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Euklidischer Ring: Verständnisprobleme
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 00:18 Fr 12.09.2008
Autor: Irmchen

Guten Abend alle zusammen!

Ich habe hier einen Satz, dessen Beweis ich nicht nachvollziehen kann.
Ich hoffe, dass mir jemand meine Fragen (rot) dazu erklären kann!

Satz :

Ein euklidischer Ring R ist ein Hauptidealring und ein Integritätsring.

( 1. Gehe ich richtig davon aus, dass man hier nur zeigen muss, dass es sich um einen Hauptidealring handelt, denn, da es ein euklidischer Ring ist , ist es somit auch ein Integritätsring ? )

Beweis :

Sei [mm] \mathfrak a [/mm] ein Ideal in R.

( 2. Man muss doch nun zeigen, dass jedes Ideal ein Hauptideal ist, richtig ? )

1.Fall:

[mm] \mathfrak a = \{ 0 \} = 0 \cdot R [/mm] .

( 3. Was macht man hier? Und warum ist damit dieser Fall abgeschlossen ? )

2. Fall:

[mm] \mathfrak a \ne \{ 0 \} [/mm] .
Sei [mm] M = \{ N(a) \ | \ a \in \mathfrak a , a \ne 0 \} \subseteq \mathbb N \cup \{ 0 \} [/mm].
( hier ist mir N die euklidische Norm gemeint )

M ist nicht leer.
( 4. Woher weiß man das die Menge nicht leer ist? Etwa weil man vorausgesetzt hat, dass [mm] \mathfrak a \ne \{ 0 \} [/mm] gilt? )

Sei m das kleinste Element in M und [mm] b \in \mathfrak a [/mm] mit N(b) = m .
Es gilt  [mm] b \ne 0 [/mm].

( ab hier  habe ich Probleme diese Inklusionen nachzuvollziehen :-(  ! Ich Wäre sehr dankbar, wenn mir jemand ab hier den Beweis erklären könnte!)

Weiter gilt [mm] b \cdot R \subseteq \mathfrak a [/mm].
Wir zeigen [mm] \mathfrak a \subseteq b \cdot R [/mm].
Sei [mm] a \in \mathfrak a [/mm] und [mm] a = q \cdot b + r [/mm] wie oben.
Wenn [mm] r = 0 [/mm], dann folgt [mm] a \in b \cdot R [/mm].              

[mm] r \ne 0 [/mm] geht nicht, weil [mm] r = a - q \cdot b \in \mathfrak a [/mm] und N(r) < N(b) .

Nicht nur, dass ich diesen letzten Abschnitt nicht nachvollziehen kann , ich verstehe auch leider nicht, warum wir hier fertig sind und warum die euklidische Norm an Ende benutzt wird ...

Viele Dank für die Hilfe im Voraus!

Viele Grüße
Irmchen

        
Bezug
Euklidischer Ring: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:37 Fr 12.09.2008
Autor: ArthurDayne


> Guten Abend alle zusammen!
>  
> Ich habe hier einen Satz, dessen Beweis ich nicht
> nachvollziehen kann.
>  Ich hoffe, dass mir jemand meine Fragen (rot) dazu
> erklären kann!
>  
> Satz :
>  
> Ein euklidischer Ring R ist ein Hauptidealring und ein
> Integritätsring.
>  
> ( 1. Gehe ich richtig davon aus, dass man hier nur zeigen
> muss, dass es sich um einen Hauptidealring handelt, denn,
> da es ein euklidischer Ring ist , ist es somit auch ein
> Integritätsring ? )

Ja, ich denke du meinst das Richtige. Das kommt eventuell ein klein bisschen auf eure Definition von Hauptidealring an (bei uns wurde nochmal zwischen HIR und Hauptidealbereich unterschieden).

>  
> Beweis :
>  
> Sei [mm]\mathfrak a[/mm] ein Ideal in R.
>  
> ( 2. Man muss doch nun zeigen, dass jedes Ideal ein
> Hauptideal ist, richtig ? )

Ja.

>  
> 1.Fall:
>  
> [mm]\mathfrak a = \{ 0 \} = 0 \cdot R[/mm] .
>  
> ( 3. Was macht man hier? Und warum ist damit dieser Fall
> abgeschlossen ? )

Man behandelt das Nullideal separat, also zeigt man hier, dass dieses von 0 erzeugt wird, d.h. ein Hauptideal ist.

>  
> 2. Fall:
>  
> [mm]\mathfrak a \ne \{ 0 \}[/mm] .
>  Sei [mm]M = \{ N(a) \ | \ a \in \mathfrak a , a \ne 0 \} \subseteq \mathbb N \cup \{ 0 \} [/mm].
>  
> ( hier ist mir N die euklidische Norm gemeint )
>  
> M ist nicht leer.
>  ( 4. Woher weiß man das die Menge nicht leer ist? Etwa
> weil man vorausgesetzt hat, dass [mm]\mathfrak a \ne \{ 0 \}[/mm]
> gilt? )

Genau :-)

>  
> Sei m das kleinste Element in M und [mm]b \in \mathfrak a[/mm] mit
> N(b) = m .
>  Es gilt  [mm]b \ne 0 [/mm].
>  
> ( ab hier  habe ich Probleme diese Inklusionen
> nachzuvollziehen :-(  ! Ich Wäre sehr dankbar, wenn mir
> jemand ab hier den Beweis erklären könnte!)
>  
> Weiter gilt [mm]b \cdot R \subseteq \mathfrak a [/mm].

Weil b in [mm] $\mathfrak [/mm] a$ liegt, ist das von b erzeugte Ideal eine Teilmenge von [mm] $\mathfrak [/mm] a$.

>  Wir zeigen
> [mm]\mathfrak a \subseteq b \cdot R [/mm].

Logisch, damit man Gleichheit bekommt.

>  Sei [mm]a \in \mathfrak a[/mm]
> und [mm]a = q \cdot b + r[/mm] wie oben.

Wir wenden die Division mit Rest an, die wir ja haben, weil der Ring euklidisch ist. Jetzt benutzen wir, dass b hinsichtlich der Norm N minimal gewählt wurde:

>  Wenn [mm]r = 0 [/mm], dann folgt [mm]a \in b \cdot R [/mm].

Klar, denke ich? Das hieße ja a=qb.          

>
> [mm]r \ne 0[/mm] geht nicht, weil [mm]r = a - q \cdot b \in \mathfrak a [/mm]
> und N(r) < N(b) .

Es liegt zuerst einmal [mm] $r\in\mathfrak [/mm] a$: [mm] $qb\in\mathfrak [/mm] a$ wegen [mm] $b\in\mathfrak [/mm] a$ und der Idealeigenschaft, weiterhin ist auch [mm] $a\in\mathfrak [/mm] a$ und damit auch die Differenz [mm] $a-qb=r\in\mathfrak [/mm] a$.
In diesem Fall wäre aber nach den Eigenschaften der Division mit Rest N(r)<N(b) (s. Definition eukl. Ring). Wir haben aber b so gewählt, dass N(b) minimal in M ist (wo auch N(r) drin ist wegen [mm] $r\in\mathfrak [/mm] a$).
Das heißt: Widerspruch zur Minimalität von b bzgl. N.
Also muss $r=0$ sein, was ja aber heißt, dass wegen beliebiger Wahl von a immer gilt: [mm] $a=qb\in [/mm] bR$ und damit [mm] $\mathfrak a\subseteq [/mm] bR$.
Beide Inklusionen haben wir nun, also [mm] $bR=\mathfrak [/mm] a$ --> Hauptideal.

> Nicht nur, dass ich diesen letzten Abschnitt nicht
> nachvollziehen kann , ich verstehe auch leider nicht, warum
> wir hier fertig sind und warum die euklidische Norm an Ende
> benutzt wird ...
>  
> Viele Dank für die Hilfe im Voraus!
>  
> Viele Grüße
>  Irmchen

Ich hoffe, das konnte helfen, viele Grüße
Johannes


Bezug
                
Bezug
Euklidischer Ring: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 13:36 Fr 12.09.2008
Autor: Irmchen

Hallo!

Vielen lieben Dank!!!
Ich habe es  nun verstanden.

Viele liebe Grüße
Irmchen

Bezug
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