Erregungsleitung < Biologie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:07 So 06.07.2008 | Autor: | Leman |
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Aus den üblichen Darstellungen der neuronalen Erregungsleitung entnehme ich, daß sie in allen Nervenfasern, also auch in Sinnesnerven, grundsätzlich gleich verläuft.
Wie aber werden dann z.B. unterschiedliche optische Reize, die optische Rezeptoren in Erregungen umsetzen, als letztere im Sehnerv weitergeleitet? Zumindest am Ausgang der Rezeptoren sind die Erregungen doch gleich, von stärkeren und schwächeren Erregungen abgesehen. Es findet ja offensichtlich keine *qualitative* Art Modulation oder digitale Kodierung statt.
M.a.W., wie kommt die Vielfalt der in diesem Fall optischen Eindrücke ins Bewußtsein?
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:25 Do 17.07.2008 | Autor: | Floid |
hmm, schwierig. auf alle fälle hast du recht das die "stärke" der "impulse" immer gleich is. will heissen wird ein schwellenwert überschritten, wird die erregung "ausgelöst".
Vllt. hängt es damit zusammen, wie oft nacheinander der impuls quasi auslöst.
das is jetzt nur so eine idee, wirklich genau weis ich das auch nicht. Evtl. solltest du die Frage mal in einem Bio-Forum stellen.
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:00 Do 31.07.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Leman,
Sinneszellen geben unterschiedliche stark auf sie einwirkende Reize als unterschiedliche Frequenzen von Aktionspotentialen weiter.
Bei der Aufnahme eines adäquaten Reizes kommt es in der Regel zu einer Verminderung des Membranpotential,d.h. zu einer Depolarisation am Soma der Sinneszelle. An der Somamemgran von Sinneszellen mit der Reizstärke nimmt das Ausmaß der Depolarisation zu. Bei Sinneszellen bezeichnet man diese Veränderung des Membrampotentials als Rezeptorpotential. Über den Zellkörper einer Sinneszelle wandert es wegen nicht perfekter Isolierung unter Abschwächung zum Axonhügle und löst dort ein Aktionspotential aus, sofern hier noch die Auslöseschwelle überschritten wird. Eine Sinneszelle übersetzt also die auf sie einwirkende Reizstärke zunächst in die Amplitude des Rezeptorpotentials, die dann im Bereich des Axonhügels in die Frequenz der das Axon entlang laufenden Aktionspotentiale umcodiert wird. Je heftiger der Reiz und je größer daher die Amplitude des Rezeptorpotentials der Sinneszelle ist, desto höher ist die Frequenz der Signale, die über das Axon laufen und dann auf eine Nervenzelle übertragen werden.
Sinneszellen mit Nervenzellen untereinander stehen durch erregende und hemmende Synapsen in Verbindung. Ein an einer erregenden Synapse einlaufendes einzelnes Aktionspotential bewirkt im subsynaptischen Bereich des Folgeneurons eine Depolarisation, die sich passiv über die Somamembran ausbreitet. Mit zunehmender Entfernung vom Entstehungsort nimmt die Stärke der Depolarisation ab. An der Impuls-Auslöseregion ist ein einzelnes EPSP von einem einzelnen Endknöpfchen in der Regel nicht mehr stark genug, um die Membran dort bis zur Auslöseschwelle zu depolarisieren. Es wird dann kein Aktionspotential ausgelöst. Je weiter die aktivierte Synapse vom Axonhügel entfernt ist, umso geringer ist die Chance, dass ein einzelnes präsynaptisches Aktionspotential am Folgeaxon ein Aktionspotential auslöst.
Viele Grüße
Josef
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