Kassa+Termingeschäft < Finanzmathematik < Finanz+Versicherung < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
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(Frage) reagiert/warte auf Reaktion | Datum: | 15:48 Do 14.08.2008 | Autor: | Timmi |
Aufgabe | Es werden Kassa- und Termingeschäfte angeboten. Kassakurs 50 und Termingeschäft mit Laufzeit von einem Jahr Kurs 52 . Hierfür wäre eine Margin von 10 % sofort zu zahlen. Für das Wertpapier wird ein Zuwachs um 20 % innerhalb eines Jahres erwartet.
1) Ermitteln Sie für das Kassa- und Termingeschäft den Cash-Flow für heute und in einem Jahr und geben Sie auch den absoluten Gewinn und die daraus resultierende Rendite in einem Jahr an, wenn der erwartete Zuwachs eintritt.
2) Geben Sie gleiche Werte für den teilweise fremdfinanzierte Kassamarktkauf an. Unterstellen Sie hierbei Fremdmittel im Umfang von 30 , die neben endfälliger Tilgung nach einem Jahr mit 5% zu verzinsen sind.
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Hallo!
Vielleicht kann mir jemand bei der Lösung helfen!
Mein Versuch:
1) Kassageschäft : 50*1,2=60 in einem Jahr, Gewinn= 10 Rendite= 10???
Termingeschäft: ?
Wie rechne ich die Margin mit rein und was ist der Cashflow "heute"?
2)?
Wie gesagt:
Bitte um Hilfe!!
Gruß Timmi
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Cash-Flow heißt doch, was an Geld fließt.
Also: Beim Termingeschäft (Kurs 52 , 10% sofort zu zahlen) musst du heute 5,20 zahlen. In einem Jahr kriegst du dann 8 zurück (60-52).
Das wäre dann eine Rendite von 53.8 %
Beim Kassageschäft müsstest du heute 50 zahlen und kriegst in einem Jahr 60 raus. Das wäre eine Rendite von 20 % (steht ja bereits in der Aufgabe)
Zu 2):
Wenn du die 50 nicht hast, sondern nur 20 , dann musst du 30 fremdfinanzieren. Und auf diese 30 musst du 1.50 Zinsen zahlen (= 5%)
Du musst in einem Jahr von den 60 also die 31,50 an den Kreditgeber zurückgeben. Hast 20 Eigenkapital gehabt, und nun hast du 28.50 .
Das wäre also eine Rendite von 42.5 % auf das eingesetzte Eigenkapital.
Von den
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:46 Sa 16.08.2008 | Autor: | rabilein1 |
> Sorry, aber bei solchen "schwammigen" Aussagen blutet mein
> Herz als Ökonom
Du hast natürlich völlig Recht. Meine Aussage war völlig "un-ökonomisch", sondern eher "populistisch". Ich habe mich einfach gefragt: Was ist denn Cash? = Das ist Geld. Und to flow heißt fließen.
Wenn jemand Pleite geht, dann nicht, weil seine Ware unverkäuflich ist, und auch nicht, weil er eine Zeitlang mit Verlust gearbeitet hat, sondern, weil er kein flüssiges Geld mehr hat.
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> Geld an sich ist IMMER liquide
Was ist denn die Definition von Geld? Und was heißt "liquide".
Also folgendes Beispiel:
Jemand hat 50.000 Euro als Festgeld angelegt - fällig in einem Jahr.
Heute bekommt er das Angebot, ein Auto, das normalerweise 80.000 Euro kostet, für 50.000 Euro zu kaufen.
Der Verkäufer will das Geld sofort haben.
Der Käufer hat zwar das Geld (aber nicht sofort, also nicht liquide, sondern erst in einem Jahr), somit kommt der Kaufvertrag nicht zustande.
Wo ist denn hier mein Denkfehler bzw. Definitionsfehler?
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Moin,
dann wollen wir mal zu einem kleinen ökonomischen Exkurs aufbrechen *smile*!
> Was ist denn die Definition von Geld? Und was heißt "liquide".
eine übliche, allgemeine ökonomische Definition wäre sicher diese hier:
Allgemeines, meist staatlich anerkanntes oder eingeführtes Mittel des Zahlungsverkehrs. Die Theorie betrachtet das Geld als wirtschaftliches Gut (Tauschgut), dessen Nutzen darin liegt, das Bedürfnis nach Tauschmöglichkeit (Liquidität) zu befriedigen. Sie definiert das Wesen des Geldes nach seinen Funktionen, wobei die Geldeigenschaft nicht von Stoff, Herkunft und Bezeichnung des Geldes abhängt. Eine abstrakte Funktion des Geldes ist die der Recheneinheit; damit ist es zugleich Wertmaßstab (der in Geldeinheiten ausgedrückte Wert ist der Preis) für alle Sachgüter und Leistungen. Die konkreten Funktionen des Geldes sind
- die eines allgemeinen Tauschmittels, die das Geld auch erfüllen kann, wenn es nur durch Verkehrssitte anerkannt und in Geltung ist;
- die eines Wertaufbewahrungsmittels (Wertspeicherungsmittel), wodurch auch seine Tauglichkeit zur Wertübertragung gegeben ist;
- die eines gesetzlichen Zahlungsmittels.
> Also folgendes Beispiel:
> Jemand hat 50.000 Euro als Festgeld angelegt - fällig in
> einem Jahr.
Schon in diesem momentan nimmt die Liquidität des Geldes (Barvermögen) ab, das es für ein Jahr angelegt wird, und sozusagen zu (Bank-)Vermögen wird. Liqudität ist im Prinzip das "flüssig" machen von Zahlungsmitteln. (Bar-)Geld ist am liquidisten, da es sofort "getauscht" werden kann. Bankvermögen hingegen muss zuerst noch zu (Bar-)Geld gemacht werden. Andere Vermögensaktiva wie z.B. Wertpapiere oder langfristige Bundesanleihen sind hingegen noch illiquider !
Liebe Grüße
Analytiker
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(Frage) beantwortet | Datum: | 09:57 Fr 15.08.2008 | Autor: | Timmi |
Hallo!
Vielen Dank euch beiden!
Nun weiß ich auch was es mit der Margin aufsich hat.
Ich zahle nicht den Kurswert sondern nur einen Prozentsatz davon. Kriege aber trotzdem
Zinsen auf den Kurs.
Leider weiß ich grad nicht wie Du auf die 60 beim Termingeschäft kommst!?
Vielleicht kannst Du es kurz erklären!?
Dann hab ich noch eine Zusatzfrage zu der Aufgabe:
Welches zentrale, gemeinsame Merkmal besitzen das teilweise fremdfinanzierte Kassa- und Termingeschäft?
Viele Grüß Timmi
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> Welches zentrale, gemeinsame Merkmal besitzen das teilweise
> fremdfinanzierte Kassa- und Termingeschäft?
Ich würde mal sagen: Es ist die "Hebelwirkung".
Diese Hebelwirkung tritt ja schon beim einfachen Termingeschäft auf. Wenn du so ein Termingeschäft auch noch fremdfinanzierst, dann Ohlala...
... dann hast du quasi eine doppelte Hebelwirkung.
Überlege und rechne jetzt mal selber:
Wie hoch ist dein gesamtes Vermögen?
Wieviel Kredit (also "fremde Finanzen") würdest du bekommen. Welche Sicherheiten kannst du dafür bieten.
So, und nun spekulierst du mit alledem. Zum Beispiel, indem du einen Tanker voller Öl kaufst und hoffst, dass der Ölpreis weiter steigt.
Wenn's gut geht, kann selbst ein armer Student schnell zum Multi-Millionär werden.
Und wenn's schief geht, dann ist er so hoch verschuldet, dass er bis zum Ende seiner Tage keinen Fuß mehr auf die Erde kriegt.
Das ist wie Russisch Roulette: Entweder du bist in einem Monat reich wie Rockefeller oder für den Rest des Lebens tot ...
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:09 Fr 15.08.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Timmi,
> Es werden Kassa- und Termingeschäfte angeboten. Kassakurs
> 50 und Termingeschäft mit Laufzeit von einem Jahr Kurs 52
> . Hierfür wäre eine Margin von 10 % sofort zu zahlen. Für
> das Wertpapier wird ein Zuwachs um 20 % innerhalb eines
> Jahres erwartet.
>
> 1) Ermitteln Sie für das Kassa- und Termingeschäft den
> Cash-Flow für heute und in einem Jahr und geben Sie auch
> den absoluten Gewinn und die daraus resultierende Rendite
> in einem Jahr an, wenn der erwartete Zuwachs eintritt.
Mein Vorschlag zur Lösung:
Kassakurs (Barwert) = 50
Nach einem Jahr Zuwachs von 20 %, also Endwert = 50*1,20 = 60
Effektivzins = 20 %
Termingeschäft:
Im Zeitpunkt des Kontraktabschlusses notiert der Terminkauf zum Kurs von 52 . Es müssen jedoch sofort 10 % Margin bezahlt werden, also 52*0,10 = 5,20. Der Kaufpreis beträgt dann 57,20 .
Das Termingeschäft kann zum Preis von 57,20 gekauft werden, das am Kassamarkt zu 50 zu haben ist, d.h. es stellt sich ein Verlust von 7,20 ein.
Der Wertzuwachs beträgt innerhalb eines Jahres jedoch 20 %. Endwert = 60 . Abzüglich der Margin von 5,20 verbleibt ein Gewinn von 54,80 - 50 = 4,80 .
Cash-flow:
-50 - 5,2 + 60 = 4,80
Wie siehst du das?
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:44 Fr 15.08.2008 | Autor: | Timmi |
Hallo Josef!
Bei der Kassakursrendite sind sich denke ich alle einig!
50*1,20 = 60 (20%)
Das Problem beim Termingeschäft ist für mich hier die Margin!Was genau ist das?
Wikipedia sagt:
Margin(zu Deutsch: Hinterlegungssumme bzw. Sicherheitsleistung) bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft, insbesondere in der Unternehmensfinanzierung sowie im Rahmen des Börsenhandels, die Sicherheitsstellung für Börsentermingeschäfte.
Börsentermingeschäfte zeichnen sich dadurch aus, dass nicht die volle Wertsumme des zugrunde liegenden Marktgegenstandes als Sicherheit zu hinterlegen ist. Zur zweckmäßigen Berechnung eines Margin gibt es zwei richtungsweisende Systeme. Zum einen das Premium-Margin-System und zum anderen das Risk-Based-Margin-System. Letzteres kommt bei der EUREX - eine der größten Terminbörsen der Welt - zum Einsatz.
Bist Du sicher das es so ist: Kurs: 52 + Margin 10% =57,20 Gesamtkosten (macht ja Sinn)
>
> > Es werden Kassa- und Termingeschäfte angeboten. Kassakurs
> > 50 und Termingeschäft mit Laufzeit von einem Jahr Kurs 52
> > . Hierfür wäre eine Margin von 10 % sofort zu zahlen. Für
> > das Wertpapier wird ein Zuwachs um 20 % innerhalb eines
> > Jahres erwartet.
> >
> > 1) Ermitteln Sie für das Kassa- und Termingeschäft den
> > Cash-Flow für heute und in einem Jahr und geben Sie auch
> > den absoluten Gewinn und die daraus resultierende Rendite
> > in einem Jahr an, wenn der erwartete Zuwachs eintritt.
>
>
> Mein Vorschlag zur Lösung:
>
>
> Kassakurs (Barwert) = 50
>
> Nach einem Jahr Zuwachs von 20 %, also Endwert = 50*1,20 =
> 60
>
> Effektivzins = 20 %
>
>
> Termingeschäft:
>
> Im Zeitpunkt des Kontraktabschlusses notiert der Terminkauf
> zum Kurs von 52 . Es müssen jedoch sofort 10 % Margin
> bezahlt werden, also 52*0,10 = 5,20. Der Kaufpreis beträgt
> dann 57,20 .
>
> Das Termingeschäft kann zum Preis von 57,20 gekauft
> werden, das am Kassamarkt zu 50 zu haben ist, d.h. es
> stellt sich ein Verlust von 7,20 ein.
>
> Der Wertzuwachs beträgt innerhalb eines Jahres jedoch 20 %.
> Endwert = 60 . Abzüglich der Margin von 5,20 verbleibt ein
> Gewinn von 54,80 - 50 = 4,80 .
>
>
>
> Cash-flow:
>
> -50 - 5,2 + 60 = 4,80
Deine Rechenweg macht für mich Sinn, aber warum hat man in beiden Fällen am Ende 60?
Wenn ich etwas für 52 kaufe und 20% bekomme habe ich doch 62,4 -5,20 macht -52 macht 5,20 Gewinn versus 10 beim Kassageschäft. Oder wo ist mein Fehler? Geht man vielleicht immer vom Kassakurs aus? (wahrscheinlich)
Es grüßt Timmi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:30 Fr 15.08.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Timmi,
>
> Bei der Kassakursrendite sind sich denke ich alle einig!
> 50*1,20 = 60 (20%)
>
>
> Das Problem beim Termingeschäft ist für mich hier die
> Margin!Was genau ist das?
>
> Wikipedia sagt:
> Margin(zu Deutsch: Hinterlegungssumme bzw.
> Sicherheitsleistung) bezeichnet in der
> Wirtschaftswissenschaft, insbesondere in der
> Unternehmensfinanzierung sowie im Rahmen des Börsenhandels,
> die Sicherheitsstellung für Börsentermingeschäfte.
> Börsentermingeschäfte zeichnen sich dadurch aus, dass
> nicht die volle Wertsumme des zugrunde liegenden
> Marktgegenstandes als Sicherheit zu hinterlegen ist. Zur
> zweckmäßigen Berechnung eines Margin gibt es zwei
> richtungsweisende Systeme. Zum einen das
> Premium-Margin-System und zum anderen das
> Risk-Based-Margin-System. Letzteres kommt bei der EUREX -
> eine der größten Terminbörsen der Welt - zum Einsatz.
>
Margins = Sicherheitsleistungen
Tick = minimale Preisveränderung
> Bist Du sicher das es so ist: Kurs: 52 + Margin 10% =57,20
> Gesamtkosten (macht ja Sinn)
>
Ja, denn er kauft ja zum Kurs von 52 und muss sofort 10 % Margin zahlen
>
>
>
> > > Es werden Kassa- und Termingeschäfte angeboten. Kassakurs
> > > 50 und Termingeschäft mit Laufzeit von einem Jahr Kurs 52
> > > . Hierfür wäre eine Margin von 10 % sofort zu zahlen. Für
> > > das Wertpapier wird ein Zuwachs um 20 % innerhalb eines
> > > Jahres erwartet.
> > >
> > > 1) Ermitteln Sie für das Kassa- und Termingeschäft den
> > > Cash-Flow für heute und in einem Jahr und geben Sie auch
> > > den absoluten Gewinn und die daraus resultierende Rendite
> > > in einem Jahr an, wenn der erwartete Zuwachs eintritt.
> >
> >
> > Mein Vorschlag zur Lösung:
> >
> >
> > Kassakurs (Barwert) = 50
> >
> > Nach einem Jahr Zuwachs von 20 %, also Endwert = 50*1,20 =
> > 60
> >
> > Effektivzins = 20 %
> >
> >
> > Termingeschäft:
> >
> > Im Zeitpunkt des Kontraktabschlusses notiert der Terminkauf
> > zum Kurs von 52 . Es müssen jedoch sofort 10 % Margin
> > bezahlt werden, also 52*0,10 = 5,20. Der Kaufpreis beträgt
> > dann 57,20 .
> >
> > Das Termingeschäft kann zum Preis von 57,20 gekauft
> > werden, das am Kassamarkt zu 50 zu haben ist, d.h. es
> > stellt sich ein Verlust von 7,20 ein.
> >
> > Der Wertzuwachs beträgt innerhalb eines Jahres jedoch 20 %.
> > Endwert = 60 . Abzüglich der Margin von 5,20 verbleibt ein
> > Gewinn von 54,80 - 50 = 4,80 .
> >
> >
> >
> > Cash-flow:
> >
> > -50 - 5,2 + 60 = 4,80
>
> Deine Rechenweg macht für mich Sinn, aber warum hat man in
> beiden Fällen am Ende 60?
Der Nominalwert beträgt 50 . Der Zuwachs beträgt 20 %.
> Wenn ich etwas für 52 kaufe und 20% bekomme habe ich doch
> 62,4 -5,20 macht -52 macht 5,20 Gewinn versus 10 beim
> Kassageschäft. Oder wo ist mein Fehler? Geht man vielleicht
> immer vom Kassakurs aus? (wahrscheinlich)
>
>
Es sollen Kassa- und Termingeschäfte auf ihre Günstigkeit geprüft werden.
Bei Termingeschäften liegt zwischen Vertragsabschluß und Vertragserfüllung eine (längere) Zeitspanne (im Gegensatz zur Kassageschäften). Bei Termingeschäften gehen beide Vertragsparteien die unbedingte Verpflichtung ein, am (zukünftigen) Fälligkeitstag den zugrunde liegenden Basiswert (etwa eine Aktei oder ein festverzinsliches Wertpapier) zu kaufen und den im voraus bei Vertragsabschluß festgelegten Kaufpreis (Basispreis) zu bezahlen . Entsprechend hat der Verkäufer die Verpflichtung, den zugrunde liegenden Basiswert zum vorher fixierten Ausübungspreis zu liefern. Für das Eingehen dieser Verpflichtung erhält er vom Käufer als Gegenleistung die genannte Optionsprämie.
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:45 Fr 15.08.2008 | Autor: | Timmi |
Ok, Danke!
Geht man denn hier vom "selben" Wertpapier aus?
Nominal: 50
Als Kassageschäft: 50*1,2=60
Als Termingeschäft: 50*1,2=60 ( Nur das hier der Kurs bei 52 liegt und eine Margin von 10% auf den Kurs zu zahlen ist)
richtig ?
Gruß Timmi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:53 Sa 16.08.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Timmi,
>
> Geht man denn hier vom "selben" Wertpapier aus?
>
> Nominal: 50
>
>
> Als Kassageschäft: 50*1,2=60
>
> Als Termingeschäft: 50*1,2=60 ( Nur das hier der Kurs bei
> 52 liegt und eine Margin von 10% auf den Kurs zu zahlen
> ist)
>
> richtig ?
So würde ich es sagen.
Es kommt aber auch auf den Standpunkt der Sicht an.
Ich sehe es so:
Tag der Erfüllung ist in einem Jahr. Der Wert der z.B. Aktie ist dann 50*1,20 = 60 .
Der Termin-Kaufpreis = 52 + 5,20 = 57,20 .
[mm] G_1 [/mm] = 50 - 57,20 = - 7,20
[mm] G_2 [/mm] = 60 - 57,20 = 2,80
A muss laut Kontrakt die Aktie zum Preis von 52 + 5,20 (57,20) kaufen, die am Kasssamarkt zu 50 zu haben ist, d.h. für A stellt sich ein Verlust in Höhe von 7,20 ein.
B dagegen kann die Aktie zu 57,20 verkaufen, die ihn am Markt nur 50 gekostet hat, er verbucht somit einen Gewinn von 7,20
Beim Termin-Verkaufspreis:
[mm] G_1 [/mm] = 60 - 50 = 10
[mm] G_2 [/mm] = 60 - 52 = 8
Wenn dagegen am Ausübungstag die Aktie den Kurs von 60 aufweist, ergibt sich folgendes Bild:
A kann laut Kontrakt eine Aktie zum Preis von 57,20 erwerben, die am Kassamarkt zu 60 notiert. A kann somit durch unmittelbar anschließendem Verkauf der Aktie zu 60 am Kassamarkt einen Gewinn von 2,80 erzielen.
B dagegen muss die Aktie zu 57,20 liefern, die ihn am Markt 60 gekostet hat, er muss somit einen Verlust in Höhe von 2,80 hinnehmen.
Viele Grüße
Josef
Alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit; doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt ...
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:58 Sa 16.08.2008 | Autor: | Timmi |
Alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit; doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt ...
sehe ich auch so
Ich gehe nochmal alles durch..
Vielen lieben Dank Josef!!
Ganz viele Grüße Timmi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:16 Sa 16.08.2008 | Autor: | rabilein1 |
> Margin (zu Deutsch: Hinterlegungssumme bzw. Sicherheitsleistung)
> bezeichnet die Sicherheitsstellung für Börsentermingeschäfte.
> Bist Du sicher das es so ist: Kurs: 52 + Margin 10% =57,20
> Gesamtkosten (macht ja Sinn)
Das "Gefährliche" an Termingeschäften ist ja gerade, dass man mit relativ wenig Geld (hier 10 %) ein großes Rad (sprich 100 %) drehen kann.
Du brauchst in deinem Fall nur 5,20 , um damit ein Paket von 52 auf Termin zu kaufen. Wenn es gut geht, und der Kurs steigt, dann bist du der Held und machst einen dicken Reibach. Wenn allerdings der Kurs nur um ein bisschen fällt, dann bist du dein gesamtes Geld los.
Dass man aber 52 + 5,20 zahlen muss, das macht überhaupt keinen Sinn.
Das wären dann ja 110 %. Schon aus Cash-Flow-Gründen (zwinker an Analytiker) macht so etwas keinen Sinn.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:55 Sa 16.08.2008 | Autor: | Timmi |
Hallo Rabilein!
Dass man aber 52 + 5,20 zahlen muss, das macht überhaupt keinen Sinn.
Das wären dann ja 110 %. Schon aus Cash-Flow-Gründen (zwinker an Analytiker) macht so etwas keinen Sinn.
Termingeschäft heißt doch: jetzt einen Vertrag abschließen und später erfüllen.
Wenn ich jetzt sage ich kaufe in einem Jahr das Papier für 52 und zahle für dieses Geschäft jetzt 5,20,(fließ jetzt)
dann muss ich doch in einem Jahr die 52 zahlen, oder?(isgesamt 52+5,20)
Entweder ich habe dann Glück und kann es für 60 weiterverkaufen, oder ich habe Pech und es ist nur noch z.B 40 wert.
Oder muss ich die 52 in Wirklichkeit "gar nicht" aufbringen, sondern kann das Papier eventuell gleich für 60 verkaufen
und bekomme den Differenzbetrag!? Bei einem Kursverlust müsste ich natürlich draufzahlen!
Dann so:
To T1
Et 0 60
At 5,20 52 Gewinn = 2,80 =53,8% Rendite
Et-At -5,20 8 Cash flow
Bin "etwas" verwirrt!
Vielen Dank Gruß Timmi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:39 Sa 16.08.2008 | Autor: | rabilein1 |
> Wenn ich jetzt sage, ich kaufe in einem Jahr das Papier für
> 52 und zahle für dieses Geschäft jetzt 5,20, (fließt
> jetzt), dann muss ich doch in einem Jahr die 52 zahlen
Um es mal plastisch zu machen, hänge ich mal vier NULLEN an das Ganze dran (denn 52 Euro hat wohl jeder).
Also sagen wir, dein Vermögen ist 52.000 Euro. Mehr hast du gar nicht. Heute nicht und auch nicht in einem Jahr.
Nun kannst du aber trotzdem ein Termingeschäft über 520.000 Euro abschließen. Dafür musst du lediglich deine 52.000 Euro als Sicherheit zahlen. Und die kannst du im Glücksfall sehr schnell verdoppeln, verdreifachen etc. Und du kannst sie auch sehr schnell VERLIEREN. Und dann wirstdu gaaaanz kleine Brötchen backen, quasi wieder bei Null anfangen.
Wie das geht: Wenn das 520.000 Euro Projekt, plötzlich nur noch 468.000 Euro wert ist (also 10 % weniger), dann sind das DEINE 52.000 , die den Bach runter gegangen sind. Die sind dann futsch. Das Geschäft wird glatt gestellt, und die kriegst du auch dann nicht mehr wieder, wenn der Kurs hinterher wieder steigt. Das ist eben das RISIKO des TOTALAUSFALLS.
Andererseits - wenn du Glück hast, dann steigt das Papier. In der Beispiel-Aufgabe auf einen Kurs von 60 (Das heißt, das Projekt ist nach einem Jahr 600.000 Euro wert).
Und nun kommt es: DU musst laut Vertrag 520.000 Euro zahlen. Aber du bekommt nun ja - wegen des Kursanstieges - 600.000 raus. Das ist ein Gewinn von 80.000 Euro.
Naja, ich würde mal sagen: Ganz schön viel in einem Jahr, für jemanden, der es in seinem bisherigen Leben gerade mal zu 52.000 Euro gebracht hat.
Die "Sicherheitsleistung" kriegst du ja wieder zurück. Die dienst - wie das Wort schon sagt - ja nur zur Sicherheit, dass du das Geschäft auch erst meinst. Ansonsten könntest du ja Millionengeschäfte machen, und wenn es schief geht, sagen: "Hahaha, ich habe gar nicht so viel Geld."
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:56 So 17.08.2008 | Autor: | Timmi |
Ok Rabilein!
Vielen lieben Dank, nun hab ich es ja "fast".
>
> Die "Sicherheitsleistung" kriegst du ja wieder zurück. Die
> dienst - wie das Wort schon sagt - ja nur zur Sicherheit,
> dass du das Geschäft auch erst meinst. Ansonsten könntest
> du ja Millionengeschäfte machen, und wenn es schief geht,
> sagen: "Hahaha, ich habe gar nicht so viel Geld."
>
Ist es so:
ich gebe die 52000 als Sicherheit.Mit Glück Steigt das Papier von 520000 auf 600000= 80000 Gewinn. Bekomme ich dann "zusätzlich" die Margin von 52000 zurück.
Was ist wenn es von 520000 auf 500000 fällt( 4%)? Bekomme ich dann von meiner Margin 4% weniger zurück, also 49920??
Gruß Timmi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:50 So 17.08.2008 | Autor: | rabilein1 |
> Ist es so:
>
> ich gebe die 52000 als Sicherheit. Mit Glück Steigt das
> Papier von 520000 auf 600000= 80000 Gewinn. Bekomme ich
> dann "zusätzlich" die Margin von 52000 zurück.
Ja, die Margin bekommst du immer zurück. Die dient ja nur als Sicherheit. Allerdings: Wenn der Preis des Wertpapiers fällt, dann bekommst du nur einen Teil zurück, und im schlimmsten Fall gar nichts.
Warum: Nehmen wir an, das Papier fällt von 520.000 auf 500.000
Das heißt ja: Du kannst das Papier für 500.000 verkaufen, bist aber gleichzeitig aufgrund des Termingeschäftes verpflichtet, es für 520.000 zu kaufen. Die Differenz von 20.000 wird dann der Margin entnommen, so dass du nur noch 32.000 zurück bekommst.
> Was ist wenn es von 520000 auf 500000 fällt( 4%)? Bekomme
> ich dann von meiner Margin 4% weniger zurück, also 49920??
Siehe oben. Du hast einen VERLUST von 20.000 , und deshalb kriegst du 20.000 weniger als das, was du als Margin eingezahlt hast.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:02 So 17.08.2008 | Autor: | rabilein1 |
In der Wikipedia-Erklärung zu "Termingeschäft" steht von der Margin gar nichts drin. Stattdessen steht da, dass es erst bei Erfüllung des Geschäftes zu einem Barausgleich kommt.
So ist es zwar theoretisch möglich. Was ist aber, wenn jemand aufgrund mangelnder Liquidität diesen Barausgleich gar nicht leisten kann?
Im 18. Jahrhindert hätte er sich dann erschossen - damit so etwas aber gar nicht erst passiert, gibt es jetzt eben die Margin.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:24 So 17.08.2008 | Autor: | rabilein1 |
> die Mitteilung war auch an Timmi gerichtet und sollte eine
> Definition über "Termingeschäfte" geben.
>
> Selbstverständlich steht auch in Wikipedia etwas über Margin
Querverweise auf andere Internetseiten (z.B. Wikipedia) mögen in manchen Fällen hilfreich sein.
Allerdings - und da setzt meine Kritik ein - ist dort vieles in einer "streng wissenschaftlichen" und daher oftmals schwerfälligen Sprache beschrieben. Mit anderen Worten: wenn sich auf dem Gebiet bereits gut auskennt, dann versteht man den Text. Ein Neuling dagegen muss die Texte meist zwei bis dreimal lesen, um zu erahnen, was gemeint ist.
Deshalb ist es oft zweckmäßiger, es mit eigenen Worten zu erklären - selbst auf die Gefahr hin, dass es eben nicht "streng wissenschaftlich" ist.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 08:57 Mo 18.08.2008 | Autor: | Josef |
Lieber rabilein1,
> > die Mitteilung war auch an Timmi gerichtet und sollte eine
> > Definition über "Termingeschäfte" geben.
> >
> > Selbstverständlich steht auch in Wikipedia etwas über
> Margin
>
>
> Querverweise auf andere Internetseiten (z.B. Wikipedia)
> mögen in manchen Fällen hilfreich sein.
> Allerdings - und da setzt meine Kritik ein - ist dort
> vieles in einer "streng wissenschaftlichen" und daher
> oftmals schwerfälligen Sprache beschrieben. Mit anderen
> Worten: wenn sich auf dem Gebiet bereits gut auskennt, dann
> versteht man den Text. Ein Neuling dagegen muss die Texte
> meist zwei bis dreimal lesen, um zu erahnen, was gemeint
> ist.
>
> Deshalb ist es oft zweckmäßiger, es mit eigenen Worten zu
> erklären - selbst auf die Gefahr hin, dass es eben nicht
> "streng wissenschaftlich" ist.
Irgendwelche Erwartungshaltungen sind nicht angebracht. So sehen es auch die Foren-Regeln vor. Was kann man schon von einer kostenlosen Hilfestellung erwarten? Bestimmt keine ausgezeichnete perfekte Hilfestellung mit ausführlichen Erklärungen. Dies würde auch den Rahmen hier im Forum sprengen und wird immer leicht von den Fragestellern verkannt. Sie müssten eigentlich froh sein, dass sie überhaupt eine Antwort erhalten. Außerdem ist jede meiner Antwort Ohne Gewähr auf Richtigkeit unterstellt. Dieser Anhang unter meinem Gruß wird leider aus technischen Gründen nicht angezeigt.
Wenn dir meine Antworten nicht gefallen, so lies sie doch einfach nicht.
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:50 Mo 18.08.2008 | Autor: | rabilein1 |
Josef, es ging mir hier gar nicht um deine ganz persönliche Antwort.
Ich habe mich einfach nur gefragt, inwieweit Querverweise ganz generell sinnvoll sind. Die meisten Menschen, die sich im Internet tummeln, kennen Suchmaschinen. Wenn ich nicht weiß, was xxx ist, dann gebe ich den Begriff bei google ein, und dann finde ich da im allgemeinen eine ganze Menge über das Thema. Aber hilft das dann wirklich weiter??
Wenn ja, bräuchte man das Mathe-Forum eigentlich gar nicht.
Man braucht es aber doch, weil die meisten Leute mit einer kurzen konkreten Erklärung mehr anfangen können, als mit allgemeinen ausführlichen Ausführungen.
Das war nur meine Überlegung, als ich die "Kritik" schrieb.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:56 So 17.08.2008 | Autor: | Timmi |
Ok, 2 Fragen noch
1. Was ist wenn der Kurs so tief sinkt, dass die Margin nicht zur Deckung ausreicht-muss ich dann nachzahlen, und wenn ich das nicht kann Privatinsolvenz anmelden?
2. Wenn ich die Margin von hier 5,2 wiederbekomme ist die Rendite dann trotzdem 53%, ich habe das ja nur für ein Jahr investiert und es ja nicht wirklich "ausgegeben".
Dake Jungs
Viele Grüße Timmi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:40 So 17.08.2008 | Autor: | rabilein1 |
> Was ist wenn der Kurs so tief sinkt, dass die Margin
> nicht zur Deckung ausreicht - muss ich dann nachzahlen, und
> wenn ich das nicht kann, Privatinsolvenz anmelden?
Da gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder: das Geschäft wird sofort glattgestellt, sobald deine Margin nicht mehr ausreicht. Dann hast den gesamten Betrag verloren und die Sache ist damit für dich erledigt.
Oder: Du wirst aufgefordert, nachzuzahlen. Das ist natürlich noch gefährlicher.
Beispiel: Du verkaufst 4000 Barrel Öl per 1.1.2009 zum Preis von 500.000 Euro. Du musst - logischerweise ebenfalls zum Termin 1.1.2009 - diese 4000 Barrel ja auch kaufen. Das kannst entweder spätestens zum 1.1.2009 tun oder auch vorher auf den Termin 1.1.2009.
Es muss also immer zwei Geschäfte geben - und zwar beide zum selben Termin: einmal den Kauf und dann den Verkauf
Aber was ist, wenn der Ölpreis plötzlich wie wild in die Höhe schießt???
Dann musst du wesentlich mehr als 500.000 Euro für das Öl bezahlen, obwohl du ja nur 500.000 Euro bekommen wirst. Woher nimmst du dann die Differenz?
> Wenn ich die Margin von hier 5,2 wiederbekomme, ist die
> Rendite dann trotzdem 53%, ich habe das ja nur für ein Jahr
> investiert und es ja nicht wirklich "ausgegeben".
Die Rendite bezieht sich auf DEIN investiertes Geld.
Du hast 5,2 "angelegt". Dieses Geld hättest du ja genauso gut auf ein Sparkonto zu 3 % p.a. Zinsen legen können. Dann hättest du nach einem Jahr 5,356 gehabt.
Statt dessen hast du aus den 5,2 nach einem Jahr 8,0 gemacht. Das sind dann die 53.8 %
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:54 So 17.08.2008 | Autor: | Timmi |
Hallo rabilein!
Du hast mir sehr weitergeholfen!!
Vielen lieben Dank dafür!
Ein Dank natürlich auch an Josef für die Erklärungen!
Es grüßt
Der Timmi
...bis bald...
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