Prüfungsstunde Wahrscheinlichk < Klassen 8-10 < Schule < Mathe < Vorhilfe
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Hallo an alle!
Ich bin im letzten Prüfungshalbjahr im Referendariat und habe schon in 6 Wochen (kaum noch schaffbar!!!) meine Abschlussprüfung.
Ich habe in Mathe eine sehr sehr schwache Hauptschulklasse (8. Klasse mit 15 Schülern) und muss etwas motivierendes, schüleraktivierendes zum Thema Wahrscheinlichkeiten zeigen. Genau genommen mehrstufige Wahrscheinlichkeiten.
Hat jemand von euch eine Idee für ein konkretes Spiel oder ein Thema was für eine Prüfungsstunde gut passt? Ich bin vor Panik dermaßen gelähmt, dass mir nichts gutes einfällt.
Über ein paar Tipps wäre ich echt dankbar, ich habe große Angst die Prüfung zu vergeigen weil mit Ideen fehlen.
Gruß Gedankensturm
Ich habe diese Frage auch in folgenden Foren auf anderen Internetseiten gestellt.
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Hallo,
> Hallo an alle!
> Ich bin im letzten Prüfungshalbjahr im Referendariat und
> habe schon in 6 Wochen (kaum noch schaffbar!!!) meine
> Abschlussprüfung.
>
> Ich habe in Mathe eine sehr sehr schwache Hauptschulklasse
> (8. Klasse mit 15 Schülern) und muss etwas motivierendes,
> schüleraktivierendes zum Thema Wahrscheinlichkeiten
> zeigen. Genau genommen mehrstufige Wahrscheinlichkeiten.
>
> Hat jemand von euch eine Idee für ein konkretes Spiel oder
> ein Thema was für eine Prüfungsstunde gut passt? Ich bin
> vor Panik dermaßen gelähmt, dass mir nichts gutes
> einfällt.
Wie wäre es mit einem (echten) Galton-Brett?
Gruß, Diophant
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Ich habe folgendes Spiel mehrfach erfolgreich in allen Jahrgangsstufen als motivierende Einführung für die W.-Rechnung eingesetzt:
Du kaufst für jeden Schüler einen normalen Würfel. in der Stunde vorher hast du ggf. Paare gebildet, so dass bereits immer 2 Schüler nebeneinander sitzen. Du startest die Stunde so:
"Ich möchte mit Euch ein Würfelspiel spielen. Ich setze mich mit 2 Schülern in eine Bank, einer sitzt links und einer rechts von mir. Wir 3 legen jeder einen Euro auf den Tisch. Jeder Schüler wirft seinen Würfel, ich gucke zu. Die Augenzahlen werden addiert. Was kann dabei herauskommen? (2-12, erklären lassen)
Wenn die Würfelsumme 2, 3, 4 oder 5 ist, gewinnt der links von mir Sitzende die 3 Euro, ist sie 9, 10, 11 oder 12, der Rechte. Weil nur 6, 7 und 8 übrig sind, gebe ich mich mit nur 3 Zahlen zufrieden, dann habe ich gewonnen, auch wenn das nicht ganz fair ist. Seid ihr mit den Spielregeln einverstanden?
Wir müssen das Ganze allerdings noch etwas abändern: Ich kann ja nicht überall sitzen, und ich werde ja bei dem Spiel gar nicht gebraucht, außer zur Kontrolle. Da vertraue ich Euch aber, dass ihr nicht mogelt. Und das mit dem Geld klappt auch nicht so ganz, ich hab gar nicht so viel mitgebracht. Wir machen das also so: Ihr macht eine Tabelle mit den Zahlen von 2 bis 12, würfelt beide, zählt die Augen zusammen und macht hinter der Zahl in der Tabelle einen "Bierdeckelstrich". Und dann würfelt ihr so 10 Minuten, und wir gucken mal, wieviel ich an Euch verloren habe."
Stelle sicher, dass die Spielregeln verstanden wurden. Evtl. Wiederholen lassen. Tabelle an die Tafel schreiben (ggf. schon vorher beim Erklären).
Evtl. schätzen lassen: Wer gewinnt mehr, der linke oder der rechte Nachbar? Der Lehrer oder der Schüler (ggf. mit Zahlen: Es gibt 11 verschiedene Summen, man wirft 11000 mal, wie oft gewinnt Links, Lehrer, Rechts ungefähr?)
Würfel austeilen; falls eine ungerade Schülerzahl vorhanden ist, spielst du einen Ersatzschüler.
Links || Lehrer || Rechts
| 2 | 3 | 4 | 5 || 6 | 7 | 8 || 9 | 10 | 11 | 12 |
+---+---+---+---++---+---+---++---+----+----+----+
| | | | || | | || | | | |
(Tabelle besser senkrecht anordnen, damit man die Bierdeckelstriche von links nach rechts schreiben kann)
Nach ein paar Minuten merken die Schüler, dass sie von dir über's Ohr gehauen wurden. Lass ca. 10 Minuten Würfeln. Dann lässt du Die Zahlen für Links (2-5), Lehrer (6-8) und Rechts (9-12) zusammenzählen und trägst diese an der Tafel in eine Liste ein, z.B. Links Lehrer Rechts
36 45 29
16 21 18
41 49 43
usw. und addierst diese zum Schluss mit dem Taschenrechner.
Dann ermittelst du den Gewinn für den Lehrer und stellst fest, dass die Schüler Glück gehabt haben, dass das Ganze nicht ernst war.
"Wie kann das sein, dass ich mehr gewonnen habe als ihr?"
Lass alle Antworten zu, wie "Zufall", "Trick", ...
"Wisst ihr was: Ich wusste schon vorher, dass ich gewinnen würde. Aber woher?"
Das Ganze läuft auf eine Spielanalyse in Form einer Paarungstafel hinaus. "Stellt euch vor, wir schreiben jeden Wurf ganz genau auf: Den linken Würfel links, den rechten rechts. Wie sihht das aus?"
---> Tabelle
1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6
2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6
...
6,1 ... 6,6
Nun lässt du alle Paare, bei denen Links gewinnt, einkreisen, ebenso für Lehrer und Rechts. Man sieht, dass der Lehrer 16, die Schüler aber nur jeweils 10 Möglichkeiten haben.
Begriff "Möglichkeit", "Zufallsexperiment", "Ereignis", "Ausfall" u.a. lassen sich einführen, je nachdem, wieviel Zeit du noch hast. Nicht alle auflisten und abhaken, lieber weniger. Du kannst auch überprüfen lassen, ob der Lehrer wirklich ca. 16/36 = 4/9 der Spiele gewonnen hat.
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 05:27 Di 04.04.2017 | Autor: | Fulla |
Das sieht für mich nach einer sehr schönen Stunde aus!
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Das ist eine super tolle Idee! Hast du echtes Geld genutzt für die Stunde?
Bei der Idee habe ich nur Bedenken, dass die Schüler keine Kompetenzen erfüllen, wie z.B. Baumdiagramme zeichnen, mehrstufige Zufallsexperimente. Immerhin ist es ja schon eine 8. Klasse. Da müsste ich mir nochmal genau Gedanken machen, welche Kompetenzen da passen könnten!
Vielen vielen Dank für diese tolle Idee!
Gedankensturm
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Nein, ich habe ja gesagt, dass ich soviel Geld nicht dabei habe, und dass eben deswegen aufgeschrieben werden soll.
Du hast Recht, dass ich kein klares Ziel formuliert habe. Ich habe das Experiment immer als verblüffende Motivation für die Wahrscheinlichkeitsrechnung/Statistik benutzt. Du musst sogar unbedingt ein Ziel/Ergebnis formulieren, dass über "Motivieren" hinausgeht. Das könnte z.B. lauten: "Die SuS sollen erfahren, dass mehrstufige Zufallsversuche nicht einfach überschaubar, aber letztlich doch mathematisierbar sind" oder "... wie man mehrstufige Z. darstellen und analysieren kann" oder ähnlich.
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