Redoxreaktion von Cystein < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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Habe nochmal eine Frage zu meinem Lieblingsthema:
Redoxreaktionen *bäh*
Also.... ich versuch mal mein Problem verständlich darzustellen....
Ich habe die Konzentration von Cystein durch iodometrische Titration bestimmt.
Die Gleichung hierfür kenne ich.
Aber die Konzentration weicht von der ab, die eigentlich da ist, denn das Cystein oxidiert auch noch zur entsprechenden Sulfonsäure
Und genau für diese Reaktion brauche ich eine Redox-Gleichung.
Cystein: HS-C-C*-COOH am C* ist noch NH2 gebunden
Die Säure: +H3N-C*-C-SO3- am C* noch COOH
Es muss wohl irgendwie mit dem Luftsauerstoff reagieren... oder täusch ich mich da?
Naja, nd Redoxgleichungen sind halt wirklich nicht meine Stärke :-((
Doctorina
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Hallo doctorina,
aus Deine Angaben schliesse ich, dass Jod ein Mercaptan-Molekül (eine Verbindung welche die Gruppe "-SH" enthält, allgemein
R-SH. "R" könnte dann ein Cystein-Rest bedeuten).
Ich lasse offen, was wirklich Alles in Deinem Redoxsystem zum Mehrverbrauch an Jod führt - etwa ob zusätzlich zu -SH auch -NH2
oxidiert wird....
Betrachten wir also den Fall, dass Jod die Mercaptogruppe -SH nicht nur bis zum Disulfid sondern - darüber hinaus - bis zur Sulfonsäuregruppe
-SO3H oxidiert.
Dann lauten die Redox-Teilreaktionen ("Elektronen-Reaktionen"):
1) Reduktionsteil : J2 + 2 e- => 2 J-
2) Oxidationsteil : R-SH +3 H2O => RSO3H + 5 e- + 5 H+
Merke : die Elektronen-/Ionen-/Massenbilanz ist sowohl bei Gleichung 1) wie auch Gleichung 2) ausgeglichen !
Die Redoxgleichung entsteht dadurch dass man die Teilgleichungen 1) und 2) addiert. Weiterhin verlangen wir, dass in der
entstehenden Gleichung die Elektronen sich auf beiden Seiten aufheben.
Wie kommt man dahin: Wir multiplizieren Gleichungen 1) und 2) mit jeweils geigneten Faktoren, bis ihre beiden Elektronenzahlen
dem KLEINSTEN GEMEINSAMEN VIELFACHEN (KGV) entsprechen.
Durch Probieren findet man, dass 1) mit 5 multipliziert werden könnte, und Gleichung 2) mit dem Faktor 2. Dann ist in beiden Gleichungen
dieselbe Zahl an Elektronen - nämlich 10 - vorhanden (= KGV) :
"5 x 1)" => 5 J2 + 10 e- => 10 J-
"2 x 2)" => 2 RSH + 6 H2O => 2 RSO3H + 10 e- + 10 H+
Wenn wir jetzt die Gleichungen addieren, entsteht eine Redoxgleichung :
"5 x 1)" + "2 x 2)" =>
5 J2 + 10e- + 2RSH + 6H2O => 10 J- + 2 RSO3H +10 e- + 10 H+
Der ERFOLG der Gleichung ist daran erkennbar, dass jetzt auf beiden Seiten dieselbe Anzahl an Elektronen steht
und dass die Summe der Ionenladungen auf beiden Seiten gleich ist.
Die Elektronen können wir - wie gefordert - ALLE kürzen und es bleibt als minimale Redoxgleichung:
5 J2 + 2 RSH + 6 H2O => 10 J- + 2 RSO3H + 10 H+
Hier nochmals zum MItschreiben das Koch-Rezept für Redoxgleichungen:
1. Bilde die Reduktionsgleichung : Sie zeigt wieviele Elektronen das Oxidationsmittel aufnimmt und was dann für ein neues Molekül entsteht.
Oft nehmen Wassermoleküle oder andere an der Reaktion teil.
2. Bilde die Oxidationsgleichung : Sie zeigt wieviele Elektronen vom Reduktionsmittel abgegeben werden und was für ein neues Molekül entsteht.
Oft nehmen Wassermoleküle oder andere an der Reaktion teil.
3. Multipliziere die Gleichunge aus 1) und 2) zu einem KLEINSTEN GEMEINSAMEN VIELFACHEN der beteiligten Elektronen.
4. Addiere die ausmultipliozierten Gleichungen zu eienr Redocxgleichung.
5. Kürze aus der Redoxgleichung Ladungen oder gleiche Ionenesorten heraus, die auf beiden Seiten der Gleichugn auftreten. Die Elektronen
sollten dabei immer verschwinden - als Rechenkontrolle.
Meist ist für die Schüler die Teilnahme von Wassermolekülen (oder anderen) an der Umsetzung das eigentliche Problem, denn dazu muss man
viel Stoffchemie beherrschen. Zum Beispiel muss man wissen, dass Schwefel in Oxidationsstufen in Wasser als Sauerstoffbeladenes Zentrum
auftreten wird - mit minimaler Zahl an Hydroxid-Sauerstoff dabei.
Mit Grüssen, detonist.
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:23 Mo 24.01.2005 | Autor: | Doctorina |
Oki , verstehe ;o)
Vielen dank
Ist schon irgendwie peinlich ;o) Chemie-Lk und immer alles gekonnt, aber die Redoxreaktionen sind ein rotes Tuch für mich :-(
Mein Problemliegt tatsächlich darin, dass ich nicht weiß, welche Moleküle sich an der Reaktion sonst noch beteiligen ....
Gibt es dafür irgendwelche Faustregeln für die wichtigsten Fälle ???
Nochmals Danke
Doctorina
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