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Obstgarten: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 21:05 Mi 08.07.2009
Autor: Dinker

In einem Obstgarten vermehrt sich der Apfelwickler (kurz A.), ein Falter, dessen Raupen sich im Apfel und in anderen Obstsorten entwickelt, massenhaft. Dem Bauer stehen die untenstehenden Bekämpfungsmöglichkeiten offen.

Erläutern und begründen Sie, wie sich die drei Massnahmen in dieser Wachstums-periode und über mehrere Jahre auf den Apfelwickler und seine Feinde auswirken? Was für mögliche Entwicklungen sind denkbar?

A)
Nistkästen anbringen, um die Meisendichte zu erhöhen.
Was auch immer Nistkästen sind...aber ich denke damit wird auch die Zahl der Apfelwickler zunehmen

B) Insektizide spritzen oder
Ja gut hier muss beachtet werden, dass das Gemüse nichts abbekommt und für den Konsum nicht gefährlich sind

c) nichts tun
Ich denke das wäre nachhaltig....

Bitte helft mir, bin in arger Schiwerigkeit

Danke


        
Bezug
Obstgarten: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:18 Do 09.07.2009
Autor: angela.h.b.


> In einem Obstgarten vermehrt sich der Apfelwickler (kurz
> A.), ein Falter, dessen Raupen sich im Apfel und in anderen
> Obstsorten entwickelt, massenhaft. Dem Bauer stehen die
> untenstehenden Bekämpfungsmöglichkeiten offen.
>
> Erläutern und begründen Sie, wie sich die drei Massnahmen
> in dieser Wachstums-periode und über mehrere Jahre auf den
> Apfelwickler und seine Feinde auswirken? Was für mögliche
> Entwicklungen sind denkbar?
>
> A)
>  Nistkästen anbringen, um die Meisendichte zu erhöhen.
>  Was auch immer Nistkästen sind...

Hallo,

[]guck hier.

Wie sagt Ihr in der Schweiz dazu?


> aber ich denke damit
> wird auch die Zahl der Apfelwickler zunehmen

Die Meisen sollen die Apfelwickler fressen, und da Meisen für ihren guten Appetit bekannt sind, sollte es funktionieren, auf diese Art den Befall zu vermindern - und zwar so, daß kein Schaden angerichtet wird.

Allerdings kann man ja nicht beliebig viele Meisenpaare pro Flächeneinheit ansiedeln, so daß es großen Kuturen schwierig sein wird, mit den Meisen dem fiesen Falter beizukommen.



> B) Insektizide spritzen oder
> Ja gut hier muss beachtet werden, dass das Gemüse nichts
> abbekommt und für den Konsum nicht gefährlich sind

Die Insektizide bergen u.a. die Gefahr, daß sie auch Nützlinge und eventuelle Feinde des Apfelwicklers töten und damit das ökologische Gleichgewicht stören.

Außerdem muß man die Insektizide genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort ausbringen. Es ist ja nicht sinnvoll, die Bäume einzunebeln, wenn noch gar keine Raupen unterwegs sind. Womöglich sind dann alle Nützlinge tot, und die Apfelwickler, die sich nachts paaren, lachen sich schlapp.


> c) nichts tun
>  Ich denke das wäre nachhaltig....

Naja, wenn ich mir so anschaue, was in unserem Garten durch Nichtstun für Pannen passieren, bin ich sehr skeptisch, daß man im gerade gewerbsmäßigen Anbau mit Nichtstun auskommt. Die makellosen Äpfel im Supermarkt erscheinen mir wie ein Wunder.

Gruß v. Angela



Bezug
        
Bezug
Obstgarten: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 17:35 Do 09.07.2009
Autor: Josef


> In einem Obstgarten vermehrt sich der Apfelwickler (kurz
> A.), ein Falter, dessen Raupen sich im Apfel und in anderen
> Obstsorten entwickelt, massenhaft. Dem Bauer stehen die
> untenstehenden Bekämpfungsmöglichkeiten offen.
>
> Erläutern und begründen Sie, wie sich die drei Massnahmen
> in dieser Wachstums-periode und über mehrere Jahre auf den
> Apfelwickler und seine Feinde auswirken? Was für mögliche
> Entwicklungen sind denkbar?
>
> A)
>  Nistkästen anbringen, um die Meisendichte zu erhöhen.
>  Was auch immer Nistkästen sind...aber ich denke damit
> wird auch die Zahl der Apfelwickler zunehmen
>  

Einen Teil der draußen überwinternden Raupen des Apfelwicklers finden die Meisen bei ihrer  Futtersuche.

Für Vögel kann man Nistkästen ( Nisthilfen ) für insektenfressende Vögel, wie z.B. Meisen,  anbringen, die aus Holz oder dem haltbareren Holzbeton (einer Mischung aus Sägespänen und Zement) hergestellt werden.
Nistkästen für Meisen  sollten  in Abständen von  fünf bis zehn Metern angebracht werden. (Wegen Revierverhalten).

Singvögel sind wirklich gute Schädlingsbekämpfer. So wird ein erträgliches Gleichgewicht zwischen Schädlinge und Nützlinge erreicht. Durch die Massenzucht der Meisen ist es möglich, gezielt den Apfelwickler zu bekämpfen. Oft gelingt im Zuge solcher Maßnahmen auch die Einbürgerung bzw. der Erhalt dieser Nützlinge im Aussetzungsgebiet.



> B) Insektizide spritzen oder
> Ja gut hier muss beachtet werden, dass das Gemüse nichts
> abbekommt und für den Konsum nicht gefährlich sind
>  

Durch chemische Maßnahmen ist die Bekämpfung des Apfelwicklers weitgehend möglich. Meldungen des Pflanzenschutz-Warndienstes ist zu beachten, denn nur gezielte, termingerechte Spritzungen bringen einen guten Erfolg. Wegen der reifenden Unterkulturen ist im Haus- und Kleingarten eine Bekämpfung  zu diesem Zeitpunkt oft schwierig.

Chemischer Mittel werden  laufend unwirksamer und bekämpfen gleichzeitig auch andere Nützlinge.
Durch die Entdeckung, bzw. Entwicklung des chemischen Pflanzenschutzes sind dem Menschen zum ersten Mal in der Geschichte extrem schlagkräftige, aber auch extrem gefährliche Waffen gegen Schädlinge und Krankheiten in die Hand gegeben.

Je stärker das Verhältnis zwischen Nützlinge und Schädlingen gestört wird, um so länger dauert es, bis sich die natürliche Balance wieder einpendelt. Je öfter und intensiver die Bekämpfungen werden, um so widerstandsfähiger sind die dabei überlebenden Schädlinge. Der Abstand zum biologischen Gleichgewicht vergrößert sich.  Eine Spirale wird in Gang gesetzt, welche die Zahl der chemischen Behandlungen in die Höhe schraubt. Weitere unbeabsichtigte Nebenwirkungen dieser Präparateeinsätze sind gegeben. Rückstände auf Erntegütern, als Ansammlung im Boden , im Wasser , in der Luft, ja sogar im Körper von Menschen und Tier sind gegeben.



> c) nichts tun
>  Ich denke das wäre nachhaltig....
>  

Das ist das natürlichste, neben Nistenkästen auch das umweltfreundlichste und wenig arbeitgsintensive Verfahren. Jedoch können sich die Schädlinge von natürlichen Feinden unbehelligt ausbreiten. Ohne Schädlingsbekämpfung wird der Ernteertrag an gesundem und schadfreiem Obst mäßig sein, das ist gewiss.
Der gewerbliche Obstanbau ist nicht lohnend.




Viele Grüße
Josef


  


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