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Aufgabe | Verwende die Informationen aus der Kurzgeschichte "Brudermord im Altwasser" um einen Bericht zu schreiben, der am Tag nach dem Unglück in der Zeitung gestanden haben könnte,... einen Kommentar, der neben dem bericht ebenfalls in der Zeitung gestanden haben könnte.
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Hallo...
Ich bräuchte vorallem bei dem Kommentar Hilfe, den bericht habe ich einigermaßen bewältigt...Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 21:27 Do 29.10.2009 | Autor: | mmhkt |
Guten Abend,
"zu Hause sagen wir aber nichts davon" - so endete die Geschichte, wenn ich mich recht erinnere.
Vorausgesetzt, die beiden Brüder haben dicht gehalten und keiner weiß was wirklich passiert ist:
Der Bericht soll nur auf der Grundlage der bekannten Informationen darstellen was geschehen ist und keine persönliche Wertung des Verfassers beinhalten.
Der Kommentar ist immer geprägt vom persönlichen Eindruck den der Autor vom Geschehen hat.
Hier fangen die Fragen an:
Welche Einstellung schreibst Du deinem fiktiven Kommentator zu?
Glaubt er, daß es ein Unfall war?
Glaubt er, es könnte sich anders, also z.B. fahrlässig oder vorsätzlich, zugetragen haben - und wenn ja, traut er sich dann, das zu veröffentlichen?
Das käme einer Verdächtigung oder Beschuldigung der beiden Brüder gleich und das ohne ein Indiz oder eine stichhaltige Begründung.
Könnte dein Kommentator vielleicht auch von einer anderen Seite argumentieren, z.B. Fragen der Sicherheit, freier Zugang zum Boot für Kinder, wo waren die Eltern?
Obwohl das vielleicht eher ein Problem der heutigen Zeit sein mag, Sicherheitsbedenken in dem Umfang wie heutzutage üblich mag es damals als Georg Britting die Geschichte geschrieben hat vielleicht nicht gegeben haben.
Das soll als Starthilfe mal genügen - viel Erfolg!
Schönen Abend
mmhkt
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 07:22 Sa 31.10.2009 | Autor: | Josef |
> Verwende die Informationen aus der Kurzgeschichte
> "Brudermord im Altwasser" um einen Bericht zu schreiben,
> der am Tag nach dem Unglück in der Zeitung gestanden haben
> könnte,... einen Kommentar, der neben dem bericht
> ebenfalls in der Zeitung gestanden haben könnte.
>
> Hallo...
> Ich bräuchte vorallem bei dem Kommentar Hilfe, den
> bericht habe ich einigermaßen bewältigt...
Hallo,
mmhkt hat dir ja schon hilfreiche Erklärungen gegeben.
hier noch ein paar Tipps:
Was ist ein Kommentar?
Kommentar kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Anmerkung, Erläuterung, Interpretation (commentarius = Notizbuch).
Der Begriff wurde im 18. Jahrhundert eingedeutscht. Das Verb dazu, kommentieren, lat. commentari, wurde bereits im 17. Jahrhundert eingedeutscht und steht für Stellung nehmen, einen Text mit erläuternden und kritischen Anmerkungen versehen, politische, kulturelle u. a. Ereignisse erläutern, besprechen.
Im Unterschied zur Nachricht oder zum Bericht ist der Kommentar eine meinungsäußernde, literarisch-journalistische Textart, die wertend und erläuternd zu einem aktuellen Sachverhalt, Ereignis oder Thema (subjektiv) Stellung nimmt ohne zwingend wie bei der Reportage „vor Ort“ sein zu müssen. Häufig versieht der/die Autor/in seinen/ihren Text mit einem Bildkommentar (Zeichnung, Fotografie, Film etc.) um die Wirkung bzw. Absicht zu erhöhen oder auch abzuschwächen. Der Konsument sollte sich zwar mit der Kommentarmeinung auseinandersetzen und zu einer Position gelangen, kann aber durch den Stil des Textes sowie die Auswahl des Bildmaterials beeinflusst werden. Der/die Verfasser/in des Kommentars verfolgt das Ziel, Hintergründe aufzudecken und zu bewerten. Dazu ist es nötig, gründlich zu recherchieren (nachzuforschen) sowie Fragen zu stellen und auszuwerten, sie einzuordnen und zu beurteilen. Somit sehen Kommentare zum gleichen Sachverhalt in der Tendenz häufig verschieden aus, da sie individuell unterschiedlich geprägt sind bzw. eine bestimmte Wirkung verfolgen.
Arten von Kommentaren
Der Kommentar sollte zum Nachdenken animieren, kritisieren, zweifeln, aufrütteln oder appellieren. Hierzu verwendet man bestimmte Arten von Kommentaren, die in den Medien in der Regel an gleich bleibender Stelle abgedruckt oder gesendet werden. Dazu gehören insbesondere der
* Leitartikel zu einem zentralen Thema an zentraler Stelle,
* die Glosse als witzig-ironische Randbemerkung,
* das Feuilleton (hier werden häufig scheinbar nebensächliche Sachverhalte durch überraschende Betrachtungsweisen erhellt) und
* der Tageskommentar, der auf ein aktuellesThema bezogen weniger polemisch verfasst ist.
Die Kommentare unterscheiden sich somit nicht nur in ihrem Textvolumen und der Druckspalte/dem Sendeplatz, sondern ebenso durch sprachliche und stilistische Besonderheiten. Insgesamt erscheint der Kommentar anschaulich-expressiv, ausdrucksvoll. Somit verwendet man häufig emotional gefärbte Wörter und Wortfolgen, Vergleiche, Bilder, Ausrufe sowie Ironie, Satire, Humor.
Kommentar schreiben – sprachliche und stilistische Möglichkeiten:
Die gestalterischen Möglichkeiten, einen Kommentar zu schreiben, sind sowohl
sprachlicher Art:
* emotional gefärbte Wörter und Wortfolgen,
als auch stilistischer Art:
* vergleichende Bilder,
* Ausrufe,
* Abbrüche,
* Einschaltungen,
* Zitate in direkter und indirekter Rede.
Sprachliche Mittel
Emotional gefärbte Wörter und Wortfolgen:
z. B.: Skandalnudel,
ich sah aus wie ein Bus von hinten,
verkarsteter Zyniker (nur das Schlechte sehend),
Medienmogul,
verschlankt,
Dumpfbacke,
Lesemuffel.
Häufig verwendete Wörter:
selbstverständlich, scheint, sicher, schließlich, wahrscheinlich, bestimmt, vielleicht, offenbar.
Stilistische Mittel
Vergleichende Bilder, Ausrufe, Abbrüche oder Einschaltungen:
* dumm wie Haferstroh,
* platt wie eine Flunder,
* „Womit ich mein Geld verdiene, das ist auch Leben. Es ist toll.“
* „Heißa“, „Attacke“,
* der Ball ist rund.
Zitate in direkter und indirekter Rede:
* „Wie Flasche leer“ (Trappatoni, Trainer)
* „Und das ist auch gut so.“ (Wowereit, Politiker)
* Die Berliner Zeitung berichtete von einem Gespräch des Bundeskanzlers, in dem er mitteilte, dass die Verhandlungen einen guten Ausgang genommen hätten.
Verwendung von Ironie, Satire, Humor:
* Wow! Ihr Fazit der abgeschlossenen Ba-
rock-Phase: „Ich sah aus wie ein Bus von
hinten.“ (aus: Berliner Zeitung 04.09. 2001) = Selbstironie
* „Mein Vorbild – die heiligen drei Affen,
die nichts hören, sehen und sagen.“ (aus:
Sächsische Zeitung 10.02.1993) = Ironie
* Er ist ein Kampfgeist mit Wärmflasche. = Satire
Quelle:
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim und DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten.
Viele Grüße
Josef
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