Disgrace < Lektüre < Englisch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:13 Sa 06.01.2007 | Autor: | vikin |
Hallo,
ich wollte euch fragen, on ihr vielleicht Informationen, was Summary und Analysis angeht zu dem Buch Disgrace habt.
Würde mich freuen, wenn ihr mir bescheid geben würdet.
Ich würde auch natürlich, wenn ihr eure Arbeit entgeld haben möchtet, was ja sehr legitim ist, ( gibt es ja auch im Internet bei manchen Themen, die man kostenpflichtig runterladen kann, aber leider nicht zu diesem thema) auch bezahlen.
Danke im Voraus.
Liebe Grüße
viki
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 08:35 So 07.01.2007 | Autor: | Josef |
Hallo,
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> ich wollte euch fragen, on ihr vielleicht Informationen,
> was Summary und Analysis angeht zu dem Buch Disgrace habt.
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Aus der Amazon.de-Redaktion:
Dieser Titel ist in englischer Sprache.
David Lurie ist schon in seinem eigenen Leben kein Held, geschweige im dem von jemand anderem. Mit 52 Jahren ist der Protagonist von Disgrace am Ende seines beruflichen wie auch seines Liebeslebens angelangt und scheint geradezu absichtlich mit dem Unglück zu flirten. Seit langem Professor für Neuere Philologien am Cape Town University College in Kapstadt, wurde er kürzlich zum Assistenzprofessor für Kommunikation derselben Einrichtung degradiert, die mittlerweile ostentativ in Cape Technical University umbenannt wurde.
Obwohl er seiner neuen Disziplin täglich viele Stunden widmet, findet er deren erste Prämisse, wie sie im "Communications 101"-Handbuch formuliert ist, geradezu absurd: "Die menschliche Gesellschaft hat die Sprache erfunden, damit wir unsere Gedanken, unsere Gefühle und unsere Absichten einander mitteilen können." Seiner Ansicht nach -- die er für sich behält -- liegen die Ursprünge der Sprache im Gesang, die Ursprünge des Gesangs wiederum in der Notwendigkeit, die übergroße und ziemlich leere menschliche Seele mit Klang zu erfüllen.
David, der bereits zweimal geschieden ist und dessen äußerliche Anziehungskraft nachläßt, verführt auf ziemlich unbarmherzige Weise eine seiner Studentinnen; sein unschickliches Verhalten wird bald aufgedeckt. In seinem achten Roman wäre J.M. Coetzee vielleicht damit zufrieden gewesen, eine tiefgründige akademische Satire zu schreiben. Aber in Disgrace hat er sich weitaus mehr vorgenommen, und seine Kunst ist so kompromißlos wie seine Hauptfigur -- allerdings auch unendlich komplexer. Nicht bereit, das Spiel der öffentliche Reue mitzumachen, läßt sich David schließlich feuern -- eine letzte Geste der Verachtung. Nun, denkt er, kann er sich hinsetzen und etwas über Byrons letzte Lebensjahre schreiben -- keine leere, ungelesene Kritik, "Prosa als Meterware" sozusagen, sondern ein Libretto. Zu diesem Zweck reist er in die Ost-Kap-Provinz zur Farm seiner Tochter. Lucy, die Mitte Zwanzig ist, kehrte dem Schick der Stadt den Rücken und lebt nun auf fünf Hektar Land vom Blumen- und Gemüseanbau und einem Hundeasyl. "Nichts könnte einfacher sein", denkt David. In Wirklichkeit könnte nichts schwieriger sein -- oder, jetzt im neuen Südafrika, gefährlicher. Weit davon entfernt, die Zuflucht zu sein, die er gesucht hat, ist in Salem kaum etwas sicher. Gerade als sich David in seine vorübergehende Rolle als Landarbeiter und wenig begeisterter Freiwilliger im Tierheim eingelebt hat, werden er und Lucy von drei schwarzen Männern überfallen. Unfähig, seine Tochter zu beschützen, ist Davids Schande nun komplett. Ihre ist allerdings weitaus größer.
Es gibt in Coetzees schmerzlichem Roman viel mehr zu erkunden, und wenig davon ist tröstlich. Es wäre zu einfach, seinen Titel aufzugreifen und Disgrace als eine komplizierte Aufarbeitung persönlicher und politischer Schande und Verantwortung zu betrachten. Aber das Anliegen des Autors ist die Geschichte seines Landes, die Brutalitäten und der Verrat. Coetzee setzt sich auch mit der Frage auseinander, wieviel Seele und wieviele Rechte wir Tieren zugestehen. Nach dem Überfall nimmt David seine Rolle im Hundeasyl viel ernster und findet schließlich eine Art Zuhause und ein gewisses Maß an Liebe. In Coetzees The Lives of Animals, vor kurzem in der Schriftenreihe der Princeton University erschienen, erzählt eine alternde Romanschriftstellerin ihren Zuhörern, daß die Frage, die alle Labor- und Zootiere beschäftigt, lautet: "Wo ist mein Zuhause, und wie komme ich dorthin?" Obwohl er im Vergleich zu den ungewollten Tieren, die in seiner Obhut sind, geradezu allmächtig ist, ist David letztendlich genauso gefangen und genauso verloren wie sie.
Disgrace ist geradezu gewollt einfach. Und doch besitzt es seine ganz eigene magere,herzzerreißende Lyrik, vor allem in den Beschreibungen der ungewollten Tiere. Am Anfang der Geschichte erklärt David seiner Studentin, daß Lyrik den Leser entweder sofort anspricht -- "eine plötzliche Offenbarung und eine plötzliche Reaktion" -- oder überhaupt nicht. Coetzees Buch spricht da anders; seine Schichten und Traurigkeiten wickeln sich endlos ab. --Kerry Fried -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Amazon.co.uk
Emerging from the dissident calibrations of literary voices joined together in the culture of protest against the apartheid regime, the distinctive writing of novelist, critic and academic J M Coetzee has become identified as one of the most finely tuned among contemporary Southern African writers. From the local recognition accorded his earliest novel Dusklands to the international acclaim with which his rewriting of Defoe's Robinson Crusoe story, Foe was received, Coetzee has dedicated himself to transforming South African writing from a blunt weapon of struggle to a delicate and incisive instrument of reflective liberation.
Disgrace takes as its complex central character 52-year-old English professor David Lurie whose preoccupation with Romantic poetry--and romancing his students--threatens to turn him into a "a moral dinosaur". Called to account by the University for a passionate but brief affair with a student who is ambivalent about his embraces, David refuses to apologise, drawing on poetry before what he regards as political correctness in his claim that his "case rests on the rights of desire." Seeking refuge with his quietly progressive daughter Lucie on her isolated small holding, David finds that the violent dilemmas of the new South Africa are inescapable when the tentative emotional truce between errant father and daughter is ripped apart by a traumatic event that forces Lucie to an appalling disgrace. Pitching the moral code of political correctness against the values of Romantic poetry in its evocation of personal relationships, this novel is skillful--almost cunning--in its exploration of David's refusal to be accountable and his daughter's determination to make her entire life a process of accountability. Their personal dilemmas cast increasingly foreshortened shadows against the rising concerns of the emancipated community, and become a subtle metaphor for the historical unaccountability of one culture to another.
The ecstatic critical reception with which Disgrace has been received has insisted that its excellence lies in its ability to encompass the universality of the human condition. Nothing could be farther from the truth, or do the novel--and its author--a greater disservice. The real brilliance of this stylish book lies in its ability to capture and render accountable--without preaching--the specific universality of the condition of whiteness and white consciousness. Disgrace is foremost a confrontation with history that few writers would have the resources to sustain. Coetzee's vision is unforgiving--but not bleak. Against the self-piteous complaints of all declining cultures and communities who bemoan the loss of privileges that were never theirs to take, Coetzee's vision of an unredeemed white consciousness holds out--to those who reach towards an understanding of their position in history by starting again, with nothing--the possibility of "a moderate bliss." --Rachel Holmes -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Viele Grüße
Josef
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