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(Frage) beantwortet | Datum: | 17:19 Mi 30.05.2007 | Autor: | Dunbi |
Hallo Comunity,
Dramentheorie - Übersicht:
Aristoteles
Form: Einheit von Ort, Zeit und Handlung
Inhalt: Ständeklausel
Lessing
Form: Einheit von Ort, Zeit und Handlung
Inhalt: "bürgerliche Trauerspiele" bzw. bürgerlich
Goethe/Schiller
Form: Einheit von Ort, Zeit und Handlung
Inhalt: bürgerlich
Brecht
Form: episches Theater
Inhalt: bürgerlich
Nun meine Fragen:
1. Ist die Gliederung so richtig?
2. Haben die großen Goethe und Schiller einfach nur Lessing nachgeeifert, indem sie über die Bürger schrieben? 3. Oder haben sie irgendetwas neues zur Dramentheorie beigetragen?
1. Ergänzung:
Form des Aristoteles: Durch die Einheiten sollten sich die Menschen mit dem Drama identifizieren und so durch Furcht(vor dem gleichen Schicksal) und Mitleid besser werden.
Form des epischen Theaters: Durch den V-Effekt wurden die Menschen direkt mit den Problemen konfrontiert, und sollten so aktiv und bessere Menschen werden.
4. Ist die 1. Ergänzung richtig?
Auch bei http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/136576,0.html gefragt(Deuscthforum), jedoch ohne Antwort...
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Hey Dunbi [b]
> Dramentheorie - Übersicht:
> Aristoteles
> Form: Einheit von Ort, Zeit und Handlung
> Inhalt: Ständeklausel
> 1. Ergänzung:
> Form des Aristoteles: Durch die Einheiten sollten sich die
> Menschen mit dem Drama identifizieren und so durch
> Furcht(vor dem gleichen Schicksal) und Mitleid besser
> werden.
, aber:
Um sich mit den Schauspielern identifizieren zu können, war es sehr wichtig, dass realistisch gespielt wurde. Also die Geschichte musste zwar ausgedacht sein, jedoch so, dass sie so tatsächlich hätte passieren können.
Du solltest erklären, was du mit "besser werden" meinst.
Das, was du hier beschreibst nennt sich "Katarsis":
Das Schicksal der handelnden Personen erzeugt Mitleid (Eleus) und Furch (Phobos) und so eine Reinigung
Dafür gibt es allerdings Bedingungen (die ich z.T. schon erwähnt hatte):
- es muss eine wahrscheinliche Handlung sein
- Plausibilität der HAndlung -> Einheit von Zeit und Handlung
- keine Nachahmung der Wirklichkeit, nur Vorstellung, was möglich ist => Glaubwürdigkeit (Mimesis)
Liebe Grüße,
Sarah
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:27 Mi 30.05.2007 | Autor: | Dunbi |
Hallo Espritgirl,
danke für die Teilantwort. Mit besser werden meinte ich in diesen Fall so zu handeln, wie es der Regiesseur beabsichtigt hat (was ja besser sein sollte, wenn er Kritik ausgeübt hat)...vielen Dank
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:41 Do 31.05.2007 | Autor: | ONeill |
> Dramentheorie - Übersicht:
> Aristoteles
> Form: Einheit von Ort, Zeit und Handlung
> Inhalt: Ständeklausel
Das Drama ist nach Aristoteles die "Nachahmung einer edlen und abgeschlossenen Handlung". Weitere wichtige Punkte sind:
die gehobene Sprache
Mitleid und Furcht führen zur Katharsis
die drei Einheiten, wie von dir schon angemerkt und die Ständeklausel
siehe auch pyramidialer Aufbau eines Dramas nach Gustav Feytag.
> Lessing
> Form: Einheit von Ort, Zeit und Handlung
> Inhalt: "bürgerliche Trauerspiele" bzw. bürgerlich
Identifikation->Mitleid (mit uns selbst weil wir Angst haben sowas könnte uns auch passieren)und Furcht->Katharsis
"Wenn das Theater aus ist, hört auch das Mitleid auf, aber die Katharsis bleibt".
Lessing verwirft außerdem die Ständeklausel(!), da er keine stereotypen Personen im Drama haben möchte
> Goethe/Schiller
> Form: Einheit von Ort, Zeit und Handlung
> Inhalt: bürgerlich
Mit Goethe haben wir uns da nie beschöftigt, nur mit Schiller:
Gerichtbarkeit der Bühne->moralische Verurteilung, wo das weltliche Gericht versagt (selbst bei bereits Verstorbenen)->morlaische Ideale->Theater als Bildungsstätte
Das Drama ist auf der Bühne lebendiger, als in der bloßen Schrift.
Schicksal: Gleichgewicht von Zufall und Plan.
> Brecht
> Form: episches Theater
> Inhalt: bürgerlich
keine Identifikation mit dem Geschehen, um den Abstand zu waren um richtig urteilen zu können.=>Verfremdungseffekt
Alltagserlebnisse darstellen, keine Illusion.
Auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen!
Die Welt als Unfall, der auf der Bühne nachgestellt wird.
> Nun meine Fragen:
> 1. Ist die Gliederung so richtig?
Joa habs noch etwas ergänzt.
> 2. Haben die großen Goethe und Schiller einfach nur
> Lessing nachgeeifert, indem sie über die Bürger schrieben?
Nein, ich denke die Beweggründe sind anders (siehe Ergänzungen).
> 3. Oder haben sie irgendetwas neues zur Dramentheorie
> beigetragen?
nochmal siehe oben
> 1. Ergänzung:
> Form des Aristoteles: Durch die Einheiten sollten sich die
> Menschen mit dem Drama identifizieren und so durch
> Furcht(vor dem gleichen Schicksal) und Mitleid besser
> werden.
Ja kann man so sagen.
> Form des epischen Theaters: Durch den V-Effekt wurden die
> Menschen direkt mit den Problemen konfrontiert, und sollten
> so aktiv und bessere Menschen werden.
Na ich würde sagen die Verfremdungseffekte führen dazu, dass man sich nicht mit dem Geschehen identifiziert, bzw nicht in das Geschehen versunken ist (da liefen zb. zwischendurch bei Brecht mal Leute über die Bühne und haben was erzählt, aber nicht gespielt)=>Der Mensch soll nicht emotional entscheiden, sondern rational, mit Distanz zum Geschehen.
Gruß ONeill
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:10 Do 31.05.2007 | Autor: | Dunbi |
dann mal vielen Dank an euch, ich habt mir echt geholfen....nun bin ich für die mündliche Abiturprüfung gerüstet...Gruß,
Dunbi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:23 Do 31.05.2007 | Autor: | ONeill |
> nun bin ich für die mündliche Abiturprüfung
> gerüstet...Gruß,
Gut, dass ich das nun hinter mir habe. Ich hoffe es läuft bei dir genauso gut wie bei mir. Viel Erfolg!
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