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(Frage) beantwortet | Datum: | 16:03 So 02.09.2007 | Autor: | jane882 |
Hey!
Ich weiß bei folgendem Abschnitt nicht, um welche Erzählperspektive es sich handelt, ich schwanke zwischen auktorialer und personaler:(
Es dunkelte schon, als sie landeten. "Laß uns diesen Tisch nehmen", sagte Botho, während sie wieder unter die Veranda traten: "Hier trifft dich kein Wind, und ich bestelle dir einen Grog oder Glühwein, nicht wahr? Ich sehe ja, du hast es kalt." Er schlug ihr noch allerlei andres vor, aber Lene bat, auf ihr Zimmer gehn zu dürfen, wenn er dann komme, sei sie wieder munter. Sie sei nur angegriffen und brauche nichts, und wenn sie nur Ruhe habe, so werd es vorübergehen. Damit verabschiedete sie sich und stieg in die mittlerweile hergerichtete Giebelstube hinauf, begleitet von der in durchaus irrigen Vermutungen befangenen Wirtin, die sofort neugierig fragte, was es denn eigentlich sei, und, einer Antwort unbedürftig, im selben Augenblicke fortfuhr: Ja, das sei so bei jungen Frauen, das wisse sie von sich selber, und eh´ ihr Ältester geboren wurde (jetzt habe sie schon vier und eigentlich fünf, aber der Mittelste sei zu früh gekommen und gleich tot), da hätte sies auch gehabt. Es flög einen so an und sei dann wie zum Sterben. Aber eine Tasse Melissentee, das heißt Klostermelisse, da fiele es gleich wieder ab, und man sei mit eins wieder wien Fisch im Wasser und ordentlich aufgekratzt und fidel und ganz zärtlich. "Ja, ja, gnädge Frau, wenn erst so vier um einen rumstehn, ohne daß ich den kleinen Engel mitrechne
" Lene bezwang nur mit Müh ihre Verlegenheit und bat, um wenigstens etwas zu sagen, um etwas Melissentee, Klostermelisse, wovon sie auch schon gehört habe.
Ich würde eher zu auktorialer tendieren, aufgrund "irrigen Vermutungen befangenen Wirtin" und
" Lene bezwang nur mit Müh ihre Verlegenheit"
Was meint ihr:(
Danke!
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Hey jane882 ,
> Ich würde eher zu auktorialer tendieren, aufgrund "irrigen
> Vermutungen befangenen Wirtin" und
" Lene bezwang nur mit
> Müh ihre Verlegenheit"
Ja, würde dir da zustimmen. jedoch solltest du nicht außer acht lassen, dass das deine 2 einzigen Indizien für einen auktorialen Erzählstil sind. Die für einen personalen Erzählen überwiegen da meiner Meinung nach.
Liebe Grüße,
Sarah
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(Frage) beantwortet | Datum: | 17:05 So 02.09.2007 | Autor: | jane882 |
ja tuen sie das?
kannst du mir denn mal 2,3 stellen nennen für diese personale erzählperspektive?
vielen dank:)
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Hey jane882 ,
Als wir in der 10 Irrungen und Wirrungen gelesen haben, war das auch für uns immer schwer, eine Erzählperspektive zu bestimmen, da die sich ja im Laufe der Lektüre ändern.
Und du hast glaube ich doch Recht! Ich habe mir eben meine alten Unterlagen angesehen und gehe nun auch davon aus, dass es sich hier um einen auktorialen Erzähler handelt!
Allerdings bin ich mir gerade sehr unsicher, deswegen lasse ich die Frage mal auf "halb-beantwortet" stehen.
Liebe Grüße,
Sarah
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Hi Jane,
> kannst du mir denn mal 2,3 stellen nennen für diese personale erzählperspektive?
Ich denke du hast Recht Jane, das es sich bei Fontanes Erzähler um den auktorialen Erzählerstil handelt. Die Beispiele die du oben bereits genannt sind, sind schon ein gutes Indiz dafür. Ich denke, das aber hier die Grenzen zum personellen Stil eher schwimmend sind und nicht immer frein differenziert. Von daher würd ich zu auktorial tendieren, aber es ist einfach nicht so offensichtlich wie in anderen epischen Texten...
Liebe Grüße
Analytiker
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