Französische Manufacturen < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) reagiert/warte auf Reaktion | Datum: | 12:42 So 16.05.2010 | Autor: | xoxoxoxo |
Aufgabe | Ich danke euch für geeignete Web-Sites und vorgeschlagene Bücher zu dem Theme Französische Manufacturen. |
Hallo Leute. (:
Ich besuche zur Zeit die 8. Klasse(Gymnasium) und habe mich freiwillig im Unterricht dazu vorgeschlagen ein Referat zu dem Thema : Französische Manufacturen, und den Gobelin Teppich zu halten. Da ich dieses Referat mit zwei Freundinnen halte, soll das Referat um die Schulstunde dauern(also 45 min.). Ich wäre euch soooo... dankbar wenn ihn ein paar hilfreiche Web- Sites oder Bücher vorschlagen würdet. Das würde mir die Sache enorm erleichtern. Denn ich möchte nicht alles aus Wikipedia übernehmen. Versteht sich, nicht wahr? (:
MfG xoxoxoxo
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:08 So 16.05.2010 | Autor: | Josef |
Hallo,
Gobelin, Textilfabrik in Paris, die nach einer französischen Färberfamilie benannt ist. Allgemein ist Gobelin zum Gattungsbegriff für Wandteppiche geworden. Das Unternehmen entstand Mitte des 15. Jahrhunderts, als Jean und Philibert Gobelin in den damaligen Außenbezirken von Paris am Fluss Biévre ein Färbewerk einrichteten. Das Familienunternehmen blühte und wurde Anfang des 17. Jahrhunderts in eine Fabrik für Bildteppiche umgewandelt, die auf Veranlassung von Heinrich IV. von zwei flämischen Webern übernommen wurde. Die luxuriösen Produkte der Gobelin-Fabrik wurden so begehrt, dass das Unternehmen 1662 von Jean-Baptiste Colbert, dem Finanzminister Ludwigs XIV., als Teil der Königlichen Möbelmanufaktur übernommen wurde. Colbert vertraute die Fabrik dem französischen Maler Charles Le Brun an, und beauftragte die besten Künstler jener Zeit mit Stoffentwürfen. Dabei wurden weltbekannt hohe Qualitäten erzielt und die Ausbildung ganzer Generationen von Kunsthandwerkern vorangetrieben. Es entstanden Teppichwirkereien mit historischen Motiven und die berühmten Jahreszeiten-Zyklen. Motive aus Gemälden von Raffael und Poussin wurden in Webkunst übertragen. Die Arbeiten in der Gobelinfabrik zu Zeiten Le Bruns galten als der Malerei weit überlegen und wurden tatsächlich in dieser Qualität bis heute nicht mehr erreicht.
Wegen finanzieller Schwierigkeiten des Königshauses musste die Gobelin-Fabrik zwischen 1694 und 1699 geschlossen werden. Seit 1699 ist sie mit einer kurzen Unterbrechung während der Französischen Revolution in Betrieb gewesen. 1825 kaufte die Fabrik die Teppichwerke Savonnerie (gegründet 1627). Heute heißt das Unternehmen offiziell Manufacture des Gobelins und produziert Bildwirkereien ausschließlich für staatliche Einrichtungen.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:25 So 16.05.2010 | Autor: | Josef |
Hallo,
Eine Manufaktur in Vincennes (Gründung: 1738) konnte bereits Ende der vierziger Jahre Weichporzellan fertigen: Von hier aus kam die Technik 1756 nach Sèvres. Diese Manufaktur erhielt zahlreiche Aufträge von Ludwig XV. und seinen Mätressen Madame de Pompadour und Madame du Barry. Führende Künstler des königlichen Hofes, so der Goldschmied Claude Duplessis, die Bildhauer Claude-Michel Clodion und Jean Antoine Houdon sowie die Maler Jean-Baptiste Oudry und François Boucher, waren hier angestellt. Schließlich gelang es Sèvres, Meißen seine Vorrangstellung abzugewinnen.
In Sèvres wurde sowohl glasiertes als auch Biskuitporzellan hergestellt. Naturalistisch gefertigte Porzellanblumen mit Metallstängeln waren ihre Spezialität. Diese wurden in großen Vasen mit Blumenmotiven drapiert. Gemalte Blumen in Körben, Sträußen und Girlanden waren eines der beliebtesten Dekors, entweder in zarten Unifarben oder reich koloriert. Vögel und Landschaften wurden auch auf weißes Porzellan aufgemalt und mit Goldumrandung versehen.
In Sèvres entwickelten Spezialisten spezielle Farben, darunter Blautöne (gros bleu bzw. bleu lapis), ein Türkis (bleu celeste), ein Hellrosa (rose Pompadour), ein Grün und ein Gelb. Der farbige Untergrund der Porzellanarbeiten war oftmals gesprenkelt oder golden marmoriert. Um 1770 trat der verspielte Rokokostil zugunsten einer klassizistischen Eleganz zurück. Neuartig waren Porzellanplatten, die mit Schmelzmalerei (zumeist Blumenmotive) verziert waren und die in luxuriöse Möbelstücke eingesetzt wurden.
Nach der Entdeckung von Kaolinvorkommen in der Gegend um Limoges wurde in Sèvres auch Hartporzellan hergestellt. Die Weichporzellanproduktion wurde erst im frühen 19. Jahrhundert unter Direktor Alexandre Brogniart eingestellt, der die einstmalige Vorrangstellung der nunmehr kaiserlichen Manufaktur wiederherstellte. Es entstanden artifizielle Tafelservices mit Landschaftsmotiven oder patriotischen Szenen. Dunkle Untergründe mit reichlicher Goldverzierung waren damals sehr beliebt.
Die durch die Mitarbeit berühmter Künstler im 19. Jahrhundert gewonnene Stellung büßte Sèvres im 20. Jahrhundert wieder ein, als man daranging, Stil und Technik des 18. Jahrhunderts zu imitieren.
In Limoges selbst wurde seit 1771 Hartporzellan aus einheimischem Kaolin gefertigt. Der Comte d’Artois gab zwischen 1773 und 1777 u. a. Teeservices mit goldgezacktem Rand und naturalistischer Blumenmalerei in Auftrag, wie sie für die Epoche typisch waren. 1784 wurde die Manufaktur vom König aufgekauft und an Sèvres angeschlossen. Während der Französischen Revolution wurde sie geschlossen. In Limoges wurden später mehrere Porzellanmanufakturen gegründet: Noch heute ist die Stadt ein Zentrum der Keramikherstellung in Frankreich.
Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts stellten zahlreiche Hersteller in und um Paris hochwertiges Hartporzellan her. Die meisten wurden mit Hilfe adeliger Mäzene gegründet – einige überlebten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein.
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Viele Grüße
Josef
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