Eigenheit was anfangen? < Lektüre < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 14:40 Mo 27.04.2009 | Autor: | Dinker |
Hallo
Ich habe eine Eigenheit beim Textauszug gefunden, jedoch weiss ich momentan nicht viel damit anzufangen.
Wiederholung der Aussagen des anderen:
Bsp.
Antoinette: Nachmittags bin ich in der Bibliothek
Kürmann: Nachmittags bistin der Bibliothek
Bsp.
Antoinette: Abends bin ich da.
Kürmann: Abends bist du da.
Kann mir jemand eine Hilfestellung geben, was ich damit anfangen könnte?
Danke
Gruss Dinker
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:10 Mi 29.04.2009 | Autor: | Arnie09 |
Moin,
eine Möglichkeit ist, die Aussagen in die Handlung um die Sätze einzubinden, soll zum Beispiel grad eine knisternde Stimmung aufgebaut werden oder kommen die Aussagen aus einer Verabredung, sodass Kürmann sicher gehen möchte, dass er sie richtig verstanden hat?
Eine andre Möglichkeit ist, dass der Autor an der Stelle eine Spannung erzeugen möchte oder die Stelle betont und den Leser auf etwas hinweisen will.
Oder es wird als verzögernder Moment oder als Zeichen der Einigung zwischen den beiden Figuren verwendet.
Soweit wie ich aus der Zusammenfassung des Buches lesen konnte, wird Kürmann in seine Vergangenheit zurückgeschickt, um seine Biographie zu ändern (oder bin ich da im falschen Buch?). Vielleicht wird es vom Autor auch verwendet, um anzuzeigen, dass Kürmann seine Vergangenheit nicht maßgeblich beeinflussen konnte.
Lg,
Arnie
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:48 Do 30.04.2009 | Autor: | Dinker |
> Moin,
> eine Möglichkeit ist, die Aussagen in die Handlung um die
> Sätze einzubinden, soll zum Beispiel grad eine knisternde
> Stimmung aufgebaut werden oder kommen die Aussagen aus
> einer Verabredung, sodass Kürmann sicher gehen möchte, dass
> er sie richtig verstanden hat?
> Eine andre Möglichkeit ist, dass der Autor an der Stelle
> eine Spannung erzeugen möchte oder die Stelle betont und
> den Leser auf etwas hinweisen will.
> Oder es wird als verzögernder Moment oder als Zeichen der
> Einigung zwischen den beiden Figuren verwendet.
> Soweit wie ich aus der Zusammenfassung des Buches lesen
> konnte, wird Kürmann in seine Vergangenheit
> zurückgeschickt, um seine Biographie zu ändern (oder bin
> ich da im falschen Buch?). Vielleicht wird es vom Autor
> auch verwendet, um anzuzeigen, dass Kürmann seine
> Vergangenheit nicht maßgeblich beeinflussen konnte.
>
> Lg,
> Arnie
Hallo
Ich habe mir nochmals Gedanken darüber gemacht. Ich tendiere eigentlich dazu, dass dieses Gespräch eher aufzeigen, wie monoton das Eheleben zwischen Antoinette und Kürmann ist. Kürmann scheint ihr nichts anderes mehr zu sagen haben, als ihre Handlungen zu wiederholen. Habe ich mir einfach mal so gedacht
Gruss DInker
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Was ist das für ein Werk, um das es geht?
Weißt du etwas über die Figur "Kürman"? In welchem Verhältnis steht er zu Antoinette?
Bisher würde ich diese Eigenheit so interpretieren, dass die Aussage der Antoinette noch einmal bekräftigt wird bzw. dass dieser Kürmann sie für sich noch einmal wiederholt, um ihr mehr Gewicht zu geben/es zu realisieren/reflektieren?
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(Antwort) fertig | Datum: | 07:45 Fr 22.05.2009 | Autor: | Josef |
Hallo Dinker,
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> Ich habe eine Eigenheit beim Textauszug gefunden, jedoch
> weiss ich momentan nicht viel damit anzufangen.
>
> Wiederholung der Aussagen des anderen:
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> Bsp.
> Antoinette: Nachmittags bin ich in der Bibliothek
> Kürmann: Nachmittags bistin der Bibliothek
>
> Bsp.
> Antoinette: Abends bin ich da.
> Kürmann: Abends bist du da.
>
> Kann mir jemand eine Hilfestellung geben, was ich damit
> anfangen könnte?
>
Die Wirkung der Wiederholung liegt in der Verstärkung. Der zweite Aussagenteil lenkt die Aufmerksamkeit wieder zurück auf den ersten Aussagenteil.
Wort- und Satzwiederholungen werden als Verdoppelungen umformuliert, als wolle der Regisseur die Passagen dadurch aufwerten. Dabei wird vergessen, dass sie entweder den monotonen Sprachfluss der Charaktere absichlich betonen oder einen Wortwitz darstellen. Im ersten Fall ist eine Veränderung nicht zu tragisch, im zweiten kann sie einen Witz abschwächen oder vernichten,
Die Stücke des absurden Theaters haben keinen Anfang und kein Ende, kaum eine Handlung oder Intrige. Die Figuren sind wie Marionetten, ihre Dialoge sinnloses Gerede.
Merkmale, die typisch für das Stück des Absurden Theaters sind: Es scheint nur Dialoge ohne Intention und keine Handlung zu geben, d.h. kein logisch fortschreitendes Geschehen. Die Figuren haben keine direkte Persönlichkeit und sind dadurch leicht austauschbar. Ein anderes typisches Element ist die kaputte Wanduhr, die dazu beiträgt, dass man nicht weiß, wann das Stück spielt. Weitere Merkmale sind fortlaufende Wort- und Satzwiederholungen, die nicht vorhandene Kommunikativität der Ehepaare, Paradoxie und auch die Rückwendung des Endes in den Anfang.
Viele Grüße
Josef
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