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(Frage) beantwortet | Datum: | 20:37 Mo 14.04.2008 | Autor: | abakus |
Hallo,
es ist eigentlich eine Physik-Frage, aber ich vermute einen chemischen Hintergrund. Im Unterricht zur Thermodynamik lernen die Schüler den Begriff der spezifischen Wärmekapazität kennen. Dazu gibt es die bekannten Schülerexperimente (Wasser auf Heizplatte stellen, jede Minute die Temperatur messen). Für die Stoffabhängigkeit der aufgenommenen Wärmemenge ersetzt man dann Wasser durch die gleiche Menge eines anderen Stoffes. Meist nimmt man Öl. Das wird schneller warm als Wasser, aber es hinterlässt eine große Sauerei (ein Dutzend ölverschmierte Bechergläser und Thermometer, das Öl kann man hinterher auch nicht mehr verwenden).
Ich kam auf die glorreiche Idee, als Ersatzflüssigkeit handelsüblichen PKW-Scheibenenteiser zu verwenden. Das ist nicht ölig, und ich kann es hinterher wieder zurückfüllen und weiter verwenden.
Die Flüssigkeit hatte auch eine deutlich andere Wärmekapazität als Wasser - allerdings eine höhere!?!
Kann das sein? Ich vermute nämlich, dass die Enteiserflüssigkeiteinen Teil der zugeführten Wärme für eine chemische Reaktion (vielleicht das cracken langkettiger Verbindungen?) genutzt haben könnte. Ich habe in Chemie nur lang zurückliegende Schulkenntnisse - was meinen die Experten?
Viele Grüße
Abakus
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(Antwort) fertig | Datum: | 22:07 Mo 14.04.2008 | Autor: | isarfox |
Hallo,
> Die Flüssigkeit hatte auch eine deutlich andere
> Wärmekapazität als Wasser - allerdings eine höhere!?!
> Kann das sein?
Unwahrscheinlich.
> Ich vermute nämlich, dass die
> Enteiserflüssigkeiteinen Teil der zugeführten Wärme für
> eine chemische Reaktion (vielleicht das cracken
> langkettiger Verbindungen?) genutzt haben könnte.
Meines Wissens und nach meinem Geruchssinn enthalten Enteiserflüssigkeiten hauptsächlich diverse Alkohole (ein- bzw mehrwertig, sprich Ethanol, Glykol usw.). Damit liegt die Wärmekapazität ungefähr bei der halben H2O Wärmekapazität. Ist in den Versuchen sichergestellt, dass kein Alkohol verdampft, bzw. der dadurch auftretende Fehler berücksichtigt. Was wahrscheinlich einer der Gründe ist, warum man Öl nimmt, mir fällt nämlich spontan kein Solvenz ein, dass bei moderaten Temperaturen keinen nennenswerten Dampfdruck hat und nicht ölig ist. Wachs? Irgendein Eutektikum ?
Chemische Reaktionen sollten bei moderaten Temperaturen eigentlich ausgeschlossen sein, schließlich soll der Enteiser, den du den Sommer über im Handschuhfach hast, im nächsten Winter noch verwendbar sein.
Und, nur so am Rande bemerkt, weiß ich nicht, ob Glykol auf der Unbedenklichkeitsliste für Schülerversuche steht.
Gruss
Thomas
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