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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:38 Sa 30.09.2017 | Autor: | annetta |
Aufgabe | Aufgabe:
Betrachte dieses Gedicht vor dem Hintergrund des Expressionismus. Ist dies ein für die Zeit typisches Gedicht? Führe auf, welche Bewertungskriterien, du heranziehst.
Nacht
Georg Heym
Der graue Himmel hängt mit Wolken tief,
Darin ein kurzer, gelber Schein so tot
Hinirrt und stirbt, am trüben Ufer hin
Lehnen die alten Häuser, schwarz und schief
Mit spitzen Hüten. Und der Regen rauscht
In öden Straßen und in Gassen krumm.
Stimmen ferne im Dunkel. - Wieder stumm.
Und nur der dichte Regen rauscht und rauscht.
Am Wasser, in dem nassen Flackerschein
Der Lampen, manchmal geht ein Wandrer noch,
Im Sturm, den Hut tief in die Stirn hinein.
Und wenig kleine Lichter sind verstreut
Im Häuserdunkel. Doch der Strom zieht ewig
Unter der Brücke fort in Dunkel weit. |
Liebe Community,
Mir ist klar, dass im Expressionismus die Flucht in die Großstädte (Großstadtproblematik) eine zentrale Rolle spielte. Mir fällt es jedoch schwer einen bzw. mehrere Anhaltspunkte zu finden, woran ich dies beurteilen kann.
Hätte jemand eine Idee/Tipp für mich?
Vielen Dank!
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Hallo,
ich weiß nicht, wo du dieses Kriterium (Flucht in die Großstädte) her hast. Aber es taugt so für sich genommen nichts.
Du solltest das viel weiter fassen: der Expressionismus stellt der Betulichkeit des Impressionismus und der Fatalität des Naturalismus den Ausdruck der subjektiven Gefühlswelt des Menschen entgegen. Und die ist nun einmal - der Zeit geschuldet - geprägt von Angst, Leid und Verzweiflung. Die Großstadt als Bühne für diese Gefühlswelten passt da einfach gut, aber es gibt prominente Beispiele expressionistischer Künstler, die sogar eher ländliche bzw. natürliche Motive verwenden. Man denke z.B. an Emil Nolde.
Habt ihr Kriterien/Merkmale für diese Epoche an die Hand bekommen? Falls ja, so nenne sie uns. Dann kann man deine Frage erst gezielt beantworten.
Das Gedicht von Heym kannte ich nicht, es hat aber jedenfalls deutlich expressionistische Züge.
Gruß, Diophant
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