Konflikte < Psychologie < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) überfällig | Datum: | 14:03 Di 04.04.2006 | Autor: | Paige |
Hi!
Ich sitze gerade bei der Prüfungsvorbereitung und da bin ich über die Appetenz-Aversions-Konflikte gestolpert.
Solche Konflikte beschreiben doch einen Annäherungs-Vermeidungskonflikt, d.h. das ein und dieselbe Möglichkeit sowohl negative wie auch positive Aspekte aufweist.
Aber wie bewältigt man diesen Konflikt? In meinen Unterlagen steht nur etwas davon, dass der eigentlich angestreibte Reiz zugunsten eines Ersatzreizes vermieden wird. Was soll das denn jetzt genau heißen???
Ich wäre dankbar um jegliche Art von Hilfe und wenn es nur irgendein Tipp ist, wo ich die Antwort selber nachschauen kann.
Danke schon mal.
LG Paige
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:46 Di 04.04.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Paige,
>
> Ich sitze gerade bei der Prüfungsvorbereitung und da bin
> ich über die Appetenz-Aversions-Konflikte gestolpert.
>
> Solche Konflikte beschreiben doch einen
> Annäherungs-Vermeidungskonflikt, d.h. das ein und dieselbe
> Möglichkeit sowohl negative wie auch positive Aspekte
> aufweist.
>
> Aber wie bewältigt man diesen Konflikt? In meinen
> Unterlagen steht nur etwas davon, dass der eigentlich
> angestreibte Reiz zugunsten eines Ersatzreizes vermieden
> wird. Was soll das denn jetzt genau heißen???
>
> Ich wäre dankbar um jegliche Art von Hilfe und wenn es nur
> irgendein Tipp ist, wo ich die Antwort selber nachschauen
> kann.
>
>
Vielleicht hilft dir dies:
Personen mit Diskrepanzen zwischen Standards erleben häufig sog. Doppel-Appetenz-Aversions-Konflikte, weil sie zwischen 2 Anforderungen entscheiden müssen, die beide von einem Standard verlangt und von anderen verboten werden. Daraus resultiert nach Higgins ein hysterischer Persönlichkeitsstil.
Nicht alle positiven Merkmale des tatsächlichen Selbst tragen zu einem positiven Selbstwert bei und nicht alle negativen Merkmale zu einem negativen Selbstbild. Nur jene positiven Merkmale, die eine Entsprechung im idealen Selbst haben, tragen zu einem positiven Selbstwert bei. Und nur negative Eigenschaften, die dem Selbstideal widersprechen, bewirken ein negatives Selbstbild.
Fundstelle:
http://72.14.203.104/search?q=cache:9dbA-GpknNoJ:www.skriptenforum.net/skripten/psychologie/skripten/ringvorlesung-ss04.doc+Appetenz-Aversions-Konflikte&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=22&lr=lang_de&client=firefox-a
Viele Grüße
Josef
>
> LG Paige
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:57 Di 04.04.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Paige,
Auf Page 26 ff. findest du hierzu etwas:
b2) Appetenz-Aversions-Konflikte
MILLER (1944) Theoretisches Modell des AAK (Appetenz-Aversions-Konflikt)
-> Experiment mit einer Ratte, die am Ende des Ganges 1x belohnt, ein anderes Mal einen E.-
Schock erhielt - Ziel bekam somit positive und negative Eigenschaften, Ratte zeigte ein Ver-
halten, daß sowohl Appetenz - als auch Aversionstendenzen besaß.
Erklärung: Appetez u. Aversion generalisieren auf weite Bereiche des Ganges, lassen bei zu-
nehmender Distanz zum Ziel jedoch nach (Appetez- und Aversionsgradient). Appetenzgradient
setzt jedoch eher ein und steigt nicht so steil wie der Aversionsgradient (Koordinaten zeich-
nen!!).
Die Generalisation erfolgt nicht nur hinichtlich der räumlichen Distanz, sondern auch in Bezug
auf die Reizähnlichkeit. MILLERS Modell besagt, daß der AAK dazu führt, einen Ersatzreiz zu
suchen, der mittlere Ähnlichkeit mit dem Zielreiz besitzt - bei zu hoher Ähnlichkeit = Aversion,
zu wenig Ähnlichkeit = uninteressant. => Phänomen der Verschiebung
Aggression ist auch Appetenz, da auf Ziel gerichtet und nicht von ihm weg.
-> Modell von MILLERr sagt bei AAK Innehalten vor dem Ziel bzw. Verschiebung voraus.
Kritisiert wurde das Modell, da nicht immer Aversion vor dem Ziel stärker ist und weil der Aver-
sionsgradient nicht immer steiler als der Appetenzgradient sein muß. HERKNER (1975) ent-
wickelte eine allgemeinere Theorie und formulierte:
1. es gibt einen Appetenzgradienten (anstatt MILLER, der ihn näher beschrieb)
2. es gibt einen Aversionsgradienten (---siehe oben------)
3. das Verhalten bei einem AAK entspricht der Differenz der Reaktionsstärken von App. und
Aversion (wie MILLER postulierte)
Weiteres siehe unter:
Fundstelle:
http://72.14.203.104/search?q=cache:A-UdShpO80gJ:www.uni-koeln.de/phil-fak/fs-psych/serv_pro/skripte/soz/herkner2.pdf+Appetenz-Aversions-Konflikte&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=23&lr=lang_de&client=firefox-a
Viele Grüße
Josef
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:12 Di 04.04.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Paige,
Appetenz-Aversions-Konflikt (englisch approach-avoidance conflict), Kennzeichnung eines Typus von Konflikten, bei dem das Individuum bezüglich einer Gegebenheit oder einer bestimmten ersehnten Situation zugleich Verlangen wie auch Ablehnung enwickelt: Ersterem stehen zu befürchtende Kosten materieller wie auch ideeller Art oder vorweggenommene Zurückweisung gegenüber.
So zeigt z. B. ein junger Mann Appetenz-Aversionsverhalten, der auf ein hübsches Mädchen zugeht, jedoch nach einigen Schritten die Annäherung abbricht, weil er durch mögliche Ablehnung, soziale Missbilligung oder durch Furcht vor Bestrafung des Kontakts abgeschreckt wird. Der Begriff Appetenz-Aversions-Konflikt geht zurück auf Kurt Lewin, der in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts die Schule der Gestaltpsychologie, von der zahlreiche Begriffe in die sozialwissenschaftliche Terminologie eingegangen sind, mitentwickelte.
Microsoft ® Encarta ® Enzyklopädie 2005 © 1993-2004 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Wie man solche Situationen richtig lösen kann, weiss ich nicht. Ich denke, man sollte so entscheiden, was für einem wichtiger ist, das Positive oder das Negative. Es kommt auch auf jeden Einzelnen und auf die jeweilige Situation an, wie das Negative überwunden werden kann, um sein Ziel zu erreichen.
Viele Grüße
Josef
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:18 Di 04.04.2006 | Autor: | Josef |
Hallo,
Interessantes findes du auch hier:
Entscheidungen enthalten immer die Abwägung von Handlungsalternativen, die verschiedene Vor- und Nachteile aufweisen können. Dabei können innerpsychische Konflikte aufgrund widersprüchlicher Erwartungen und Motive entstehen, die erhebliche emotionale Spannungen erzeugen können. Insofern hat Lewin die Komponenten des Annäherungs-Vermeidens-Konflikts (auch Appetenz-Aversions-Konflikt, Ambivalenzkonflikt) auf vier verschiedene Entscheidungssituationen verallgemeinert:
* Annäherungs-Vermeidens-Konflikt: Die positiven und negativen Handlungsfolgen halten sich die Waage, so dass der Betroffene sich bis zur Entscheidungs- und Handlungsunfähigkeit gebremst sieht (Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!).
* Annäherungs-Annäherungs-Konflikt: Hier liegen zwei positive Alternativen vor, die sich aber (vermeintlich oder tatsächlich) ausschließen: Die Fabel von Buridans Esel, der zwischen zwei Heuhaufen verhungert, weil er sich nicht entscheiden kann, welchen er zuerst frisst, spielt darauf an (You cant eat the cake and keep it: Kuchen essen und aufbewahren wollen).
* Vermeidens-Vermeidens-Konflikt: Bei zwei negativen Alternativen, zwischen denen man wählen muss (Wahl zwischen Pest und Colera).
* Doppelter Annäherungs-Vermeidens-Konflikt: Meist haben Wahlalternativen sowohl positive wie negative Folgeerscheinungen, so dass zu den verschiedenen Zielen je ein Annäherungs-Vermeidens-Konflikt auftreten kann.
Viele Grüße
Josef
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:49 Di 04.04.2006 | Autor: | Paige |
Vielen Dank. Ich werd mich mal mit den Seiten auseinandersetzen und gucken ob, die mir helfen.
LG Paige
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:20 Sa 08.04.2006 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
|
|
|
|