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(Frage) beantwortet | Datum: | 11:57 Di 05.06.2007 | Autor: | Kiddo |
Aufgabe | Kreuzt man eine in bezug auf beide Merkmale heterozygote schwarz-haargine und krausohrige Maus mit einer homozygoten grauen und normalohrigen Maus, so erhält man in fünf Würfen beispielsweise 40 Nachkommen. Die Phänotypen verteilen sich folgendermaßen:
schwarz grau schwarz grau
: : :
krausohrig normalohrig normalohrig krausohrig
18 : 19 : 2 : 1
Schwarz (S) ist dominant über grau (g), krausohrig (K) ist dominant über normalohrig (n)
a. Erklären Sie das Kreuzungsergebnis durch eine genaue schematische Darstellung des Erbganges.
b. Begründen Sie, ob für die Merkmale eine freie Kombinierbarkeit oder Kopplung vorliegt. |
Ich bin mir hierbei nicht sicher, aber das ist die Idee die ich zur Beantwortung dieser beiden Fragen habe:
a. Es handelt sich hierbei um das Crossing-Over.
Während der Meiose findet ein Austausch von Chromosomenstücken zwischen zwei homologen Chromosomen statt. Dabei werden Erbanlagen entkoppelt und ausgetauscht.
Dieser Vorgang kann an jeder Stelle der betroffenen Chromosomen stattfinden, also ist die Kopplung der Gene dem Zufall überlassen. Das Crossing-Over findet nicht immer statt und hat auch nur beim heterozygoten Typ Konsequenzen.
Dies erklärt auch warum trotz zwei vorhandener Merkmale vier unterschiedliche Keimzellsorten gebildet werden. Das Ergebnis des Crossing-Overs ist dem Zufall überlassen.
b.
Es liegt keine freie Kombinierbarkeit der Gene vor, weil die Anzahl der Phänotypen oder die Aufspaltungsverhältnisse von der Lehre Mendels abwerichen. Man spricht daher von einer Genkopplung.
Dies ist mein Vorschlag. Ich bitte daher um Ratschläge, ob mein Denkansatz richtig ist und gegebenfalls auch um Ergänzungen und Verbesserungen.
Ich bedanke mich im Voraus
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Klingt für mich zunächst mal so, als ob diese Antwort gemeint sein könnte . Die schematische Darstellung solltest Du noch versuchen hinzubekommen, aber das sollte zu schaffen sein; Du weisst ja offenbar, worum es geht. Vom Aufbau der Antwort her könnte man zunächst herausstellen, daß die vom Phänotyp her dominante Maus *heterozygot* ist und die andere (notwendigerweise) homozygot. Daraus folgt (wenn man es sich mal schematisch vorstellt), daß der Nachwuchs wieder zur Hälfte homozygot und zur Hälfte heterozygot sein sollte, aber zu je einem Viertel die zwei Merkmale kombinieren; das wäre jedenfalls die Erwartung nach Mendel. Die "Unausgewogenheit" der Aufspaltung erfodert also eine Erklärung, und die liegt in der Genkopplung. Dann wiederum erfordern die deri "Ausreißer" eine Erkärung, und die bietet das Phänomen des "crossover". ("Crossing over" ist in den meisten Fällen eine Vergewaltigung der englischen wie der deutschen Grammatik; besser verwendet man den Ausdruck "meiotische Rekombination".)
Okay, dann ist Teilaufgabe b schon in a mit beantwortet... aber so wäre es vom Gedankengang her in meinen Augen einleuchtender dargestellt.
Und Dein Lehrer wird sich vermutlich selbst würgen, wenn Du ihm mitteilst, daß da ein sachlicher Fehler (ich nehme mal an, in Euren Lehrbüchern) drinsteckt: Die Rekombinationsorte sind vermutlich *nicht* rein zufällig, oder jedenfalls nicht in allen Fällen. Das ist aber noch ziemlich "neues" Wissen - bezogen auf *Lehrbücher* jedenfalls; wissenschaftlich ist die Tatsache schon eine halbe Ewigkeit bekannt . Immerhin gibt es den Begriff der "meiotic recombination hotspots" schon in einem Übersichtsartikel von vor 12 Jahren:
Annu Rev Genet. 1995;29:423-44
Meiotic recombination hotspots.
Lichten M, Goldman AS.
Aber das muß man nicht wissen, ist mehr so was zum Lehrerärgern ...
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