Jesus als "Sohn gottes" < Religion < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 10:37 Fr 15.06.2007 | Autor: | Tulpe |
Aufgabe | Wie kam es zu dem Titel "Jesus der Sohn Gottes"? |
Hallo zusammen!
Ich hätte da mal ne Frage....
Ich weiß zwar dass der Titel Sohn Gottes vor allem die tiefe Vertrautheit zwischen Gott und Jesus zeigen soll, aber wie kam es eigantlich zu diesem Titel da ja dieser oft falsch verstanden wird.
Danke im Vorraus!!
lg tulpe
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Hi Tulpe,
> Wie kam es zu dem Titel "Jesus der Sohn Gottes"?
Jesus ist nicht Gottes Sohn in der Weise, wie wir an Vater und Sohn denken. Gott heiratete nicht und bekam einen Sohn. Jesus ist Gottes Sohn in dem Sinn, dass er Gott ist, der sich in menschlicher Form offenbarte (Johannes 1,1.14). Jesus ist Gottes Sohn, indem er durch den Heiligen Geist empfangen wurde. Lukas 1.35 sagt: Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. In biblischen Tagen beschrieb die Bezeichnung Menschensohn ein menschliches Wesen. Der Menschensohn ist ein Mensch.
Während seines Prozesses vor den jüdischen Führern, sagte der Hohe Priester zu Jesus: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes! (Matthäus 26,63). Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels (Matthäus 26,64). Die jüdischen Machthaber beschuldigten Jesus der Gotteslästerung (Matthäus 26,65-66). Später, vor Pontius Pilatus: Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat (Johannes 19,7). Warum wäre es Gotteslästerung zu behaupten der Sohn Gottes zu sein und wert eine Todesstrafe zu fordern? Die jüdischen Führer verstanden genau, was Jesus mit der Aussage Gottes Sohn meinte. Der Sohn Gottes zu sein bedeutet Gott zu sein. Der Sohn Gottes ist von Gott. Die Behauptung von derselben Natur wie Gott zu sein, tatsächlich Gott zu sein, war Gotteslästerung für die jüdischen Machthaber; daher verlangten sie den Tod Jesus. Im Hebräerbrief 1,3 wird dies sehr gut ausgedrückt: Er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist ...
Ein ähnliches Beispiel finden wir in Johannes 17,12, wo Judas als der Sohn des Verderbens beschrieben wird. Johannes 6,71 sagt uns, dass Judas der Sohn des Simon war. Was bedeutet Johannes 17,12, wenn Judas der Sohn des Verderbens genannt wird? Das Wort Verderben bedeutet Zerstörung, Verfall, Verschwendung. Judas war nicht buchstäblich der Sohn von Zerstörung, Verfall und Verschwendung, sondern diese Dinge kennzeichneten das Leben des Judas, der damit eine Äusserung des Verderbens war. In gleicher Weise ist Jesus der Sohn Gottes. Der Sohn Gottes ist Gott. Jesus ist der zum Ausdruck gekommene Gott (Johannes 1,1.14).
(Quelle: www.gotquestions.org)
Liebe Grüße
Analytiker
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Hi, Tulpe,
Analytikers Antwort scheint mir noch ein bischen unvollständig bezüglich der Frage, welche *verschiedenen* Antworten es da gibt. :-( . Zumindest im protestantischen Raum gibt es auf diese Frage in der derzeitigen Diskussion nämlich eine ganze Reihe von Antworten.
Die Funde von Qumran zeigen beispielsweise, daß "Sohn Gottes" nicht nur Jesus als Titel zugewiesen wurde (4Q 246 z.B.). Alexander Balas und Antiochus IV Epiphanes können diesen Beinamen getragen haben (die Papyri sind da wohl nicht ganz klar). Andere Texte sprechen beispielsweise von einem Rabbi Choni dem Kreiszieher in ähnlicher Weise ("Denn du verhältst dich vor Gott, wie sich ein Sohn seinem Vater gegenüber verhält"). Und noch eine alttestamentarische Ergänzung: In 1. Mose 6, 1 -4 und Hiob 1,6 wird "Gottessöhne" für Wesen verwendet, die wir heute wohl "Engel" nennen würden.
Insofern ist die Frage, ob er in dem Sinne überhaupt ein messianischer Titel war, als der er biblisch (nachösterlich?) dann interpretiert wurde. In Ps. 2,7 und 89,28 ist es ein Königstitel - dessen Vater (und vermutlich Mutter) unstrittig Menschen waren. Röm 1,4 spricht von der österlichen Einsetzung Jesu als Sohn Gottes, Mk. 1, 11 kann man im Sinne einer "Adoption bei der Taufe" interpretieren (die Stelle ist ein Zitat aus Ps. 2; entspr. Apg. 13,33).
Umstritten ist auch, ob in Mk 13, einer Komposition, die man "Markus-Apokalypse" nennt, "der Sohn" eine eigenständige Formulierung ist, die vom "Sohn Gottes" zu unterscheiden ist. Ob hier zwei verschiedene Vostellungen vorliegen und wie sie aufeinander eingewirkt haben, ist aber auch nach Qumran noch nicht so richtig klar.
Dann gibt es unter den Lehrmeinungen auch noch solche, die in dem Titel überhaupt nur eine Gemeindebildung sehen wollen, d.h. die von Analytiker zitierten Texte als "redaktionell" verstehen wollen. Die junge Gemeinde habe Jesus in dieser Weise gesehen und es dann in die Texte auch als Selbstbild hineingeschrieben (gerade in der Verhörszene!).
In der römisch-katholischen Kirche, um die nicht zu vergessen, wird nach wie vor die auch tatsächlich *körperliche* Herkunft Jesu vertreten, d.h. anders als in dem von Analytiker zitierten Text und den oben angegebenen Lehrmeinungen nicht eine übertragene, sondern eine wörtliche Deutung vorgenommen und angenommen, dass es auch Jesu Selbstverständnis war (siehe Lk. 2, 41 - 50). Da wäre die Herkunft also klar: Sie ist eine wort- und sinngemäß überlieferte Tatsache.
Soviel erstmal als kurzer Abriß über die *verschiedenen* Möglichkeiten, wie es zu der Benennung kommen konnte... (Hoffe, er kommt jetzt nicht zu spät...)
Grüße vom
Fremdgänger
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:10 Fr 15.06.2007 | Autor: | Josef |
Hallo tulpe,
Sohn Gottes,
aus hellenistischen Vorstellungsbereichen in das Neue Testament übernommener Würde- und Hoheitstitel für Jesus Christus.
Das Bekenntnis zu Christus zu sichern und unter neuen Verstehensbedingungen zu formulieren, war für das junge Christentum die zentrale theologische Aufgabe. Hierbei war es mit zwei großen Kulturtraditionen konfrontiert, dem Judentum und der hellenistischen Kultur des Römischen Reiches. Entsprechend dem Geschichtsdenken des Judentums haben die Judenchristen die Rolle Jesu heilsgeschichtlich umschrieben: Er war für sie der (endzeitliche) Messias (=Christus) oder Menschensohn; vielleicht haben sie ihn auch schon als Sohn Gottes bezeichnet, damit aber nicht eine zweite Natur, sondern seine geschichtliche Nähe zu Gott gemeint. Mit der Vermittlung des Christentums in die hellenistische Welt fand auch das hellenistische philosophische Denken Eingang ins Christentum. Für die Heidenchristen war Christus derjenige, der beiden Welten angehört, der Welt des Geistes, des Wissens, der Unsterblichkeit, Gottes, und zugleich der Welt der Menschen; er ist Mensch. So kann er als Gottmensch in sich zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit vermitteln. Seine theologische Ausformulierung fand dieser Aneignungsprozess Jesu in der hellenistischen Welt in der Zweinaturenlehre. Gegenüber dem hellenistisch geprägten Christentum trat das Judenchristentum in der frühen Kirche in seiner Bedeutung immer stärker zurück.
Wenn die Gottessohnschaft Jesu im Sinne einer zweiten göttlichen Natur aufgefasst wurde, ergab sich damit auch ein Problem für den vom Judentum und von Jesus ererbten Monotheismus. Die christologische Auseinandersetzung machte zugleich eine Diskussion der Trinität notwendig.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 00:32 Do 15.05.2008 | Autor: | art23 |
Jesus hat sich seinerzeit nie angemaßt sich mit Gott auf eine Stufe zu stellen. Er ist lediglich Gottes Sohn, welcher sich als erster Sohn die ungleich schwerste Bürde auferlegt hat, für den Fall jener Geister zu büßen, welche durch den Fall in Ungnade gefallen sind. Die eigentliche Revolution der gefallenen Geister hat sich vor Entstehung dieser Erde zugetragen, welche exatkt vor 2008 Jahren die Chance zur Rückkehr erhalten hat. Diese gefallen Geister haben seitdem die Möglichkeit aus "freiem Willen" zurückkehren zu "dürfen".
Die Macht des 2ten Sohnes "Luzifers" wurden seitdem eingeschränkt, welche bis zum "letzten Gericht" Bestand haben sollen.
Quelle: EIN! heiliger Geist
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