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Integritätsringe und Körper: Tipp
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 17:46 Sa 28.10.2006
Autor: sclossa

Aufgabe
Zeigen Sie, dass jeder Integritätsring mit endlich vielen Elementen ein Körper ist.

Jeder Integritätsring ist ein kommutativer Ring mit 1 ohne Nullteiler. Somit gilt die Kürzungsregel a * b = a * c , a [mm] \not= [/mm] 0  [mm] \gdw [/mm] b = c.
Im Integritätsring gelten ja die Axiome (R1), ... , (R 5). Ich muss also nur zeigen, dass gilt:
[mm] \forall [/mm] a [mm] \in [/mm] R, a [mm] \not= [/mm] 0 [mm] \exists a^{-1} \in [/mm] R mit [mm] a^{-1} [/mm] * a = 1.

Kann ich dies mit Hilfe der Kürzungsregel folgern? Und wie hilft mir dabei die Vor., dass der Integritätsring nur endlich viele ELemente enthält?

Lg Stefan

        
Bezug
Integritätsringe und Körper: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:07 Sa 28.10.2006
Autor: felixf

Hallo Stefan!

> Zeigen Sie, dass jeder Integritätsring mit endlich vielen
> Elementen ein Körper ist.
>  Jeder Integritätsring ist ein kommutativer Ring mit 1 ohne
> Nullteiler. Somit gilt die Kürzungsregel a * b = a * c , a
> [mm]\not=[/mm] 0  [mm]\gdw[/mm] b = c.
>  Im Integritätsring gelten ja die Axiome (R1), ... , (R 5).
> Ich muss also nur zeigen, dass gilt:
>  [mm]\forall[/mm] a [mm]\in[/mm] R, a [mm]\not=[/mm] 0 [mm]\exists a^{-1} \in[/mm] R mit [mm]a^{-1}[/mm]
> * a = 1.

Sei $a [mm] \in [/mm] R [mm] \setminus \{ 0 \}$. [/mm] Betrachte die Abbildung [mm] $\varphi [/mm] : R [mm] \to [/mm] R$, $x [mm] \mapsto [/mm] a x$. Wenn diese Abbildung surjektiv ist, dann ist $a$ invertierbar in $R$ (siehst du warum?).

Mit der Kuerzungsregel kannst du nun zeigen, dass [mm] $\varphi$ [/mm] injektiv ist (weisst du wie das geht?).

So. Und jetzt kommt die spannende Frage: Wenn $R$ eine endliche Menge ist und [mm] $\varphi [/mm] : R [mm] \to [/mm] R$ eine injektive Abbildung, kann es dann sein, dass [mm] $\varphi$ [/mm] nicht surjektiv ist?

LG Felix


Bezug
                
Bezug
Integritätsringe und Körper: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 19:12 Sa 28.10.2006
Autor: sclossa


> Hallo Stefan!
>  
> > Zeigen Sie, dass jeder Integritätsring mit endlich vielen
> > Elementen ein Körper ist.
>  >  Jeder Integritätsring ist ein kommutativer Ring mit 1
> ohne
> > Nullteiler. Somit gilt die Kürzungsregel a * b = a * c , a
> > [mm]\not=[/mm] 0  [mm]\gdw[/mm] b = c.
>  >  Im Integritätsring gelten ja die Axiome (R1), ... , (R
> 5).
> > Ich muss also nur zeigen, dass gilt:
>  >  [mm]\forall[/mm] a [mm]\in[/mm] R, a [mm]\not=[/mm] 0 [mm]\exists a^{-1} \in[/mm] R mit
> [mm]a^{-1}[/mm]
> > * a = 1.
>  
> Sei [mm]a \in R \setminus \{ 0 \}[/mm]. Betrachte die Abbildung
> [mm]\varphi : R \to R[/mm], [mm]x \mapsto a x[/mm]. Wenn diese Abbildung
> surjektiv ist, dann ist [mm]a[/mm] invertierbar in [mm]R[/mm] (siehst du
> warum?).

Hmmm, wenn jedem ax [mm] \in [/mm] R ein x [mm] \in [/mm] R zugeordnet werden kann, dann muss ein [mm] a^{-1} [/mm] existieren, so dass [mm] \varphi^{-1}(ax) [/mm] = [mm] a^{-1} [/mm] * a * x = x oder wie?

> Mit der Kuerzungsregel kannst du nun zeigen, dass [mm]\varphi[/mm]
> injektiv ist (weisst du wie das geht?).

Ehrlich gesagt: Nein.

> So. Und jetzt kommt die spannende Frage: Wenn [mm]R[/mm] eine
> endliche Menge ist und [mm]\varphi : R \to R[/mm] eine injektive
> Abbildung, kann es dann sein, dass [mm]\varphi[/mm] nicht surjektiv
> ist?

Nein, die Abbildung muss dann auch surjektiv sein. Das kann ich noch nachvollziehen.

Aber warum muss man überhaupt  eine Abbildung [mm] \varphi [/mm] betrachten?


Bezug
                        
Bezug
Integritätsringe und Körper: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 01:01 So 29.10.2006
Autor: felixf

Hallo Stefan!

> > > Zeigen Sie, dass jeder Integritätsring mit endlich vielen
> > > Elementen ein Körper ist.
>  >  >  Jeder Integritätsring ist ein kommutativer Ring mit
> 1
> > ohne
> > > Nullteiler. Somit gilt die Kürzungsregel a * b = a * c , a
> > > [mm]\not=[/mm] 0  [mm]\gdw[/mm] b = c.
>  >  >  Im Integritätsring gelten ja die Axiome (R1), ... ,
> (R
> > 5).
> > > Ich muss also nur zeigen, dass gilt:
>  >  >  [mm]\forall[/mm] a [mm]\in[/mm] R, a [mm]\not=[/mm] 0 [mm]\exists a^{-1} \in[/mm] R mit
> > [mm]a^{-1}[/mm]
> > > * a = 1.
>  >  
> > Sei [mm]a \in R \setminus \{ 0 \}[/mm]. Betrachte die Abbildung
> > [mm]\varphi : R \to R[/mm], [mm]x \mapsto a x[/mm]. Wenn diese Abbildung
> > surjektiv ist, dann ist [mm]a[/mm] invertierbar in [mm]R[/mm] (siehst du
> > warum?).
>  Hmmm, wenn jedem ax [mm]\in[/mm] R ein x [mm]\in[/mm] R zugeordnet werden
> kann,

Das geht immer, auch wenn die Abbildung nicht surjektiv ist.

> dann muss ein [mm]a^{-1}[/mm] existieren, so dass
> [mm]\varphi^{-1}(ax)[/mm] = [mm]a^{-1}[/mm] * a * x = x oder wie?

Wenn es zu jedem $y [mm] \in [/mm] R$ ein $x [mm] \in [/mm] R$ mit $a x = y$ gibt (was gerade bedeutet, dass [mm] $\varphi$ [/mm] surjektiv ist), dann gibt es insbesondere auch ein $x [mm] \in [/mm] R$ mit $a x = 1$. Und genau dieses $x$ suchst du ja.

> > Mit der Kuerzungsregel kannst du nun zeigen, dass [mm]\varphi[/mm]
> > injektiv ist (weisst du wie das geht?).
>  Ehrlich gesagt: Nein.

Also: Um zu zeigen, dass [mm] $\varphi$ [/mm] injektiv ist, musst du aus [mm] $\varphi(x) [/mm] = [mm] \varphi(x')$ [/mm] folgern $x = x'$. Wenn [mm] $\varphi(x) [/mm] = [mm] \varphi(x')$ [/mm] ist, dann ist $a x = a x'$. Jetzt ist $a [mm] \neq [/mm] 0$. Was folgt daraus?

> > So. Und jetzt kommt die spannende Frage: Wenn [mm]R[/mm] eine
> > endliche Menge ist und [mm]\varphi : R \to R[/mm] eine injektive
> > Abbildung, kann es dann sein, dass [mm]\varphi[/mm] nicht surjektiv
> > ist?
>  Nein, die Abbildung muss dann auch surjektiv sein.

Genau.

> Das kann ich noch nachvollziehen.

>

> Aber warum muss man überhaupt  eine Abbildung [mm]\varphi[/mm]
> betrachten?

Weil man es so am schoensten Begruenden kann: Fuer Abbildungen einer endlichen Menge in sich selber hat man die schoene Beziehung injektiv [mm] $\Leftrightarrow$ [/mm] surjektiv; man kann das natuerlich hier neu beweisen, aber warum die Muehe, wenn man auch gleich diese Aussage fuer Abbildungen benutzen kann?

LG Felix


Bezug
                                
Bezug
Integritätsringe und Körper: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 13:45 So 29.10.2006
Autor: sclossa

Zeigen Sie, dass jeder Integritätsring mit endlich vielen
Elementen ein Körper ist.

Jeder Integritätsring ist ein kommutativer Ring mit 1 ohne Nullteiler. Somit gilt die Kürzungsregel a * b = a * c , a  [mm] \not= [/mm] 0  [mm] \gdw [/mm] b = c.
Im Integritätsring gelten ja die Axiome (R1), ... , (R 5).

Wir zeigen (K 6):
[mm] \forall [/mm] a [mm] \in [/mm] R, a [mm] \not= [/mm] 0 [mm] \exists a^{-1} \in [/mm] R
mit [mm] a^{-1} [/mm] * a = 1.

Beweis:
Sei a [mm] \in [/mm] R [mm] \setminus \{ 0 \}. [/mm] Wir betrachten die Abbildung
[mm] \varphi [/mm] : R [mm] \to [/mm] R, x [mm] \mapsto [/mm] a x.

Mit der Kuerzungsregel können wir nun zeigen, dass [mm]\varphi[/mm]
injektiv ist:
Seien x,x' [mm] \in [/mm] R und es gelte [mm] \varphi(x) [/mm] = [mm] \varphi(x'), [/mm] dann folgt mit der Kürzungsregel:
[mm] \varphi(x) [/mm] = [mm] \varphi(x') \gdw [/mm] a x = a x'  [mm] \gdw [/mm] x = x', (da a [mm] \not= [/mm] 0)
d.h. [mm] \varphi [/mm] ist injektiv.

Da R eine endliche Menge ist gilt somit weiter:
injektiv [mm] \gdw [/mm] surjektiv.

Da [mm] \varphi [/mm] surjektiv ist gilt somit:
Zu jedem  y [mm] \in [/mm] R gibt es ein x [mm] \in [/mm] R mit a x = y. Somit gibt es insbesondere auch ein x [mm] \in [/mm] R mit a x = 1. Somit exisitiert also für alle a [mm] \in R\backslash\{0\} [/mm] ein a' [mm] \in [/mm] R mit a * a' = 1.
Somit ist jeder Integritätsring mit endlich vielen Elementen ein Körper.
q.e.d.

So, ich glaub der Beweis stimmt aber dann jetzt so, oder?
Nochmal danke für deine Hilfe!

lg Stefan

Bezug
                                        
Bezug
Integritätsringe und Körper: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:47 So 29.10.2006
Autor: felixf

Hallo Stefan!

> Zeigen Sie, dass jeder Integritätsring mit endlich vielen
> Elementen ein Körper ist.
>
> Jeder Integritätsring ist ein kommutativer Ring mit 1 ohne
> Nullteiler. Somit gilt die Kürzungsregel a * b = a * c , a  
> [mm]\not=[/mm] 0  [mm]\gdw[/mm] b = c.
>  Im Integritätsring gelten ja die Axiome (R1), ... , (R 5).
>
> Wir zeigen (K 6):
>  [mm]\forall[/mm] a [mm]\in[/mm] R, a [mm]\not=[/mm] 0 [mm]\exists a^{-1} \in[/mm] R
> mit [mm]a^{-1}[/mm] * a = 1.
>  
> Beweis:
>  Sei a [mm]\in[/mm] R [mm]\setminus \{ 0 \}.[/mm] Wir betrachten die
> Abbildung
>  [mm]\varphi[/mm] : R [mm]\to[/mm] R, x [mm]\mapsto[/mm] a x.
>  
> Mit der Kuerzungsregel können wir nun zeigen, dass [mm]\varphi[/mm]
> injektiv ist:
>  Seien x,x' [mm]\in[/mm] R und es gelte [mm]\varphi(x)[/mm] = [mm]\varphi(x'),[/mm]
> dann folgt mit der Kürzungsregel:
>  [mm]\varphi(x)[/mm] = [mm]\varphi(x') \gdw[/mm] a x = a x'  [mm]\gdw[/mm] x = x', (da
> a [mm]\not=[/mm] 0)
>  d.h. [mm]\varphi[/mm] ist injektiv.

Genau.

> Da R eine endliche Menge ist gilt somit weiter:
>  injektiv [mm]\gdw[/mm] surjektiv.
>  
> Da [mm]\varphi[/mm] surjektiv ist gilt somit:
>  Zu jedem  y [mm]\in[/mm] R gibt es ein x [mm]\in[/mm] R mit a x = y. Somit
> gibt es insbesondere auch ein x [mm]\in[/mm] R mit a x = 1. Somit
> exisitiert also für alle a [mm]\in R\backslash\{0\}[/mm] ein a' [mm]\in[/mm]
> R mit a * a' = 1.
>  Somit ist jeder Integritätsring mit endlich vielen
> Elementen ein Körper.
>  q.e.d.
>  
> So, ich glaub der Beweis stimmt aber dann jetzt so, oder?

Jep, stimmt!

LG Felix


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