gemacht, aber bin mir
> nicht soo wirklich sicher, ob ich zur richtigen lösung
> gekommen bin.
> meinte bismarck damit, dass er sich weniger für Kolonien
> in Afrika interessiert als vielmehr für die Lage in Europa
> selbst?
das ist eine gute Überlegung. Bismarck ist ja weniger als Eroberer als als Diplomat in die Geschichte eingegangen.
Du kennst bestimmt die Bündnisskarte von Europa, die zeigt wie Bismarck durch geschickte Bündnispolitik Frankreich in die Außenpolitische Isolation gedrängt hat.
Bismarck sah die Gefahr außenpolitischer Konflikte mit anderen Großmächten um evtl. Kolonien. Er konzentrierte sich auf Europa um England, Rußland und Italien gegen Frankreich auszuspielen.
Deswegen hat Deutschland erst sehr spät damit angefangen, Kolonien zu beanspruchen. Erst WilhelmII. hat Bismarck zum Abdanken gezwungen und einen neuen Kurs eingeschlagen.
Mfg
Matthias
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Hallo!
Im Grunde wurde deine Frage schon richtig beantwortet, ich habe vielleicht noch einige Aspekte zur Ergänzung:
Bismarck wollte nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71, mit dem er die Aufmerksamkeit Europas und den aufkommenden Groll der Großmächte auf Deutschland gelenkt hatte, Deutschlands Zurückhaltung nach außen hin repräsentieren. Dies hatte mehrere Hintergründe: Frankreich war zutiefst gekränkt, da es den Krieg verloren hatte und Elsass-Lothringen an Deutschland abtreten musste. Zusätzlich sah England die sogenannte Balance of Power (Mächtegleichgewicht) durch die immer größer werdende Macht Deutschlands gefährdet. Bismarck sah die Position in Deutschland durch die alamierten anderen Großmächte gefährtet und versuchte einerseits, wie bereits gesagt wurde, sich mit Bündnissen abzusichern, andererseits aber auch die sogannte Satuiertheit (auch Zurückhaltung) des Reiches zu repräsentieren. Zu diesem Voratz gehörte auch der Verzicht auf sämliche Kolonien. Mit diesem Zitat wollte er ausdrücken, dass er bzw. Deutschland keinerlei Interesse an Kolonien hatte und Deutschland sich aus dem immer stärker werdenden Streben nach kolonialem Anspruch enthalte.
Erst später, als Bismarck aus seinem Amt zurückgetreten war, wurde unter Willhelm II. deutlich, warum Bismack dieses Ziel verfolgte. Deutschland zog den Ärger international auf sich, und schlitterte in den I. Weltkrieg.
Ich hoffe das hilft dir :)
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