Keynes/Wirtschaftskreislauf < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Aufgabe | Erarbeiten Sie für die nachfrganeorientierte wirtschaftspolitische Richtung die theoretischen Grudnlagen.
Teilaufgabe: - mögliche Maßnahmen / Instrumente und deren Wirkungsweise anhand des Wirtschaftskreislaufs |
Ich soll mir selbst die wesentlichen Informationen zu der Theorie John Maynard Keynes erarbeiten und zusammenfassend darstellen. Dazu soll ich die o.g. Teilaufgabe beantworten. Die grundlegenden Ideen John Maynard Keynes Theorie habe ich bereits erarbeitet bzw. verstanden. Allerdings komme ich mit der gestellten Teilaufgabe nicht ganz klar. Wir hatten bereits eine Kopie mit einem Schema des Wirtschaftskreisluafs. Kann ich dieses bei Keynes anwenden oder gibt es für seine Theorie einen speziellen Wirtschaftskreislauf? Ich weiß auch nicht wirklich was mit Maßnahmen und Instrumenten gemeint ist und welche Wirkung diese auf den Wirtschaftskreislauf haben. Weiß nicht, wie ich das mit der keyneschen Theorie verknüpfen soll. Wer kann mir weiterhelfen? Danke schonmal im Vorraus.
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(Antwort) fertig | Datum: | 12:02 So 26.11.2006 | Autor: | Josef |
Hallo denise,
Wesentlich ist für KEYNES, dass es keine Selbstregulierung des Marktes für Vollbeschäftigung gibt. Daraus folgt, dass dem Staat wichtige Aufgaben bei der Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere beim Ausgleich der zyklischen Schwankungen von Angebot und Nachfrage zukommen. Damit bildeten die Theorien KEYNES die wirtschaftspolitische Grundlage des modernen Wohlfahrtsstaates. In Deutschland führte der Keynesianismus zur gesetzlichen Verankerung der vier wichtigsten wirtschaftspolitischen Ziele (magisches Viereck) im Stabilitätsgesetz vom 8. Juni 1967. Obwohl seit den 70er Jahren eine gewisse Abkehr vom Keynesianismus zu verzeichnen ist, gelten die Zielsetzungen des Stabilitätsgesetzes nach wie vor. Ein Grund für die Abkehr politischerseits ist darin begründet, dass KEYNES einen autonom handlungsfähigen Staat voraussetzt. Dieser müsste über ausreichende Informationen und auch über die notwendige Unabhängigkeit von Verbandsinteressen verfügen. Beides trifft in der Realität nicht bzw. nicht immer zu.
Fundstelle: schuelerlexikon
Keynes befasste sich mit Fragen der Geldtheorie und dem Problem der Arbeitslosigkeit, zu deren Bekämpfung er staatliche Interventionen befürwortete. Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise widerlegte er die klassische wirtschaftsliberale Sicht, nach der das sich bei freier Konkurrenz einspielende Preis-, Lohn- und Zinsniveau automatisch zur Vollbeschäftigung führe. Er wies nach, dass Unterbeschäftigung auch bei gesamtwirtschaftlichem Gleichgewicht möglich ist. Die in seinem Hauptwerk (»Die allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes«, 1936) entwickelte Wirtschaftstheorie löste eine nachhaltige und kontroverse Diskussion aus und ließ Keynes zum Begründer einer neuen Richtung der Nationalökonomie (Keynesianismus) werden. Seine beschäftigungs- und geldtheoretischen Vorstellungen wurden von der Wirtschaftspolitik zahlreicher westlicher Länder v.a. in den 1970er-Jahren aufgegriffen. Insbesondere wurde seine Auffassung Allgemeingut, dass in der wirtschaftlichen Krise staatliche Arbeitsbeschaffungsprogramme, gegebenenfalls durch Defizitfinanzierung, zur Überwindung der Arbeitslosigkeit eingesetzt werden müssten.
Weitere Werke: Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages (1920); Vom Gelde, 2Bände (1930).
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Keynesianismus
[-] der, die von J.M. Keynes entwickelte und von seinen Anhängern (den »Keynesianern« wie N.Kaldor, L.R. Klein, J.Robinson, P.A. Samuelson, J.Tobin) weiter ausgebaute Wirtschaftstheorie; deren wesentliche Elemente sind: 1. Die ökonomische Analyse richtet sich auf die Gesamtgrößen des Wirtschaftskreislaufs (Makrogrößen). 2. Ein wirtschaftliches Gleichgewicht mit Vollbeschäftigung wird lediglich als ein Sonderfall möglicher Gleichgewichtszustände verstanden. 3. In der Geldtheorie wird ein Zusammenhang zwischen monetärem und güterwirtschaftlichem Bereich abgeleitet. 4. In die Analyse werden auch psychologische Annahmen über das wirtschaftliche Verhalten der Wirtschaftssubjekte und dessen Bestimmungsgründe (u.a. Liquiditätspräferenz, Hang zum Verbrauch) eingeführt. 5. Ausgehend von einer Abhängigkeit der Konsumausgaben vom Einkommen, der Investitionen vom Zinssatz, der Geldnachfrage von Einkommen und Zinssatz wird der Zusammenhang zwischen Geldmenge, Zinssatz, Investitionen, Einkommen und Beschäftigung analysiert. Der Keynesianismus war von Anfang an praktisch ausgerichtet, da er die theoretische Grundlage für eine staatliche Wirtschaftspolitik liefern wollte, die v.a. durch variables Nachfrageverhalten des öffentlichen Sektors zum Ausgleich einer ungenügenden effektiven Nachfrage der Privaten gegebenenfalls auch durch Haushaltsdefizite (Defizitfinanzierung) den Wirtschaftsprozess beeinflussen sollte, z.B. in Form der Globalsteuerung.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
DIE KEYNESSCHE THEORIE
Keynes brach mit der Vorstellung, dass eine Marktwirtschaft von sich aus immer zur Vollbeschäftigung tendiere und die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft eine Rezession beenden würden. Bei Vollbeschäftigung könnten Unternehmen sich aus unterschiedlichen Gründen dafür entscheiden, weniger in neue Maschinen zu investieren. Jene Arbeiter, die Maschinen herstellen, würden ihre Arbeit verlieren. Sie würden über weniger Geld verfügen, das sie für Verbrauchsgüter ausgeben können. Arbeiter, die Verbrauchsgüter herstellen, würden so ebenfalls ihre Beschäftigung verlieren. Dieser Vervielfältigungseffekt führt die Wirtschaft auf ein niedrigeres Niveau hinsichtlich der Beschäftigung, der Einkommen und der Produktion. Es gibt laut Keynes keine automatischen Kräfte in der Wirtschaft, die diesen Zustand beenden könnten. Nur die Globalsteuerung durch staatliche Eingriffe wie Steuersenkung oder Erhöhung der Staatsausgaben könnte der Wirtschaft die Vollbeschäftigung zurückbringen: Die Regierung müsse eine mangelnde private Nachfrage durch eine öffentliche Nachfrage ausgleichen, indem sie z. B. Straßen baut. Dabei müsse sie auch ein Haushaltsdefizit in Kauf nehmen (deficit spending). Schließlich würden die staatlichen Hilfen die Arbeitnehmer wieder in die Lage versetzen, selbst Wirtschaftsgüter nachzufragen. Die Unternehmen würden dann wieder mehr produzieren, mehr Steuern zahlen und mehr Arbeitskräfte einstellen. Das werde die Nachfrage wieder erhöhen und die Rezession beenden.
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Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:15 So 26.11.2006 | Autor: | denise891 |
Hallo Josef. Danke für deine schnelle Hilfe!!! Wie ich die möglichen Maßnahmen / Instrumente und deren Wirkungsweise anhand des Wirtschaftskreislaufes erarbeite, ist mir zwar imme rnoch nicht ganz klar geworden, aber die keynesche Theorie an sich habe ich jetzt vollständig erarbeiten können. Zu dem Wirtschaftskreislauf im keynschen System weißt du aber auch ncihts weiter, oder?
Danke nochmal. Liebe Grüße
Denise
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:30 So 26.11.2006 | Autor: | Josef |
Hallo denise,
die Konjunkturpolitik in den 60er Jahren wurde entsprechend den keynesianischen Forderungen gestaltet. Auf dieser Grundlage wurde 1967 das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz verabschiedet.
Wirtschaftspolitische Maßnahmen des Staates sind u.a. im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (Stabilitätsgesetz) festgelegt. Danach werden Bund und Länder verpflichtet, ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig auf vier Stabilitätsziele zu richten.
Im Stabilitätsgesetz wurden auch die Instrumente genannt, die einer antizyklischen Entwicklung (vor allem in der Finanzpolitik) entgegenwirken. Dazu zählen u.a. Steuerpolitik, Konjunkturausgleichsrücklagen, Kreditaufnahmen.
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:40 So 26.11.2006 | Autor: | denise891 |
Danke für die nochmalige Hilfe. Werde nochmal unter Stabilitätsgesetz weiteres nachlesen und habe in meinem Abiturwissen-Buch auch einen Artikel über "Handlungsbereiche und Instrumente der Stabilitätspoltik" gefunden. Ich denke, dass das ist, was ich brauche.
Liebe Grüße
Denise
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:49 So 26.11.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Denise,
Stabilitätsgesetz
Stabilitätsgesetz, Kurzbezeichnung für das Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG), durch das Bund und Länder seit 1967 verpflichtet werden, ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen zur Wahrung des Geldwertes aufeinander abzustimmen. Das Stabilitätsgesetz soll zu einem stabilen Preisniveau und einem hohen Beschäftigungsgrad beitragen und darüber hinaus ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht bei angemessenem Wirtschaftswachstum gewährleisten (so genanntes magisches Viereck). Der Maßnahmenkatalog des Stabilitätsgesetzes (StabG) sieht die alljährliche Vorlage eines Jahreswirtschaftsberichts vor, in dem die Bundesregierung dem Bundestag und dem Bundesrat ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Zielsetzungen darlegt. Wirtschaftliche Orientierungsdaten für Gebietskörperschaften, Unternehmerverbände und Gewerkschaften bilden die Grundlage für ein abgestimmtes Verhalten (siehe konzertierte Aktion), zu dem die Regierung bei Bedarf aufrufen kann.
Eher informativen Charakter haben die mittelfristige Finanzplanung, die mehrjährigen Investitionsprogramme und der zweijährige Subventionsbericht. Zur Unterstützung ihrer Aufgaben ist die Bundesregierung gehalten, einen beratenden Konjunkturrat für die öffentliche Hand zu bestellen. Das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist ein Instrument des keynesianischen Interventionismus (siehe Globalsteuerung).
Verfasst von:
Roland Detsch
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Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:53 So 26.11.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Denise,
Stabilitätsgesetz,
Kurzbezeichnung für Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft, rechtliche Grundlage für eine antizyklische Konjunkturpolitik. Das Stabilitätsgesetz vom 8.6. 1967 verpflichtet Bund und Länder bei wirtschafts- und finanzpolit. Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten und zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand, zum außenwirtschaflichen Gleichgewicht sowie zu einem stetigen und angemessenen Wirtschaftswachstum beizutragen (magisches Vieleck). Es ermächtigt die Bundesregierung, mit Zustimmung des Bundesrates zur Abwehr von Störungen des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts steuerliche (z.B. Aussetzung oder Beschränkung von Sonderabschreibungen, Steuererhöhungen beziehungsweise -ermäßigungen bis zu 10%, Ergänzungsabgabe) und haushaltspolitische Maßnahmen (Begrenzung beziehungsweise Ausweitung öffentlicher Ausgaben sowie der Neuverschuldung; Bildung einer Konjunkturausgleichsrücklage durch Einstellung von Mitteln bei einem Nachfrageüberhang, die bei einer Konjunkturabschwächung für zusätzliche Ausgaben zu verwenden sind) zu ergreifen. Außerdem verpflichtet das Stabilitätsgesetz die Bundesregierung, jährlich Bundestag und -rat einen Jahreswirtschaftsbericht vorzulegen, die mittelfristige Finanzplanung aufzustellen, einen Konjunkturrat zu bilden, alle zwei Jahre einen Subventionsbericht vorzulegen sowie Orientierungsdaten für die konzertierte Aktion zur Verfügung zu stellen.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:54 So 26.11.2006 | Autor: | denise891 |
okay, jetzt muss ich nur alles wissen noch zusammenbauen und dann dürfte ich die aufgabe erfüllt haben, denke ich. danke dir vielmals für deine bemühungen.
tschüssi, Denise.
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