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Relatives Risiko: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 00:04 Fr 01.09.2006
Autor: oli_k

Aufgabe
Das relative Risiko von Rauchern, die mindestens 20 Zigaretten pro Tag rauchen, an Lungenkrebs zu erkranken, wurde in einer medizinischen Studie untersucht.

Jahre seit Benden des Rauchens: 0 2 4 6 8 10 12
Relatives Risiko in %: 38 30 22 17 13 10 7,7


a) Welches Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, lässt sich für einen Raucher aus der Tabelle ablesen(zum Vergleich: Nie-Raucher: etwa 1%)? Was bedeutet "relatives Risiko"?  

Hallo, nirgendwo anders gestellt.

Eigentlich ist die Aufgabe aus dem Bereich der gebrochen rationalen Funktionen, aber die Teile der Aufgabe, die sich daauf beziehen, kann ich auch, Miener Meinung nach passt die a) besser in diesen Bereich.

Ich habe leider überhaupt keine Ahnung was damit gemeint ist... Ist das Lungenkrebsrisiko bei Rauchern im verhätnis zu Nichtrauchern nun 1,38:1, oder sogar 38:1? eigentlich kommt bei ErkrankungenRaucher/ErkrankungenNichtraucher ja ein wert mit 0,xx raus.. is das dann als Faktor xx oder als faktor 0,xx aufzufassen?

Ach ich glaub ich erzähl hier nur Unsinn.. Kann mir das vielleicht jemand erklären? Also alles andere mit Funktionen kann ich ja, aber ich sehe hier bei der a) nicht den Zusammenhang dazu..


Danke,
Oli

        
Bezug
Relatives Risiko: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 01:06 Fr 01.09.2006
Autor: laryllan

Aloa [mm] oli_k, [/mm]

So viel Unsinn ist das gar nicht. :) Nur alles etwas ungeordnet.

Wenn du dich an die evtl. Einführung in die Betrachtung von Wahrscheinlichkeiten erinnerst (sofern du sowas überhaupt genießen durftest - wird an einigen Schulen leider aus Zeitgründen wegrationalisiert) unterscheidet man zwischen einer 'absoluten' und einer 'relativen' Häufigkeit.

Dabei bezeichnet eine []absolute Häufigkeit die Anzahl von Merkmalsträgern innerhalb eines betrachteten Datensatzes / einer Gruppe und hängst somit von der gewählten Gruppe ab.

Ein sehr einfaches Beispiel wäre das Merkmal 'Geschlecht' in der Ausprägung 'männlich' und 'weiblich' bei einem Personensatz von 72 Personen. Wenn von den 72 Personen gerade 24 männlich sind, so bezeichnet '24' die absolute Häufigkeit der Merkmalsausprägung 'männlich'.

Eine []relative Häufigkeit ist ein Maß der Tendenz, also eine Art "Gewichtung", die Aufgrund einer gewissen Fundierung der Erkennis die Möglichkeit der Verallgemeinerung bietet (natürlich wie immer mit Bedacht zu genießen).

In deiner Tabelle geht es offensichtlich darum zu zeigen, dass das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken stetig abnimmt, je länger man von den Glimmstengeln abstinent ist (erkennt man am fallenden Wert).

Ein Nichtraucher hat eine Erkrankungswahrscheinlichkeit von 1%; d.h. im Prinzip, dass einer von 100 Nichtrauchern trotzdem an Lungenkrebs erkrankt (evtl. durch das Passivrauchen?).

Um deine Frage zu beantworten, muss du dir klar machen, welcher Wert in deiner Tabelle zu der Merkmalsausprägung "Raucher" gehört.

Offensichtlich ist dies der Wert 38% (wie du richtig erkannt hast), da ein Raucher eben gerade 0 Jahre abstinent ist.

38% heißt hierbei eben nicht mehr und nicht weniger, als dass 38% der Raucher (also 38 von 100, über den Daumen quasi 2 von 5 Rauchern) an Lungenkrebs erkranken.

Namárie,
sagt ein Lary, wo hofft, dass dir das was hilft

Bezug
                
Bezug
Relatives Risiko: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 01:11 Fr 01.09.2006
Autor: oli_k

Hallo,
danke, das hab ich alles verstanden.. Nur was wollen die jetzt von mir... Vielleicht denke ich zu kompliziert.. Muss ich das etwa einfach nur ablesen und 38% angeben? Das wär ja sehr einfach... Also ist relatives Risiko auf eine bestimmte Gruppe bezogen, und absolute auf die Allgemeinheit, oder wie? Hab in der meiner kompletten Schulaufbahn noch nicht eine Schulstunde zu diesem Thema gehabt..

Danke,
Oli

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Bezug
Relatives Risiko: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:01 Fr 01.09.2006
Autor: laryllan

Muss mich nochmal entschuldigen,

Hab gestern abend einfach an der entscheidenden Stelle gepennt und es genau falsch gemacht.

Absolute Häufigkeit bezieht sich (siehe Wikipedia-Links im ersten Posting) auf eine bestimmte Gruppe von Probanden/Personen.

Relative Häufigkeit hingegen - wie du so schön sagtest - auf die 'Allgemeinheit. Natürlich musst du dabei aufpassen, dass die Erkenntnisse, die du verallgemeinerst auch entsprechend fundiert sind.

Wenn du bspw. drei Leute fragst, welches Eis sie am liebsten Essen, dann antwortet vll. eine Person "Ich mag gern Schokoladeneis". In diesem Fall ist 1 dann die absolute Häufigkeit für deine Dreier-Gruppe für die Mermalsausprägung "mag Schokoladeneis". Du könntest jetzt natürlich auch eine relative Häufigkeit (in %) formulieren: 1/3 der (befragten) Leute ist gerne Schokoladeneis. An dieser Stelle jetzt noch weiter zu verallgemeinern und zu sagen, dass jeder dritte Mensch kategorisch Schokoeis mag, wäre wohl nicht angebracht, da die Gruppe, aus der deine Erkenntnis resultiert einfach ziemlich klein war.

Die Relative Häufigkeit bezieht sich also weniger auf eine "Allgemeinheit", als - wie in deiner Aufgabe - auf eine Testgruppe. Der einzige Unterschied ist, dass für eine Bewertung der Erkenntnis bei einer relativen Angabe in % keine Kenntnisse über die Gruppengröße deiner Untersuchungsteilnehmer nötig ist. In Prozent kann man gerade bei größeren Personenmengen einfach einen schnelleren Überblick gewinnen, als mit einer absoluten Angabe. Dies liegt wohl auch an dem in unserem Kopf angelegten dekadischen Bezugssystem (10, 100).

Relative und Absolute Datensätze haben also durchaus beide interessante Möglichkeiten - man muss halt ausprobieren, welche Form sich für was gut eignet. - Erfahrungssache.

Zu der Aufgabe: Ich schließe mich meinem Vor-Poster an. Bestimmte Rahmenbedingungen bleibt dir die Aufgabe schuldig. In diesem Fall kannst du die "Lösung" also nur so 'banal' geben.
Zumal du ja noch nichts zu dem Thema gemacht hast, könnte man diese Aufgabe durchaus als "Einstiegsaufgabe" hinnehmen. - Aber ich kenne euren Lehrer und sein Vorgehen nicht.

Namárie,
sagt ein Lary, wo in die Uni hoppelt

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Relatives Risiko: Korrektur
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 02:43 Fr 01.09.2006
Autor: highping

Hi laryllan
//Ein sehr einfaches Beispiel wäre das Merkmal 'Geschlecht' in der
//Ausprägung 'männlich' und 'weiblich' bei einem Personensatz von 72
//Personen. Wenn von den 72 Personen gerade 24 männlich sind,
//bezeichnet '24' die relative Häufigkeit der
//Merkmalsausprägung 'männlich'.
Die relative Häufigkeit für das Merkmal Geschlecht/männlich ist 24/72 = [mm] \bruch{1}{3}. [/mm] Die absolute Häufigkeit ist 24.

cu



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Relatives Risiko: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 01:58 Fr 01.09.2006
Autor: highping

Hi oli,

soviel kann man sagen : die relative Häufigkeit, der an Lungenkrebs erkrankten Probanden, die an der (fiktiven) medizinischen Studie teilgenommen haben, und im Vorgespräch der Untersuchung angegeben haben aktuell 20 Zigaretten pro Tag zu rauchen ist nach deiner Tabelle 0,38.
Eine allgemeingültige Definition eines Rauchers fehlt in der Aufgabenstellung (Genußraucher rauchen weniger, Kettenraucher mehr), d. h. die Frage ist eigentlich aufgrund des vorliegenden Datenmaterials nicht zu beantworten.
cu

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Relatives Risiko: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 14:18 Fr 01.09.2006
Autor: oli_k

danke für eure antworten!

also ist die lösung jetzt einfach nur 38%? das wär aber echt billig ;)
was bedeutet in diesem zusammenhang denn jetzt relatives risiko so genau? hab irgendwas mit komsichen formeln gelesen, dass da irgendwas durch die prozent der erkrankungen bei nichtrauchern geteilt werden muss?
heisst das, dass 38% der raucher lungenkrebs bekommen?
und wieso ist nach 2 jahren der wert dann noch 30%?
heisst das, dass die leute, die an dem tag als sie mit dem rauchen aufgehört haben, noch keinen krebs bekommen haben, jetzt, nach 2 jahren nochmal "eine zweite chance haben" ud nochmal jeder ~3. von ihnen krebs bekommt? wie ist das zu verstehen?


fragen über fragen.. aber eigentlich ist das gar nicht unser thema, daher weiss ich nicht, warum darauf so detailliert eingegangen wird im buch.. is nur eine teilaufgabe einr aufgabe, bei der es um exp. wachstum geht.

Danke :)
Oli

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Relatives Risiko: Relative Häufigkeit/Risiko
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:14 Fr 01.09.2006
Autor: highping

Hi oli,

ich habe noch mal nachgesehen nach der Definition von relativem Risiko.
Wir und Dein Lehrer hatten in unserem Diskussionsstrang die Begriffe relative Häufigkeit und relatives Risiko synonym benutzt, was nicht korrekt ist, allerdings hängen sie zusammen:
Das relative Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, wenn man aktuell 20 Zigaretten pro Tag raucht ( kurz RRR ) ist definiert als Quotient aus relativer Häufigkeit an Lungenkrebs zu erkranken unter der Gruppe der Raucher, die 20 Zigaretten pro Tag rauchen (kurz RHR) und der relativen Häufigkeit an Lungenkrebs zu erkranken unter der Gruppe der Nichtraucher (kurz RHNR).

Das wäre dann mit den Daten deiner Aufgabe :

RRR = RHR / RHNR = 0.38 / 0.01 = 38.

In Worten : Raucher ( 20 Zigaretten/Tag) tragen das 38-fache Risiko in ihrem Leben Lungenkrebs zu bekommen wie Nichtrauchern.

Dein Lehrer hat nun in der Tabelle die Einträge als relatives Risiko bezeichnet. Diese Einträge sind aber relative Häufigkeiten.

cu


Bezug
                                
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Relatives Risiko: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 00:29 Sa 02.09.2006
Autor: oli_k

ja, das habe ich auch verstanden..
aaber: wenn du RRR=38 rausbekommst, wären das doch 3800%.. im Buch ist allerdings RRR=38% angegeben, was dann ja 0,38 wären..

Lösungsvorschlag? :P

Oli

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Relatives Risiko: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 01:22 Sa 02.09.2006
Autor: highping

Hi Oli,

mein Lösungsvorschlag ist, dass du deinen Lehrer austauschst oder alternativ: dein Lehrer soll sein Lehrbuch austauschen.

Gehen wir kurz dem Gedankengang nach dass RRR = 0.38 = 38 % ist :

RRR = RHR / RHNR = 0.38 < 1  =>  RHR < RHNR

Wir folgern also gemeinsam mit dem Lehrbuch :

Die relative Häufigkeit an Lungenkrebs zu erkranken unter der Gruppe der Raucher ist kleiner als die relative Häufigkeit an Lungenkrebs zu erkranken unter der Gruppe der Nichtraucher.

Hey, klingt verlockend, ich erniedrige meine Chancen an Lungenkrebs zu erkranken indem ich rauche.  

=> das Lehrbuch verfehlt nicht nur seine Aufgabe mathematisches Wissen zu vermitteln, sondern in weit größerem Maße seinen Auftrag, die Leser nicht zum Rauchen zu animieren.

Ergo:  RRR = 38 = 3800% => Rauchen gefährdet unsere Gesundheit

cu


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Relatives Risiko: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 11:02 Sa 02.09.2006
Autor: oli_k

ok, danke für die antwort, genau deswegen war ich nämlich so am zweifeln.. ist eigentlich das standard buch, "lambacher schweizer analysis leistungskurs". ich weiß auch nicht, warum beim thema "exponentielles wachstum" eine aufgabe kommt, die bereiche aus ganz anderen themenbereichen nimmt.. eigentlich können wir das gar nicht wissen, ich hab das wort "relatives risiko" auch vorher noch nie gehört.

danke,
oli

Bezug
        
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Relatives Risiko: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 20:25 Mo 04.09.2006
Autor: oli_k

so, hatten heute mathe lk.
der lehrer hat mich mehr oder weniger als dumm bezeichnet, wie könnte ich dieses tolle buch nur anzweifeln. _NATÜRLICH_ hiesse das, dass 38% der raucher lungekrebs bekommen, und nichts anderes.. mit sich diskutieren hat er auch nicht gelassen.

naja..
oli

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