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Forum "Politik/Wirtschaft" - Geldpolitik/Sozialpolitik
Geldpolitik/Sozialpolitik < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Geldpolitik/Sozialpolitik: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:50 So 20.07.2008
Autor: PKnipping

Hallo :)
Hoffentlich meine letzte VWL frage :)
Nehmen sie Stellung: Geldpolitik ist die beste Sozialpolitik..
Ich meine die Geldpolitik hat ja das Ziel eine funktionierende Marktwirtschaft zu sichern. und ich finde da erstmal nichts soziales dran ?? Vielleicht die Geldpolitik kann ja konjunkturelle AL positivbeeinflussen und wenn die Meschen nicht mehr Arbeitslos sind ist das ja gut.. vielleicht kann man das Sozial nennnen. Und die Inflation kann abgeschwächt werden, die Menschen können sich mehr kaufen... das ist ja auch irgendwo Sozial...oder ?
ich verstehe auch garnicht worauf die Frage abziehlt :(
Help
Danke


        
Bezug
Geldpolitik/Sozialpolitik: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:08 So 20.07.2008
Autor: Analytiker

Hi Pia,

> Nehmen sie Stellung: Geldpolitik ist die beste Sozialpolitik..

> Ich meine die Geldpolitik hat ja das Ziel eine
> funktionierende Marktwirtschaft zu sichern. und ich finde
> da erstmal nichts soziales dran ?? Vielleicht die
> Geldpolitik kann ja konjunkturelle AL positivbeeinflussen
> und wenn die Meschen nicht mehr Arbeitslos sind ist das ja
> gut.. vielleicht kann man das Sozial nennnen. Und die
> Inflation kann abgeschwächt werden, die Menschen können
> sich mehr kaufen... das ist ja auch irgendwo Sozial...oder ?

> ich verstehe auch garnicht worauf die Frage abziehlt :(

[ok] Deine Ansätze sind gar nicht verkehrt Pia...!

Ich habe erstmal zu Grundverständnis dir einen Text über Milton Friedman's Ansichten zum Thema angehängt:

Milton Friedman war der Ansicht, dass weder die Regierungen noch die Zentralbanken irgendeine Konjunkturpolitik betreiben sollten.

Milton Friedman vertrat die These, dass der Staat nicht die Staatsausgaben erhöhen dürfe, wenn die Regierung die Konjunktur stärken wolle. Nur indem der Staat die Geldmenge ausweite, könne er zum Wirtschaftswachstum beitragen. Denn wenn der Staat mehr Geld ausgeben wollte, müsste er sich das Geld von den Steuerzahlern oder auf den Kapitalmärkten besorgen. Höhere Steuern würden den positiven Konjunktureffekt sofort wieder zunichte machen, während höhere Staatsschulden private Kreditnehmer vom Kapitalmarkt verdrängen und so Investitionen behindern würden. Außerdem müssten die Staatschulden seiner Meinung nach als zukünftige Steuern betrachtet werden, da bei der Rückzahlung Zinsen fällig werden würden.

Die Geldmenge und seine Umlaufgeschwindigkeit
Friedman stellte fest, dass jedem Wirtschaftsaufschwung in Amerika eine Ausweitung der Geldmenge vorausgegangen war, woraus er den Schluss zog, dass diese Art der Geldpolitik eindeutig expansiven Charakter habe. Das Sozialprodukt ist für Friedman nichts anderes als das Geldmenge multipliziert mit seiner Umlaufgeschwindigkeit. Die Umlaufgeschwindigkeit bleibe über die Zeit stabil, weil Haushalte und Unternehmen ihr Verhalten nicht plötzlich ändern würden. Daraus folgt, dass eine Ausweitung der Geldmenge das Sozialprodukt erhöhen muss.

Das Gift der Konjunkturpolitik
Friedman vertrat die These, dass nicht die Teilnehmer am Markt für Instabilität sorgen, sondern die Politiker. Deshalb sollten weder Regierungen noch die Zentralbanken irgendeine Konjunkturpolitik betreiben. Eine überraschend und kräftig ausgeweitete Geldmenge fördere die Konjunktur nur kurzfristig. Langfristig treibe sie die Inflation in die Höhe. Deshalb gibt es laut Friedman nur eine vernünftige Geldpolitik des gleichmäßigen Wachstums der Geldmenge. Die Unternehmen und die privaten Haushalte könnten dadurch relativ sicher planen und der Wirtschaft wäre der benötigte Raum zur Expansion gegeben.

Die freie Marktwirtschaft
Die Ökonomie ist für Friedman das Mittel zum Zweck der individuellen Freiheit. Er favorisiert die freie Marktwirtschaft wegen der Werte, die sie repräsentiert: Wahlfreiheit, Herausforderung und Risiko. Der Staat dürfe nur das Land verteidigen und die Ärmsten vor Hunger und Not bewahren. Der Sozialstaat ist für Friedman nur ein teures Monster, das nur den Bürokraten, Politikern und kleinen Interessengruppen nutze.

Milton Friedman wurde 1902 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren und wuchs im industriellen Kernland von New Jersey auf. Dank eines Stipendiums studiert der hochbegabte Friedman schon im Alter von 16 Jahren an der Rutgers-Universität. Anschließend studiert er an der Universität von Chicago, erwirbt dort 1933 einen Master-Grad und tritt dort 1946 nach der Promotion eine Professur an. 1976 erhält er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Er beriet sowohl den amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan als auch die englische Premierministerin Margaret Thatcher in wirtschaftspolitischen Fragen. Friedman gehörte als führender Vertreter des Monetarismus und als Verfechter einer freien Marktwirtschaft zu den einflussreichsten Ökonomen des vergangenen Jahrhunderts. Milton Friedman starb am 16. November 2006 in San Francisco.


Ich denke hieraus ist die Wichtigkeit der Geldpolitik für die Sozialisation einer Gesellschaft zu erkennen, oder? Falls nocht nicht alles klar sein sollte, melde dich nochmal ;-)!

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
                
Bezug
Geldpolitik/Sozialpolitik: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 16:44 So 20.07.2008
Autor: PKnipping

Hallo
Okidoki sehr interessant :)
Also kann man sagen, dass die Aussage Geldpoltik ist die beste Sozialpolitik im Grunde eher von einem Angebotstheoretiker bzw Monetaristen vertreten werden würde?
Keynes würde ja dann eher Richtung Staatsverschuldung gehen und Transfers beispielsweise dadurch erhöhen.
Danke
LG
Pia

Bezug
                        
Bezug
Geldpolitik/Sozialpolitik: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 17:47 So 20.07.2008
Autor: Analytiker

Hi Pia,

> Also kann man sagen, dass die Aussage Geldpoltik ist die
> beste Sozialpolitik im Grunde eher von einem
> Angebotstheoretiker bzw Monetaristen vertreten werden
> würde?

Auf jedenfall, also ich würde das zumindest auch so sehen!

> Keynes würde ja dann eher Richtung Staatsverschuldung
> gehen und Transfers beispielsweise dadurch erhöhen.

[ok]

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
        
Bezug
Geldpolitik/Sozialpolitik: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:18 So 20.07.2008
Autor: Josef

Hallo PKnipping,

Analytiker hat ja schon alles gesagt. Von mir nur ganz kurz:

Zu den zentralen Aufgaben der Geldpolitik gehören die Ordnung des Geldwesens (monetäre Ordnungspolitik) und die Stabilisierung des inneren wie des äußeren Geldwertes (Stabilitäts- und Währungspolitik). Wichtigstes Ziel ist also die Sicherung der Währung, die Erhaltung des Geldwerts innerhalb der Volkswirtschaft (Preisniveaustabilität) und die Stabilität der Kaufkraft nach außen. Sicherheit bedeutet aus wirtschaftlicher Sicht soziale Sicherheit für alle Mitglieder der Gesellschaft. Sozialpolitik und Verteilungspolitik des Staates sind eng miteinander verknüpft. Sie garantieren eine Mindestabsicherung der menschlichen Existenz, z.B. durch die Sozialhilfe.

Viele Grüße
Josef


Bezug
                
Bezug
Geldpolitik/Sozialpolitik: Danke
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 16:35 So 20.07.2008
Autor: PKnipping

:)

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