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Forum "Religion" - Fast wie ein Gott
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Fast wie ein Gott: Wie fast ein Gott
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 16:10 Do 02.06.2005
Autor: Josef-Joseph

Gott zum Gruß, oder Grüß Gott!  (aus Bayern)
Im Französisch-Forum, auf der Suche nach Fehlern, war der Ausdruck: 'comme presqu'un Dieu' = wie fast ein Gott. Es gibt aber auch 'presque comme un Dieu' fast wie ein Gott.
Meine Frage ist:
theologisch gesehen, gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Ausdrücken, fast wie ein Gott und wie fast ein Gott ?

Wie ihr seht, so kann man auch im Französischen zu Gott (unser Gott :eine Natur übernommen von drei Personen, notre Dieu: un et trine) kommen!

Ich habe diese Frage noch nicht in einer anderen Internet-Site gestellt.
Da ich kein Theologe bin, bitte verständlich erklären.

MfG
Josef

Ce que femme veut, Dieu le veut. (frz. Sprichwort)

        
Bezug
Fast wie ein Gott: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:14 Fr 03.06.2005
Autor: bastet

Hi!

Bin zwar auch kein Theologe und glaube noch nicht mal an Gott, bin aber der Meinung, dass es dort einen kleinen unterschied gibt.
Kennst du die Legende von Herkules?
Der war in derLegende ja ein Halbgott und damit meiner Meinung nach "fast wie ein Gott".
Ein anderer Mensch der halt ziemlich stark ist könnte dann "wie fast ein Gott sein", also fast ein Halbgott.

Das ist nur meine Meinung.
Was denkst du?
            bastet

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Bezug
Fast wie ein Gott: Wie fast ein Gott
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 23:56 Fr 03.06.2005
Autor: Josef-Joseph

Hallo Melanie,

es freut mich sehr, die erste, ehrliche Antwort von einer Schülerin zu erhalten. Du hast es feinfühlig erklärt und sogar ein ‘bayerischer Dummian’ hat es gleich verstanden. Danke.
Also
wie fast ein Gott:        vom (Über)mensch     zum      Halbgott
fast wie ein Gott:        vom Halbgott         zu       Gott
Ich werde es mir gut merken. Es passt auch zu den französischen Sätzen, wo ein Fürst sich ‘wie fast ein Gott’ (comme presqu’un Dieu) sich benimmt. Ich war mehr der Meinung, dass die beiden Ausdrücke ‘kif-kif’ (das ist frz.,=  gleichbedeutend)  sind.

Übrigens dein Talent gut erkären zu können und obendrein in gutem Deutsch, das mußt du unbedingt weiter “pflegen”. Da in der Zukunft das Bild/Bilder in Photographie, Film, Fernsehen, Computer (Bildschirme), Internet, Handys (Displays), Bild-Telefon, usw, immer mehr den Menschen ‘in Besitze’ (Verdummung!) zu nehmen droht/drohen, da braucht es Leute so wie   DICH:
die Unwissenden lehren.

Ich wünsche dir von Herzen alles, alles Gute und vielleicht nützt dir später einmal das Französisch-Forum.

Melden sich noch andere???

MfG
Josef

Was unsere Zeit bräuchte, das wären Propheten. (Marguérite Léna)
Ce dont notre temps aurait le plus besoin, ce seraient des prophètes. (Marguérite Léna, Esprit de l’éducation)

Bezug
        
Bezug
Fast wie ein Gott: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:28 Sa 04.06.2005
Autor: schneckchen_moeh

Hallo Josef,

meiner Meinung nach hat Melanie das schon recht gut erklärt.

Ich persönlich würd konkreter von den Wortbedeutungen die Sache angehen.
Aus dem Grunde hoffe ich, dass es nicht zu kompliziert wird.

1. "wie fast ein Gott":
"fast ein Gott" beschreibt die Tatsache, dass jemand die Eigenschaften eines Gottes zu einem großen Teil hat, aber sie vollkommen zu haben, wird ausgeschlossen.
Der gesamte Ausdruck äußert eine niedrigere Erwartung als der zweite, denn die Eigenschaften eines Gottes müssen nicht vollkommen erfüllt werden.
(Ich spreche an dieser Stelle absichtlich nicht von einem Halbgott, da in der Christologie (der Lehre vom christlichen Glauben) nur an einen Gott, wenn auch je nach Ansicht dreieinig bzw. dreifaltig, geglaubt wird.)

2. "fast wie ein Gott"
"wie ein Gott" lässt erstmal die Möglichkeit offen, alle Eigenschaften eines Gottes zu besitzen.
das "fast" schrenkt dieses zu einem geringen Teil ein.

Fazit:
Die Aussage ist vom Sinn her sehr ähnlich. In beiden Fällen werden die Eigenschaften Gottes nur zu einem großen Teil erfüllt.
Allerdings liegt der Unterschied in der Erwartung des Formulierenden, ob es möglich wäre alle Eigenschaften Gottes zu besitzen oder nicht.

Hoffe, das ist einigermaßen verständlich.
Gruß Isi

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Fast wie ein Gott: fast ein Gott, und neue Frage
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 14:28 So 05.06.2005
Autor: Josef-Joseph

Hallo,
deine Antwort ist klar und somit wurden einfache theologische Kenntnisse nicht zuviel auf Probe gestellt.
Du nimmst die drei letzten Wörter des Ausdrucks
'fast ein Gott'
'wie ein Gott'
also kann man natürlich erkennen, daß 'fast ein Gott' tiefer gestellt ist als 'wie ein Gott'. Alles jetzt klar!
Das Wort 'Halbgott' passt ein wenig zu den modernen Medien, Telefon, Fernsehen, Internet ..., die immer mehr zu 'Halbgöttern' zu werden scheinen: allgegenwärtig, weltumfassend, zeitaufwendig,...
Hast du soviel Religion/Theologie  am Gymnasium oder hast du vieles selber angeeignet, es wundert mich...

Deine Antwort hat eine neue Frage bei mir 'aufgewühlt':

"Gott, wenn auch je nach Ansicht dreieinig bzw. dreifaltig, geglaubt wird.)"

Wann sagt (spricht) man von dreieinig, dreifaltig? (jeder kann antworten)

MfG
Josef

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Fast wie ein Gott: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:34 So 05.06.2005
Autor: BigFella

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich in meiner Unwissenheit zuweit aus dem  Fenster lehne und auf den Mistahufen des Unwissen falle, versuche ich einmal eine Antwort auf dreienig, derifaltig: Also prinzipiell gehe ich davon aus, dass beide Wörter synonym. Indizien hierfür sind zum mein persönliches Sprachgefühl, sowie die Tatsache, dass es im Englischen (triune) und glaube ich auch im Französischen nur eines der beiden gibt. Also sollte ein signifikanter Unterschied vom theologischen Standpunkt aus bestehen, so müßten diese Unterschiede ja auch in anderen Sprachen erkennbar sein.
Soweit so gut, dennoch denke ich, dass sich ein Unterschied erkennen läßt.
Dreieinig ist eine Bescheibung von etwas, dass eben drei Teile in sich vereint, ohne dass genau beschrieben ist, wie diese Vereinigung von statten geht. Zum Beispiel ist somit noch vorstellbar, dass drei voher voneinander unterschiedene Dinge (z.B.Gottheiten) zu einem zusammengefasst wurden. -Zuerst Dreiheit, dann einheit.
Dreifaltig hingegen beschreibt schon etwas mehr die Art und Weise dieser einheit. Es ist eine Einheit, deren drei "Fasetten" beim Entfalten erkennbar werden. Also zuerst die Einheit, dann die Dreiheit. Dass denkt sich dann schon etwas mehr mit dem was also der dreieine Gott, seit spätestens Nicäa definiert ist,wobei das erste Wort nicht wirkich widerspricht, sondern eben nur weniger detailiert ist. Dem Wort "Dreifaltig" wohnt auch eine metaphorische Ebene inne. Nicolaus von Kues hat z.B. von einer Ausfaltung Gottes in Jesu gesprochen. Bilder der Trinität sind beispielweise drei überlagerte "gefaltete" Kreise.. usw.
Fazit: Einen tiefen theologischen Unterschied gibt es wohl nicht. Einen sprachlichen vielleicht schon. Interessant, dass das Wort dreifaltig so wohl nur im Deutschen existiet (vielleicht kann michhier jemand eines besseren belehren?!). Dies legt für mich die Erklärung nahe, dass der Begriff beispielweise benutz wurde, um den Gläubigen, die Trinität mehr zu veranschaulichen und er so seinen ursprung in der Volksfrömmigkeit hat.

Nun gut, wenn die Diskussion schon mal eröffnet ist:
Gibt/Gab es andere Religionen mit einem Konzept der Dreieinigkeit? (z.B. die Gallo-Kelten??)

Wenn ja, wieweit sind diese "Modelle" verwandt?

Gibt es heute noch Arianismus?

In wie weit hängt die Trinität mit dem von dem Templern verehrten Bachomet zusammen?

Lauter Fragen und noch mehr brodelt in mir, von dem  ich euch aber verschonen will und freue mich lieber auf Antworten und Reaktionen!




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Fast wie ein Gott: Ergänzung gefällig? :)
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:44 So 05.06.2005
Autor: schneckchen_moeh

Hallo Josef,

BigFella hat ja gut den geschichtlichen und theologischen Zusammenhang erläutert.
Aber vielleicht darf man das noch konkreter an Hand des Glaubens festmachen (auch wenn selbst Lexika den Unterschied ablehnen):

Dreieinigkeit:
Die Gemeinsamkeiten Gottes, Jesu Christi und des Heiligen Geistes werden durch diesen Begriff hervorgehoben. Die Unterschiede spielen eher eine untergeordnete Rolle.
Konkret wäre das vor allem die Sündlosigkeit, die Allmacht (ich spreche bewusst nicht von Allwissenheit), einer schöpferischen Kraft, der Liebe und natürlich vielem mehr.

Dreifaltigkeit:
Die Unterschiede Gottes, Jesu Christi und des Heiligen Geistes vor dem Hintergrund einer verbindenden Grundlage sind betont.
Auf der Basis der Gemeinsamkeiten sind die Unterschiede zu erkennen:

Gott - über dem niemand steht, der "Weltschöpfer", der liebende Vater, aber auch Richter nach dem Gesetz in Ewigkeit.

Jesus Christus - das Lamm, das die für uns unsere Schuld bezahlt hat, sündlos das Gesetz erfüllt hat, unser "Anwalt" bei Gott, => Fürsprecher genannt, schon jetzt und später am Tag des Gerichts. Unser meschgewordener Heiland und Erretter.

Der Heilige Geist - uns gegeben zum Verständnis, unser Beistand, der für uns ständig betet, Stellvertreter Jesu auf Erden bis er wiederkommt.

Denke, es wird deutlich, dass in den "Entfaltungen" sich die Basis widerspiegelt und unverzichtbar ist. Heutzutage wird sicherlich kaum noch ein möglicher Unterschied der Dreieinig- oder -faltigkeit im Sprachgebrauch bedacht.
Hoffe, das ist einigermaßen einleuchtend erklärt.
Liebe Grüße Isi

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Fast wie ein Gott: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:32 So 05.06.2005
Autor: BigFella

Halli Hallo,

das ruft mich dann doch wieder auf den Plan:
"Gott - über dem niemand steht"hmm das klingt für mich nach einer subordinierte Christologie, also Christus wird  unter Gotte gestellt. Aber das meinst du doch nicht so, oder? Wenn ich mein theologisches Wissen aus meiner Erinnerung noch richtig hervorgrabe, gibt es doch da so eine Formel, die besagt, dass das wirken der Trinität nach aussen hin ununterscheidbar ist, und die Unterscheidung der drei Personae nur in ihrem Verhältniss zueinander erkennbar ist. Gut also klingt kompliziert aber wie meine ich das:
Wenn man von Gott spricht, kann man die drei Personae nicht unterscheiden! Wenn Got zu Moses aus dem brennenden Dornbusch spricht, so ist das der selbe Gott, der am Kreuz leidet und am dritten Tage aufersteht. Denn Jesus ist wahrer Gott von wahrem Gott, gezeugt vor aller Zeit, nicht geschaffen und eines Wesens mit dem Vater.  Also daher kann ich dir in deiner Dreiteilung so nun leider nicht ganz folgen. aber vielleicht habe ich das ja auch nur etwas falsch verstanden (ist bei mir öfters si :-) ) Also dann auf weiterhin gute Beiträge!

Cordian


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Fast wie ein Gott: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:34 Fr 10.06.2005
Autor: schneckchen_moeh

Hi Cordian!

Erst mal meine ich mit "Gott - über dem niemand steht", dass Gott zweifellos die höchste Autorität ist, der niemand übersteht. Also meine ich in erster Linie, dass sozusagen kein weiterer Gott über Gott steht.

Aber was du ansprichst, ist sicherlich ein interessanter Punkt. Aber das Jesus nicht 100% derselbe wie Gott ist, denke ich, leuchtet ein, wenn man seine Worte genauer betrachtet:

1. er nennt Gott "Vater" und fordert uns auf dasselbe zu tun.
2. er bezeichnet sich selbst als "Gottes Sohn" und der "Menschensohn".
3. er sitzt "in Ewigkeit zur Rechten Gottes".
4. vor seinem Tod am Kreuz sagte er: "Ich lege meinen Geist in deine Hände" und "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

das nur mal als Beispiele.
Auch der Heilige Geist ist uns als Stellvertreter Jesu gegeben und Jesus ist dementsprechend "hingegangen um Wohnungen zu bereiten" (für uns im Himmel, dh. im "neuen Jerusalem").

Über diese Konstellation besteht in der Theologie nicht mehr DIE Auseinandersetzung.
Stattdessen wird etwas Anderes, Ähnliches immer wieder diskutiert:
War der Gott im Dornenbusch etwa Jesus Christus? War der Engel, der Maria die Botschaft der Schwangerschaft überbracht hat Jesus Christus? War der Engel des Herrn mit dem Jakob gekämpft hat Jesus Christus? Und war vielleicht die Feuerwolke bei der Wüstenwanderung auch Jesus Christus?

Antworten liefert die Bibel sicher nicht für alle Fragen und viele Antworten, die sie liefert, verstehen wir oft nicht.
Aber aus der Aussage, dass die Sünde uns von Gott trennt, ergibt sich die Annahme, dass z.B. wahrscheinlich der Engel des Herrn Jesus Christus selbst war. Gerade aus der Beschreibung "Engel des Herrn" lässt sich ja herauslesen, dass dieser Engel möglicherweise höher gestellt war, als die anderen und über den Seraphimen und Cherubimen steht nur Jesus Christus, als Lamm Gottes.
War nun darüber hinaus vermutet wird ist, dass auf Grund der Sünde Gott nicht mit uns direkt in Kontakt tritt, weil wir die Vergebung durch Jesus brauchen.
Aber dies ist nur eine theologische Ansicht, die meiner Meinung nach sehr fragwürdig ist.
Eine weitere Sache ist, dass nur Gott weiß, wann er Jesus wieder auf die Erde schickt.
Eins steht sicher fest: Jesus hat von Gott Vollmacht bekommen.
Aber bis heute können wir uns nur auf die Bibel, wenn wir antworten suchen, verlassen => heißt ja nicht umsonst Gottes Wort.
Denke, wir verstehen nur Vieles daraus leider nicht, aber in Ewigkeit werden wirs bestimmt verstehn! [grins]

Liebe Grüße
Isi

P.s.: Wie gut, dass das nicht das Wichtigste unseres Glaubens ist, ne?

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Fast wie ein Gott: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:49 Fr 10.06.2005
Autor: BigFella

Halli Hallo und da bin ich wieder mal,

wieder mit vielen provokativem..Gut also  nun bringst du ins Spiel, womit ich schon irgendwie lange Probleme habe und ich bin mir sicher, dass Du mir dabei helfen kannst. also das Problem ist die Gottheit von Jesus ansich. Die Trinität erscheint mir als Gedankenmodell zwar einigermassen gut durchdacht, jedoch.. naja.. also warum ist die Gottheit Jesu von Nöten? Nur wegen der Satisfaktion? Nur weil Gott sich mit sich selber versöhnen kann? Frage: Will ich so einen Gott? Überhaupt, wieso muss eigentlich der Tod Jesu als Opfer für unsere Sünden dargestellt werden. Könnte man ihn nicht auch als Resultat seiner unerschöpflichen Liebe sehen?! -Platon schreibt, dass wenn es einen perfekten Menschen gäbe, dieser von den anderen Menschen getötet würde- (auch wenn er hiermit nihct unbedingt auf Jesus anspielt). Ist die Aussage "Gottes"-Sohn nicht auch eher bildlich zu sehen? Wir alle sind ja Kinder Gottes? Würde mich freuen mehr von deinen gedanken zu hören

Buonas noces

Cordian

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Fast wie ein Gott: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:36 Sa 11.06.2005
Autor: schneckchen_moeh

Hi Cordian,

geb dir schon recht, das war provokant...!!!
Erst einmal hätte es Gott sicher nicht von Nöten gehabt, sich mit sich selbst zu versöhnen. Schließlich ist er absolut fehlerlos und Jesus war es auch. Aus dem Grund war es ihm auch nur möglich unsere Sünde auf sich zu nehmen-er hatte ja keine, womit der Teufel in je hätte anklagen können.
Jesus musste auch die Vollmacht haben Wunder zu tun, sonst hätten sich viele Verheißungen des alten Testaments nicht erfüllt. Dies war wiederum besonders für die Juden wichtig, weil sonst viele ihn nicht als den langerwarteten Messias erkannt hätten. (Dabei spreche ich von denen die später die sogenannten Judenchristen wurden und von Petrus in ihren später gegründeten Gemeinden betreut wurden. Trotzdem haben natürlich viele Juden Jesus nicht als den Messias angenommen.) Trotz alledem drückt Gott damit auch aus, dass wir uns auf seine Verheißungen verlassen können. Ein Grund, warum er Vollmacht haben musste und somit Gottes Sohn sein musste.
Wer sagt denn eigentlich, dass der Tod Jesu das Opfer unserer Sünden nur darstellt? Ich würde er sagen, wenn man dran glaubt, ist es nicht nur ein Sinnbild dafür, der Tod ist das Opfer selbst gewesen.
Nun fragst du, warum es das sein soll. Bis Gott uns Jesus geschickt hat, gab es ja einmal den Sündenfall und später das Gesetz.
Also haben wir erstmal uns die Schuld selbst eingebrockt (genauer gesagt Adam und Eva). Nun konnten diese schon nicht mehr im Paradis und somit nicht mehr in der Nähe von Gott sein. => die Sünde trennt von Gott (übrigens noch heute...). Das war auch der Punkt an dem mit der Sünde auch der Tod in die Welt kam.
In einer Bibelstelle heißt es:
"Der erste Adam brachte den Tod (in die Welt), der zweite aber das Leben".
Ich denke, das macht ansatzweise schon einmal deutlich, dass dringend Veränderung und Errettung nötig war. Es wurde nicht nur jemand gebraucht, der noch einmal für uns diesen Tod durchleidet (und die vorherigen Qualen), sondern auch jemand, der danach wieder lebt und uns so das Leben (ewige Leben) schenken kann. So etwas ist allerdings für uns Menschen nicht möglich. So dass wiederum Jesus Gottes Sohn sein muss (also Vollmacht haben muss=>was unmittelbar zusammenhängt).
Der Grund, warum das kein Mensch vollbracht haben kann, liegt in dem zweiten Punkt: dem Gesetz.
Das Gesetz ist zweifellos gut. Du staunst?Doch, denn Gott hat es uns, besonders aber damals den Israeliten, seinem auserwählten Volk, geschenkt und dient uns ihm ähnlicher zu werden (Damit meine ich nicht ausschließlich die 10 Gebote.)
Das Leben der Menschen im Altentestament, war von vielen Gesetzen geprägt: dem Gesetz Gottes, den Gesetzen der jeweiligen Herrschenden und zu guterletzt die zusätzlichen (teilweise überzogenen) Gesetze der Pharisäer. Jesus korrigiert diese Gesetz (z.B. in der Bergpredigt, u.a. Matthäus 5-7) und befreit uns durch seinen Tod, immer wieder Opfer (z.B.Brandopfer) zu unserer Vergebung machen zu müssen und uns krampfhaft an das Gesetz halten zu müssen. Wie leicht man einen Fehler macht, merkt man ja selbst. Es fordert immer wieder Jesus als Gottes Sohn zu sehen, wenn wir diese Fehler an uns selbst (und dir bestimmt auch; an mir zumindest) bemerken.
Ich weiß nicht, ob du so einen Gott möchtest, der seinen "eingeborenen" Sohn uns aus lauter Liebe schenkt. Ich kann nur zu einem kleinen Teil nachempfinden, wie es ihm bei seinem Tod ergangen sein muss. Ein Vater, dessen eigener Sohn stirbt und dazu noch die gesamte Schuld/Sünde der Welt aufsichgenommen hat. Darüber hinaus kann ich Jesus nur bewundern, er hat für uns (und für jeden ganz persönlich, also auch für dich und mich) die Herrlichkeit Gottes verlassen und ist Mensch geworden. Und der einzige Grund den Gott dazubewogen hat, uns seinen Sohn zu schicken und zu erniedrigen(!), ist seine Liebe zu uns. Bedenke, wir sind seine Geschöpfe, die ihm nicht egal sind, um die er sich kümmert und denen er ein ganz besonderes Geschenk machen möchte für ihren Glauben. Er möchte uns das ewige Leben schenken. Darüber hinaus hebt er uns im Himmel über die Engel empor und segnet uns für unsere Arbeit an seinem Reich(z.B. Mission oder kleiner: Gebet, Dank, Zeugnis, Einladungen zu Gottesdiensten und Vieles, Vieles mehr). Ein Bruder hat mal folgendes Bild gebraucht: Gott hat allen im Himmel einen vollen Becher versprochen und jeder wird einen bekommen. Nur für manche wird der Becher ein wenig größer sein.
Gott ist nicht gegen uns, sondern für uns.
Er ist aber auch gerecht und wird das verheißene Gericht abhalten. Jesus musste Gottes Sohn sein, damit er am Tag des Gerichts für uns eintreten kann, damit der Satan uns nicht doch noch unserer Vergehen anklagen kann. Denn Gott ist absolut gerecht und hält was er verspricht. Der Satan ist und bleibt eine Gefahr, denn er nutzt unsere Fehlbarkeit und viele andere Dinge gnadenlos aus. Da bin ich richtig froh, dass Jesus uns versprochen hat, dass er uns auch heute noch hilft, in unserem Alltag, in unseren Problemen, ganz persönlich.
Dass es ein "Resultat seiner unerschöpflichen Liebe" ist, denke ich trifft, wie schon angedeutet auf jeden Fall auch zu, aber wir sollten beide Seiten akzepieren, denn die Bitte um Vergeben an Jesus rettet.
Du siehst, ich habe mehrere Male nun Jesus als zwingend Gottes Sohn beschrieben und damit seine Vollmacht in Zusammenhang gestellt. In gewisser Weise ist es sicher ein Bild, denn Gott wird ihn nicht selbst geboren haben (obwohl er eingeboren worden ist in die Jungfrau Maria). Man sagt, dass "Gott selbst Mensch geworden ist" und selbst die "bösen Geister" bezeichnen Jesus als Sohn Gottes, die ja aus der Welt stammen (lies mal Lukas 4,40ff.).Denke, Gott hat ihn als seinen Sohn geschaffen, aber nicht wie uns "nach seinem Bilde", sondern göttlich (von Gott genommen sozusagen), mit Vollmacht und absolut ohne Sünde, denn er konnte von vor Welterschaffung bis zu seinem Leben auf Erden und danach wieder in Gottes Herrlichkeit und seiner Gegenwart sein. Diese sind uns verwehrt, denn es heißt, dass wir sonst sterben müssten.
Klar, sind wir alle Kinder Gottes, sofern wir glauben. Denoch bleibt uns Jesus als unser Erlöser/Erretter höhergestellt. Z.B. sagt Jesus an einer Stelle: "Ich bin euer Meister und ihr seid meine Brüder" (und Schwester ja auch) Danach haben sich übrigens die Brüdergemeinden benannt.

So, hoffe, dir qualmt jetzt nicht der Kopf und du kannst meine Gedankengänge nachvollziehen. Freut mich, dass du deine Fragen stellst und hoffe, sie ein wenig (wenn auch quantitativ viel) beantworten zu können. Sehe das Ganze als einen riesigen Komplex, in dem alles miteinander verknüpft ist und hoffe, du findest Zeit, diesen "Berg" in Ruhe durchzuarbeiten. :-)
Liebe Grüße und Gottes Segen
Isi

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Fast wie ein Gott: Jesus war von Ewigkeit u. ...
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 09:44 So 12.06.2005
Autor: sascha4

Hallo,
in vielen Punkten Stimme ich dir zu ... jedoch glaube ich dass Jesus von Ewigkeit her mit dem Vater war (nicht geschaffen wurde) und in Ewigkeit sein wird ...
mit Vollmacht kann Gott auch normale Menschen ausstatten (Bsp: Propheten), jedoch war die Gottessohnschaft nötig um uns zu retten (ein sündloses Opfer am Kreuz)... ... Außerdem hat ishc Gott dadurch uns in besonderer Weise offenbart.

Buchempfehlung dazu: "Man braucht Gott um Mensch zu sein" von W.I. Thomas, Erschienen bei hänssler, ISBN 3-7751-0179-9

Grüße

Sascha

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Fast wie ein Gott: Du hast schon Recht...
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:37 Sa 18.06.2005
Autor: schneckchen_moeh

Hi!

Ja, dass Jesus von Ewigkeit her ist und in Ewigkeit sein wird, sehe ich genauso. Das Gott nicht in unsere Dimensionen beschränkt ist, denke ist, ist klar, schließlich hat er sie erschaffen und, dass selbst Jesus schon bei der Welterschaffung bei Gott war, sehe ich auch so.
Es ist nur so, dass wir ihn Gottes Sohn nennen dürfen. Letztendlich hast du recht, wenn du sagt, wir wissen nur, dass er immer da war, nicht, ob er auch von Gott geschaffen ist.  Es ging mir auch nicht darum, dies zu sagen, sondern zu zeigen, dass Jesus kein Mensch mit göttlichem, sondern menschgewordener Gott ist. Auch, wenn das vielleicht ein wenig missverständlich war. Es sollte er heißen, falls er erschaffen ist, so nach Gott, nicht nur "nach seinem Bilde", also zuerst nicht menschlich.=> Um seine Eigenschaften deutlicher zu machen.
Engel sind ja auch Gottes Geschöpfe ohne Schuld, aber Diener. Wenn Jesus nun, wie manche meinen der höchste Engel ist, wäre es ihm auch zuzusprechen, dass er auch Geschöpf oder genauer Gottes Sohn, also noch mehr, ist. Wie das konkret gewesen ist, fragen wir ich wohl doch besser in Ewigkeit selbst...

Aber das Propheten Vollmacht hatten, wage ich sehr zu bezweifeln. Sie hatten von Gott die Gabe des Weissagens (Macht) bekommen, aber hatten auch wie z.B. Elia immernoch Gott zu bitten, dass er durch sie auch Wunder vollbrächte, wie z.B. die Annahme des Brandopfers, dass Gott von ihm erhören sollte und von dem Ungläubigen nicht. (Das war doch Elia, oder?)

Dass aufgrund der Sündlosigkeit kein Mensch der Welt Errettung bringen konnte, habe ich ja auch erklärt, so dass er seinen Sohn gesandt hat.
Klar hat sich Gott offenbart, er hat seinen Sohn gesandt und viele Verheißungen des alten Testaments erfüllt. Trotzdem musste er sich allerdings zum Zeitpunkt des Aufladens der Sünde von Jesus distanzieren ("Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"), denn die Sünde trennt von Gott. Aber Gott hat Jesus Geist und somit letztendlich uns auch angenommen ("Meinen Geist lege ich in deine Hände.") und ihn Jesus konnte auferstehen.

Das Buch kenn ich leider nicht. Werd mal schauen, ob ich dazu komme, es mir zu holen und dann auch noch zu lesen...
Die Zusammenfassung hört sich auf jeden Fall schon mal spannend an! :-)

Gruß Isi

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Fast wie ein Gott: dreieinig, dreifaltig
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:59 Do 14.07.2005
Autor: Josef-Joseph

Hallo,
vielen Dank für die ausführlichen Antworten, die ich alle gelesen habe und auch ab und zu nochmals durchlese. Ihr habt euch sehr viel Mühe gemacht. Vielen Dank.
Hier nun, was ich behalten möchte (von Isi, Du schreibst und redest wie "ein Buch"!!) Auch die Erklärungen von BigFella finde ich sehr gut.

Dreieinigkeit:
Die Gemeinsamkeiten Gottes, Jesu Christi und des Heiligen Geistes werden durch diesen Begriff hervorgehoben. Die Unterschiede spielen eher eine untergeordnete Rolle.

Dreifaltigkeit:
Die Unterschiede Gottes, Jesu Christi und des Heiligen Geistes vor dem Hintergrund einer verbindenden Grundlage sind betont.


Merci beaucoup
MfG
Was unsere heutige Zeit bräuchte, das wären Propheten. (Marguerite Léna)
Ce dont notre temps aurait le plus besoin, ce seraient des prophètes. (Marguerite Léna, Esprit de l'éducation)

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Fast wie ein Gott: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:24 So 03.06.2007
Autor: Josef-Joseph

Heute am Dreifaltigkeitssonntag habe ich wieder diese Site 'hervorgekramt' und wiederum die herrlichen Antworten gelesen über Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit.

Man kann durchwegs sagen, so Foren-Antworten können weittragend und weitreichend sein.
Merci nochmals an alle!

Bezug
                                                
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Fast wie ein Gott: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:38 So 03.06.2007
Autor: Josef-Joseph

Übrigens,
eher mir bekannte Namen wie
Big Fella, Schneckchen, bastet, Sascha,..
tauchen jetzt gar nicht mehr auf.
Wo sind sie gebleiben?

Bezug
        
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Fast wie ein Gott: Majuscule(s) et minuscule(s)
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 22:48 So 05.06.2005
Autor: Oscar

Hello Josef - Joseph,

Tu t'intéresses à ce que tu appelles une expression:
"... der Ausdruck: 'comme presqu'un Dieu' = wie fast ein Gott. Es gibt aber auch 'presque comme un Dieu' fast wie ein Gott."

En français (ma langue maternelle), on écrirait "presque comme un dieu".
NB: avec une minuscule.

Sans vouloir entrer dans la comparaison de tes deux expressions, j'ajouterai simplement que "comme presque un dieu" me semble... boiteux et soulignerai qu'avec une majuscule, "presque comme Dieu" prend un sens différent.

"Grüss Gott" (comme on dit aussi chez nous en Suisse, en Suisse-allemande évidemment) !

Oscar

PS à "la Direction":
je m'intéresse à comme toi, Josef - Joseph à Vorhilfe.de et pas du tout à matheraum.de ...



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Fast wie ein Gott: presque comme un dieu
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 16:17 Do 14.07.2005
Autor: Josef-Joseph

Bonjour Oscar,
" Sans vouloir entrer dans la comparaison de tes deux expressions, j'ajouterai simplement que "comme presque un dieu" me semble... boiteux et soulignerai qu'avec une majuscule, "presque comme Dieu" prend un sens différent."

Il me semble aussi que "presque comme un dieu" est moins "boiteux" en français que l'expression "comme presque un dieu" . Mais tu sais bien que les allemands sont très perspicaces...  Merci pour  votre nuance.
Salutations


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