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Forum "Erdkunde" - Geologische Dreiteilung
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Geologische Dreiteilung: Alpenbildung
Status: (Frage) reagiert/warte auf Reaktion Status 
Datum: 21:24 Sa 04.10.2008
Autor: Dinker

Aufgabe
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.  

Ich befasse mich gerade mit der geologischen Dreiteilung der Schweiz, nähmlich die Alpen, das Mittelland und das Jura.

- Kann mir jemand möglichst einfach erklären wie es zur Alpen- Mittelland- und Jurabildung kam. Ich weiss, dass die afrikanische mit der europäischen Platte kollidierte und sich so das Gebirge aufzutürmen begann, aber danach verstehe ich nur noch Bahnhof....

- Welches ist das älteste und welches die jüngste? (Alpen, das Mittelland, Jura.

- Was hat es mit der Tethys auf sich?

        
Bezug
Geologische Dreiteilung: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 22:41 So 05.10.2008
Autor: Analytiker

Moin Dinker,

ich verweise auf unsere Forenregeln, die eigene (Teil-)Denkansätze dringend vorsehen. Du hast dir doch sicher bezüglich der obigen Fragen schon Gedanken gemacht...! Lass uns doch an deinen bisherigen Gedanken teilhaben, und wir helfen dann gern "fördernd" weiter.

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
        
Bezug
Geologische Dreiteilung: Ansätze
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 14:01 Mo 06.10.2008
Autor: Dinker

Also ich versuch einmal meine Gedanken festzuhalten, aber wie gesagt, ich weiss nicht sehr viel....

- Kann mir jemand möglichst einfach erklären wie es zur Alpen- Mittelland- und Jurabildung kam?

Durch die Zusammenstauchung der eurasischen mit der afrikanischen Platte, trieben die Platten nach oben (Prinzip des geringsten Widerstandes). Somit wären die Alpen gebildet. Jedoch kann ich es nicht nachvolllziehen weshalb dann das Mittelland entstand (sehr Flach) und dahinter noch die Jahre die sogenannten flachen "Alpen"

- Welches ist das älteste und welches die jüngste? (Alpen, das Mittelland, Jura.
Ich habe im Hinterkopf, dass das Jura erst in der letzten Schubphase entstanden, also sind sie demzufolge am jüngsten?

- Was hat es mit der Tethys auf sich?
Die Tethys war ja irgendwie ein Flachmeer in Europa vor der Alpenfaltung. Doch in welchem Zusammenhang steht es zur Alpenbildung?

Ein weiterer Begriff, der in diesem Zusammenhang immer wieder verwendet werden ist der Walliser Trog und der Piomont Trog. Ist dort sozusagen die Tethys erhalten geblieben?

Interessanterweise habe ich festgestellt, dass der obere Teil des Matterhorns aus Afrika stammt....Muss es sich dabei um allochthone gesteine handeln, da es ja ortsfremd is?

Tut mir leid, dass meine Ansätze sehr schwammig sind, aber ich verstehe es leider noch nicht besser...
Besten Dank für eure Hilfe


Bezug
                
Bezug
Geologische Dreiteilung: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:35 Mi 08.10.2008
Autor: Josef

Hallo Dinker,

> - Kann mir jemand möglichst einfach erklären wie es zur
> Alpen- Mittelland- und Jurabildung kam?
>  
> Durch die Zusammenstauchung der eurasischen mit der
> afrikanischen Platte, trieben die Platten nach oben
> (Prinzip des geringsten Widerstandes). Somit wären die
> Alpen gebildet. Jedoch kann ich es nicht nachvolllziehen
> weshalb dann das Mittelland entstand (sehr Flach) und
> dahinter noch die Jahre die sogenannten flachen "Alpen"
>  
> - Welches ist das älteste und welches die jüngste? (Alpen,
> das Mittelland, Jura.
> Ich habe im Hinterkopf, dass das Jura erst in der letzten
> Schubphase entstanden, also sind sie demzufolge am
> jüngsten?
>  

Landschaftlich hat der Kanton Anteil an den drei Schweizer Großlandschaften Jura, Mittelland und Alpen mit Voralpengebiet.

Vor etwa 100 Millionen Jahren begann die Gebirgsbildung

Jura (Geologie), in der geologischen Zeitrechnung die zweite Periode des Mesozoikums. Der Jura begann vor etwa 205 Millionen Jahren und endete vor etwa 140 Millionen Jahren.

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> - Was hat es mit der Tethys auf sich?
> Die Tethys war ja irgendwie ein Flachmeer in Europa vor der
> Alpenfaltung.

[ok]

Doch in welchem Zusammenhang steht es zur

> Alpenbildung?
>  


siehe unten



> Ein weiterer Begriff, der in diesem Zusammenhang immer
> wieder verwendet werden ist der Walliser Trog und der
> Piomont Trog. Ist dort sozusagen die Tethys erhalten
> geblieben?
>  
> Interessanterweise habe ich festgestellt, dass der obere
> Teil des Matterhorns aus Afrika stammt....Muss es sich
> dabei um allochthone gesteine handeln, da es ja ortsfremd
> is?
>  


Die Alpen besitzen einen sehr komplizierten geologischen Bau, der das Ergebnis eines lang anhaltenden Gebirgsbildungsprozesses (Orogenese) ist. Auch die aktuellen Theorien der geologischen Entstehung der Alpen, die die Erkenntnisse und Modelle der Plattentektonik berücksichtigen, sind noch nicht frei von Widersprüchen. Bei der Gebirgsbildung spielten nicht nur zum Teil intensive Verfaltungen eine Rolle, sondern vor allem auch weiträumige Bewegungen von Überschiebungsdecken – darunter versteht man mächtige Gesteinsmassen, die durch tektonische Kräfte auf einer horizontalen Bahn von ihrem Ursprungsort auf eine fremde Unterlage geschoben wurden. Man spricht deshalb in der Alpengeologie von einem Deckenbau.

Die Entwicklung der Alpen verlief – stark vereinfacht – folgendermaßen: Die ältesten Strukturelemente des heutigen Alpenbaus entstanden schon während der kaledonischen und variszischen Gebirgsbildung, in denen sich z. B. auch die mitteleuropäischen Mittelgebirge bildeten. Diese Elemente wurden in die spätere alpidische Gebirgsbildung mit einbezogen, durchliefen also eine doppelte Deformation. Es sind bisher acht solcher Strukturelemente erkannt worden, zu ihnen gehören z. B. das Montblanc-Massiv und Teile der Ortlergruppe.

Während der Trias und im Jura drifteten die Afrikanische und die Eurasische Platte auseinander. Das dazwischen liegende Meer, die Tethys, öffnete sich. Hier wurden mächtige Sedimentserien abgelagert, aus denen später die Gesteine hervorgingen, die heute z. B. in den Nördlichen Kalkalpen und in den Dolomiten anstehen. Aus drei unterschiedlichen Ablagerungsräumen gingen in ihrem Gesteinscharakter deutlich unterscheidbare Deckensysteme hervor: die helvetischen, die penninischen und die ostalpinen Decken.

Vor etwa 100 Millionen Jahren begann die Gebirgsbildung. Es ist sinnvoll, dabei zwei Hauptphasen zu unterscheiden: Die so genannte alpine Faltung setzte mit dem nordwärts gerichteten Driften der Afrikanischen Platte ein. Dabei wurde die Tethys eingeengt, und die in ihr abgelagerten Sedimente wurden gestaucht und verfaltet. Die eigentliche Heraushebung und -bildung des Gebirges vollzog sich in der nächsten Phase, der alpidischen Faltung. In dieser Zeit geschahen auch die großen Deckenbewegungen. Die Alpen wurden während dieser Phase bis zu zehn Kilometer emporgehoben. Aber durch die gleichzeitig einsetzende Erosion wurde das Gebirge auch abgetragen, so dass die Alpen nie viel höher waren als heute. Der Verwitterungsschutt der Alpen sammelte sich während des Tertiärs in lang gestreckten Senken nördlich und südlich der Alpen, bildete mehrere tausend Meter mächtige Serien und wurde im Norden von der Verfaltung zum Teil noch erfasst. Diese Sedimente liegen heute als so genannte Molasse vor, sie bilden den Untergrund vor allem des nördlichen Alpenvorlands.

Die Gebirgsbildung der Alpen ist noch nicht abgeschlossen. Sie heben sich weiterhin um etwa einen Millimeter pro Jahr. Diese Hebung wird vermutlich noch mehrere zehn Millionen Jahre anhalten, während die Vorlandregionen weiter absinken. Von der derzeitigen tektonischen Aktivität der Alpen zeugen stärkere Erdbeben, z. B. das von Friaul (1976).

Die Eiszeiten des Quartärs haben das Relief des Gebirges stark überprägt. Riesige Gletscher schufen die typischen U-förmigen Trogtäler mit steilen Hängen. Von den Gletschern abgelagertes Moränenmaterial lagerte sich vor allem im Vorland ab und beeinflusste das Gewässernetz, indem es Flussläufe veränderte oder Seen aufstaute. Wenn die Lage eines Gletschers über längere Zeit konstant blieb, wurden sehr tiefe Becken erodiert; in ihnen bildeten sich nach Rückzug des Eises die so genannten Zungenbeckenseen. Dazu gehören z. B. der Genfer See und der Bodensee.

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Viele Grüße
Josef

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