Einzelmoment/Querkraftverlauf < Bauingenieurwesen < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:37 So 13.09.2009 | Autor: | oli_k |
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Hallo,
mir ist der Querkraftverlauf nicht ganz klar. Spontan hätte ich die Grafik des Momentverlaufs als Querkraftverlauf gesehen - schließlich ist doch die Querkraft proportional zu Moment geteilt durch den Abstand zum einwirkenden Moment. Sprich: Je näher ich am einwirkenden Moment bin, desto kleiner ist l und desto größer somit F=M/l...
Gehe ich also recht in der Annahme, dass man Momente für den Querkraftverlauf überhaupt nicht berücksichtigt? Man fängt ja bei Va an, bei Einwirkung von M ändert sich gar nichts und man hört schließlich bei Vb wieder auf.
Der Querkraftverlauf sagt mir doch, dass ich über die komplette Länge des Trägers genau die gleiche Kraft in die gleiche Richtung habe - allerdings wird der Träger doch rechts nach unten gedrückt und links nach oben gezogen, bzw. umgekehrt - wieso wird dies nicht berücksichtigt?
Danke!
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(Antwort) fertig | Datum: | 23:11 So 13.09.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo oli!
Hast Du denn auch mal die beiden Auflagerkräfte [mm] $V_A$ [/mm] und [mm] $V_B$ [/mm] berechnet? Diese haben doch denselben Zahlenwert.
Und da auf den Träger keinerlei vertikalen Lasten einwirken, kann sich die Querkraft auch nicht verändern; d.h. die Querkraft ist konstant wie dargestellt.
Gruß
Loddar
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(Frage) beantwortet | Datum: | 23:46 So 13.09.2009 | Autor: | oli_k |
M wirkt doch als (einzige) Querkraft ein: VA=-VB=M/l
Wenn jetzt aber A vom Moment nach unten gedrückt wird und B vom Moment nach oben gezogen wird, muss es doch bei der Einwirkung von M einen Sprung positiv/negativ im Querkraftverlauf geben - oder habe ich noch das falsche Verständnis von einem Querkraftverlauf?
Vielen Dank
Oli
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(Antwort) fertig | Datum: | 23:50 So 13.09.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo [mm] oli_k!
[/mm]
Ein Einzelmoment bewirkt auch nur ein Sprung in der Momentenlinie, und nicht in der Querkraftlinie.
Gruß
Loddar
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(Frage) beantwortet | Datum: | 23:59 So 13.09.2009 | Autor: | oli_k |
Hallo Loddar,
na gut - gemerkt habe ich mir das nun, ich weiß aber immer noch nicht so genau warum.
Ich stelle mir das Moment immer als zwei vertikale Kräfte vor, die entgegengesetzt sind - links wird A heruntergedrückt, rechts wird B nach oben gezogen. Die Querkräfte an A und B bestätigen das.
Dem Querkraftverlauf nach ist aber über die komplette Länge des Balkens eine positive Kraft - der Balken wird überall nach oben gezogen.
Was verstehe ich falsch?
Danke
Oli
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(Antwort) fertig | Datum: | 00:02 Mo 14.09.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo Oli!
Hast Du bei der Auflagerberechnung auch auf die Vorzeichen der Lagerkräfte geachtet?
Während durch das Moment auf das Auflager A gedrückt wird, erfährt das Auflager B eine Zugbeanspruchung. Also wird der Träger nicht "überall nach oben gezogen".
Gruß
Loddar
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(Frage) reagiert/warte auf Reaktion | Datum: | 00:08 Mo 14.09.2009 | Autor: | oli_k |
Genau das habe ich doch gerade in meinem letzten Post geschrieben:
"Ich stelle mir das Moment immer als zwei vertikale Kräfte vor, die entgegengesetzt sind - links wird A heruntergedrückt, rechts wird B nach oben gezogen. Die Querkräfte an A und B bestätigen das."
In meinen Augen steht der Querkraftverlauf (die Grafik) aber dazu im Widerspruch, da dieser über die komplette Länge die gleiche Kraft zeigt (kompletter Verlauf ist positiv!).
Danke!
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 00:15 Mo 14.09.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo oli!
Aaah, ich ahne das Problem (ohne jetzt aber eine gute schlüssige Erklärung zu haben).
Sieh' Dir mal vergleichsweise das Querkraftbild eines Trägers auf 2 Stützen mit Gleichlast an. Dieser Träger wird durch die kontinuierliche Last auch überall "nach unten gedrückt".
Hier wechselt aber die Querkraftlinie in Trägermitte das Vorzeichen.
Gruß
Loddar
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(Frage) überfällig | Datum: | 06:40 Mo 14.09.2009 | Autor: | oli_k |
Hi Loddar!
Ja - ganz genau - und das finde ich genauso "unlogisch" ;)
Ich glaube, ich habe einfach Probleme damit, mir unter dem Querkraftverlauf irgendetwas vorzustellen.
Ich kriege es nicht in den Kopf rein, dass die Kraft über die komplette Länge exakt gleich ist, wenn doch die von einem Moment ausgehende Kraft vom Hebelarm abhängig ist... Wenn ich einen Schraubenzieher in der Mitte ansetze und drehe, habe ich doch ganz am Rand des Balkens viel weniger Mühe dagegen zu halten als direkt neben dem angreifenden Moment!
Danke
Oli
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 07:20 Mi 16.09.2009 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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(Frage) beantwortet | Datum: | 16:59 Do 17.09.2009 | Autor: | oli_k |
Hallo,
kann mir dazu vielleicht noch jemand was sagen? Wieso ist bei angreifendem Moment die Querkraft überall gleich, egal wie weit ich vom Moment weg bin? Muss ich also überall gleich viel Kraft aufwenden, um gegen das angreifende Moment zu wirken?
Das finde ich sehr unlogisch, schließlich ist doch genau das NICHT Sinn der Hebelwirking.
Danke!
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:32 Do 17.09.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo Oli!
Du scheinst hier äußere mit inneren Kräften zu verwechseln.
Die beiden Auflagerkräfte unterscheiden sich schon und würden sich auch verändern durch Veränderung der Lage des Einzelmomentes.
Diese Auflagerkräfte sind äußere Kräfte, und diese musst Du aufbringen, um das System in Gleichgewicht zu halten.
In unserem Beispiel konstant ist die innere Kraft: die Querkraft. Das ist das Bestreben der einzelnen Querschnittsflächen, sich gegenseitig zu verschieben.
Gruß
Loddar
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