Ermittlung von EGPs < Versicherungsmat < Finanz+Versicherung < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) für Interessierte | Datum: | 20:57 Di 27.12.2005 | Autor: | Nicole_S |
Hallo zusammen,
ich bin Studentin am Fachbereich Versicherungswesen in Köln und schreibe gerade Diplomarbeit. Das Thema lautet: "Die Bilanzierung von konventionellen Lebensversicherungsverträgen nach SFAS 60 und IFRS".
Hierzu sollte vorab erwähnt werden, dass die IFRS Deckungsrückstellung genau der ungezillmerten HGB Deckungsrückstellung entspricht. Die Abschlusskosten des Vertrags werden aktiviert und nach den estimated gross profits (EGPs) abgeschrieben.
Meine Frage dreht sich um die Ermittlung der EGPs. Ich berechne eine gemischte kapitalbildende Lebensversicherung.
Die grundlegende Theorie für Leute, die sich in dem Gebiet nicht auskennen :
Diese estimated gross profits (= geschätzte zukünftige Gewinne) setzen sich aus fünf Margen zusammen:
Sterblichkeitsmarge: vertraglich kalkulierte Risikoprämien abzüglich der Leistungszahlungen, die über die bisher angesammelten Deckungs-rückstellungen hinausgehen.
Kostenmarge: vertraglich kalkulierte Kosten für die Vertragsverwaltung abzüglich der tatsächlich angefallenen Kosten. Zu den Kosten der Ver-tragsverwaltung zählen ausschließlich Beträge, die in Beziehung zur Police stehen und nicht in Verbindung mit dem Vertragsabschluss ste-hen. Das bedeutet, dass Kosten die durch die Verwaltung oder Ände-rung der Verträge entstehen hier einbezogen werden, nicht jedoch die nicht aktivierbaren Abschlusskosten und Kosten für z.B. Werbung, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Police stehen .
Investmentmarge: geschätzte Kapitalanlageerträge aus dem Guthaben des Versicherungsnehmers abzüglich des Betrages der für die vertrag-lich festgelegte Garantieverzinsung verwendet wird. Bei dieser Definiti-on wird vorausgesetzt, dass das gesamte Versicherungsnehmergutha-ben zu Investitionszwecken bereit steht, obwohl in den ersten Jahren aus den Prämien die Abschlusskosten gezahlt werden und somit nicht zur Kapitalanlage zur Verfügung stehen. Für die Bestimmung der EGP wird aber das ganze Guthaben einbezogen und die Abschlusskosten werden aus den Überschüssen (Surplus) gedeckt.
Surrender Marge: Erträge, die bei vorzeitiger Vertragsbeendigung (= Storno) entstehen. Diese Erträge bestimmen sich aus der Differenz des Versicherungsnehmerguthabens bei Stornierung des Vertrags und des Rückkaufswertes, der einem Stornoabschlag unterliegt.
Sonstige vertragliche oder geschätzte Erträge und Aufwendungen.
Hierunter fallen beispielsweise das Ergebnis aus Zusatzversicherungen und Rückversicherung.
Mein Problem:
Ich denke, dass ich alle Margen, bis auf die Risiko-/Sterblichkeitsmarge und in Verbindung hiermit evtl. die Investmentmarge richtig gelöst habe.
Zur Ermittlung der Gewinnspanne in der Sterblichkeitsmarge habe ich die Nettoprämie (ungezillmert) in Reserve- und natürliche Prämie aufgeteilt.
D.h. zum einen habe ich die Gewinnspanne die durch die Sterblichkeit entsteht, ermittelt, indem ich die natürliche Prämie als vertraglich kalkuliert angesetzt habe und hiervon die natürliche Prämie, die anhand der Rechnungsgrundlagen zweiter Ordnung analog ermittelt wurde, abgezogen.
Verbleibt folglich noch die Reserveprämie, also der Sparanteil, aus der aufgrund der vorsichtigen Annahmen ebenfalls eine Gewinnmarge entsteht.
Ich würde also als vertraglich kalkuliert Prämie die Reserveprämie ansetzen. Die Frage ist aber, was ich als besten Schätzwert des reellen Eintritts einsetze.
1. Möglichkeit:
Um die Reserveprämie zu ermitteln benötige ich die Deckungsrückstellung nach besten Schätzwerten. Hierzu habe ich die Deckungsrückstellung nach US-GAAP Verfahren ermittelt. Diese beinhaltet allerdings Stornowahrscheinlichkeiten.
Das hieraus resultierende Ergebnis ist auf jeden Fall nicht zufriedenstellend.
2. Möglichkeit
Ansatz der Differenzen zwischen der Zuführung zur ungezillmerten HGB-Rückstellung und der best estimate Deckungsrückstellung.
Problem bei diesem Ansatz ist, dass in den Zuführungen bereits die Verzinsung enhalten ist. Doppelt sich das dann nicht mit der Investmentmarge?
Eigentlich hätte ich euch hier gerne eine Datei eingestellt, die die Formeln, die ich zur Berechnung der Margen verwendet habe, beinhaltet. Allerdings bin ich leider zu dumm sie einzufügen. Habe wie unten beschrieben die Befehle, dann den kompletten Pfad und Dateinamen eingeschrieben und dann wieder diesen Befehl eingegeben.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen....
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Könnt ihr mir andere Foren empfehlen, die mir vielleicht weiterhelfen können?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Nicole
|
|
|