Bündnisverträge unter Bismarck < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 10:58 Sa 21.06.2008 | Autor: | marco21 |
Hallo,
Bismarck hatte ja ab ca. 1873 Bündnisverträge mit Östereich/Ungarn, Russland und Italien gehabt, um Frankreich um es jetzt knapp und bündig zu sagen, aus Europa so zu isolieren, damit Frankreich nicht mit hilfe eines der anderen Großen Länder Deutschland angreift und zu einem zwei-Fronten-Krieg kommt.
Allerdings wurden diese Verträge nach Bismarcks ausscheiden aus der Politik aufgelöst, warum?
Ich weiß es nicht genau, würde aber vermuten, dass die Nachfolger Bismarck eben Weltpolitik betreiben wollten, und somit die "satuierte Haltung" von Deutschland nicht mehr wiedergespiegelt hat, oder?
MfG:
Marco
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Hallo Marco ,
Der Schuldige, und man kann hier wiklich von Schuld sprechen, war Kaiser Wilhelm II.
Bismarck und er hatten diverse Interessenkonflikte, sodass Wilhelm Bismarck zu seinem Rücktritt zwang - am 20. März 1890 wurde Bismarck von Wilhelm entlassen, was fatale Auswirkungen auf die Außenpolitik hatte.
Und jetzt kommen die Bündnisse ins Spiel:
Es gab ja den Dreibund von 1882 zwischen dem Deutschen Reich, Italien und Österreich-Ungarn.
Und dann gab es noch den Rückversicherungsvertrag von 1887 zwischen dem Deutschen Reich und Russland.
Hier kommt das Dilemma:
Der Rückversicherungsvertrag widersprach in wenigen Punkten dem Dreibund (wie weiß ich nicht).
Bismarck sah das während seiner Regierungszeit als kein Problem an, da er die Priorität auf den Rückversicherungsvertrag gelegt hat.
Wilhelm sah es genau anderum. Seine Priorität galt dem Dreibund!
Also hat Wilhelm absichtlich den Rückversicherungsvertrag mit Russland nicht erneuert!
Wenn du noch Fragen hast, dann melde dich.
Liebe Grüße,
Sarah
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:59 Sa 21.06.2008 | Autor: | marco21 |
Hallo,
erstmal DANKE für die Antwort:
Das hier habe ich nach ein bisschen recherchieren doch noch im Internet gefunden, also warum die Verträge nicht verlängert wurden:
- Rückversicherungsvertrag11
Das letzte bündnisähnliche Abkommen Bismarcks war der Rückversicherungsvertrag mit Russland, der das Ziel hatte, vertragliche Sicherungen für die Ostgrenze Deutschlands zu erreichen. Hierbei wollte allerdings Russland, dass Deutschland eine strenge Neutralität gegenüber eines österreichischen-russischen Konfliktes einnimmt und im Gegenzug diese Neutralität auch im deutsch-französischen Konflikt von Russland gewährt wird. Bismarck war nicht gewillt Österreich an Russland ausliefern, den dem wäre diese Vereinbarung gleich gekommen. Es erfolgten jedoch Zugeständnisse auf dem Balkan. Der Vertrag wurde am 18. Juni 1887 für 3 Jahre unterzeichnet. Bismarcks Nachfolger Caprivi verlängerte, nach Bismarcks Rücktritt im März 1890, diesen Vertrag nicht mehr.
3. Abschluss
- Bruch nach 3 Kaiserjahr
Noch einmal zurück in das sogenannte Dreikaiserjahr 1888: Hier vollzog sich durch den Tod Kaiser Wilhelms I. am 9. März im Alter von 91 Jahren der erste Generationswechsel. Der liberale Kaiser Friedrich bestieg jedoch bereits todkrank den Thron. Man hegte in ihm die Hoffnung, dass er das Reich nach englischem Vorbild in eine parlamentarische Monarchie umgestalte. Er starb am 15. Juni. Der neue Kaiser, der damals erst neunundzwanzig jährige Wilhelm II., verehrte Bismarck als Reichsgründer und Politiker, fand dessen Vorgehensweise jedoch antiquiert. Im Zeitraum vom15. - 20. März 1890 drängte er Bismarck zum Rücktritt auf Grund von innen- und außenpolitischen Differenzen und erwirkte dessen Abschiedsgesuch.
- nach 1890
1893 wurde Frankreich durch Kaiser Wilhelm 2. erst wieder aus seiner Isolierung geholt. Frankreich erkannte den Besitzanspruch Deutschlands an Elsaß-Lothringen an.
Wilhelm II. verstärkte, auch aus verwandtschaftlichen Gründen, die Zusammenarbeit mit England. Mit England wetteiferte er in der militärischen Aufrüstung besonders in Richtung seiner Seeflotte, was wiederum von allen Großmächten misstrauisch betrachtet wurde. Ein weiterer Eckpunkt seiner Außenpolitik war die Kolonialisierung, um Deutschland zur Weltgeltung zu bringen. Wilhelm der II. verstand es jedoch nicht, die Mächte, ähnlich wie Bismarck, durch gezielte Bündnispolitik im Gleichgewicht zu halten. Diese beiden Punkte führten letztendlich zum 1. Weltkrieg 1914.
QUELLE: http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/gem/19393.html
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MfG:
Marco
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