Soda und Natron < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
|
Aufgabe | Versuch 1: Geben Sie auf zwei Uhrgläser je einige Tropfen einer verdünnten Lösung von Soda und Natron. Halten Sie jeweils ein ausgeglühtes Magnesiastäbchen in die Lösung und anschließend in die nicht leuchtende Brennerflamme.
Versuch 3: Geben Sie etwas verdünnte Salzsäure auf eine kleine Probe Soda beziehungsweise Natron.
Versuch 5: Lösen Sie etwas Natron in Wasser und "beschriften" Sie anschließend mit dieser Lösung ein Filterpapier, das Sie trocknen lassen. Erhitzen Sie anschließend das Papier. |
Hallihallo!
Wir haben in der Schule einige Versuche zu Soda und Natron gemacht und müssen die jetzt auswerten.
Ich hab da jetzt einige Fragen zu:
Bei Versuch 1, ist mit Magnesia da jetzt MgO oder [mm]MgCO_3[/mm] gemeint?
Magnesium weist ja keine spezifische Flammenfärbung auf. Das Reaktionsprodukt brennt mit gelber leuchtender Flamme, also muss es eine Natriumverbindung sein.
Könnt ihr mir bei der Reaktionsgleichung bitte helfen? Ich habe keine Ahnung, weil da nirgends steht, was für Reaktionsprodukte herauskommen.
Bei Versuch 3 habe ich das mit Natron hinbekommen (Ist ja die Reaktion wie gegen Sodbrennen).
[mm]NaHCO_3 + HCl[/mm] --> [mm]NaCl + H_2O + CO_2[/mm]
Aber wie sieht die Reaktion mit Soda aus?
Ich habe mir das so überlegt:
[mm]Na_2Co_3 + 2 HCL[/mm] --> [mm]H_2O + 2 NaCl + CO_2[/mm]
Aber dann wäre das ja fast das Gleiche wie mit Natron. Kann das denn stimmen?
Bei Versuch 5, entsteht da elementares Natrium? (Das Beschriftete färbt sich gelb-bräunlich.) Oder was passiert da?
Bitte helft mir! Mein Lehrer will das Montag einsammeln.
|
|
|
|
Hallo,
Magnesiastäbchen bestehen aus gepreßtem MgO. Die nicht leuchtende Flamme besteht aus reduzierenden Gasen. Natriumionen werden in sehr geringem Ausmaß zu Natriumatomen reduziert, verdampfen und leuchten dann in der Flamme gelblich; genauso wie in Natriumdampflampen. Eine Reaktionsgleichung brauchst Du hierzu wahrscheinlich nicht; sie wäre auch schwierig aufzustellen, da man die reduzierenden Gase (Bruchstücke, Radikale und Ionen von Propan/Butan) nur schwierig formelmäßig darstellen kann.
Deine Reaktionsgleichungen mit Natron und Soda sind richtig.
Wenn Du mit Natronlösung beschriftetes Papier erhitzt, verkohlen die beschrifteten Stellen früher aufgrund der alkalischen Wirkung des Carbonations auf die Cellulose.
Carbonationen entstehen zunächst aus Natron beim Erhitzen:
2 [mm] NaHCO_{3} [/mm] --> [mm] Na_{2}CO_{3} [/mm] + [mm] H_{2}O [/mm] + [mm] CO_{2}
[/mm]
Carbonationen reagieren mit dem in der Cellulose gebundenem Wasser zu Hydrogencarbonat und Hydroxidionen:
[mm] CO_{3}^{2-} [/mm] + [mm] H_{2}O [/mm] <--> [mm] HCO_{3}^{-} [/mm] + [mm] OH^{-}
[/mm]
Die heiße Lauge verätzt dann die Cellulosefasern. Elementares Natrium entsteht hier nicht.
Siehe Versuch Nr. 14 bei Prof. Blume:
http://dc2.uni-bielefeld.de/dc2/tip/04_03.htm
LG, Martinius
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:42 So 20.05.2007 | Autor: | Princess17 |
Vielen Dank für deine Antwort! Hast mir sehr geholfen
|
|
|
|
|
Hallo nochmal!
Habe jetzt doch noch eine Frage. Heute haben wir das in der Schule verglichen und wir hatten eigentlich alle diese Gleichung für die thermische Zersetzung von Natron:
[mm]2 NaHCO_3 \Rightarrow Na_2CO_3 + H_2O + CO_2[/mm]
Mein Lehrer meinte aber, das müsste so aussehen:
[mm]NaHCO_3 \Rightarrow NaOH + CO_2[/mm]
Als er dann in einem anderen Buch nachgeguckt hat, hat er aber auch die von oben gefunden.
Aber, ist das nicht eigentlich das Gleiche?
Weil:
[mm]Na_2CO_3 \Rightarrow 2 Na^+ + CO_3^{2-}[/mm]
[mm]CO_3^{2-} + H_2O \gdw HCO_3^- + OH^-[/mm]
[mm]HCO_3^- + H_2O \gdw H_2CO_3 + OH^-[/mm]
[mm]H_2CO_3 \gdw H_2O + CO_2[/mm]
So hätte ich ja auch wieder Natronlauge und Wasser ...
Was ich mich jetzt auch noch frage: Wenn doch bei der Zersetzung von Natron auch Soda anfällt, und sich demnach ja auch Natronlauge bildet, wie kann Natron dann beim Backen eingesetzt werden? Natronlauge ist ja ätzend.
[mm]NaHCO_3 + H^+ \Rightarrow Na^+ + CO_2 + H_2O[/mm]
Natron ist ja in Backpulver enthalten, wie auch ein Säuerungsmittel.
Wenn das H^+ der Zitronensäure z.B. mit Natron reagiert, dann müsste das so doch stimmen und das ausfallende Citrat wäre doch auch nicht mehr schädlich?!
Ich bin jetzt langsam total verwirrt.
|
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 20:01 Mo 21.05.2007 | Autor: | ONeill |
> Gleichung für die thermische Zersetzung von Natron:
> [mm]2 NaHCO_3 \Rightarrow Na_2CO_3 + H_2O + CO_2[/mm]
diese Gleichung ist auf jeden Fall richtig.
> Mein Lehrer meinte aber, das müsste so aussehen:
> [mm]NaHCO_3 \Rightarrow NaOH + CO_2[/mm]
Diese ist allerdings falsch!
> Aber, ist das nicht eigentlich das Gleiche?
> [mm]Na_2CO_3 \Rightarrow 2 Na^+ + CO_3^{2-}[/mm]
Damit die Reaktion so abläuft, müsste das ganze in Wasser gelöst sein, sonst entstehen keine Na^+
> Was ich mich jetzt auch noch frage: Wenn doch bei der
> Zersetzung von Natron auch Soda anfällt, und sich demnach
> ja auch Natronlauge bildet, wie kann Natron dann beim
> Backen eingesetzt werden? Natronlauge ist ja ätzend.
Die Mengen, die da an Natronlauge anfallen führen zu keinen Verätzungen.
> [mm]NaHCO_3 + H^+ \Rightarrow Na^+ + CO_2 + H_2O[/mm]
> Natron ist ja
> in Backpulver enthalten, wie auch ein Säuerungsmittel.
> Wenn das H^+ der Zitronensäure z.B. mit Natron reagiert,
> dann müsste das so doch stimmen und das ausfallende Citrat
> wäre doch auch nicht mehr schädlich?!
Ob da dann wirklich ein Citrat entsteht weiß ich nicht genau. Auf jeden Fall sind diese kleinen Mengen sicherlich nicht schädlich. Weitere Infos siehe hier:
http://www.uni-bayreuth.de/departments/didaktikchemie/s_lebensmittel/backpulver.htm
Gruß ONeill
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:07 Mo 21.05.2007 | Autor: | Princess17 |
Ja, ich habe das auch so aufgeschrieben mit [mm]+H_2O[/mm] über dem Reaktionspfeil, wusste aber nicht, wie das hier geht
Danke jedenfalls für deine Antwort!!
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:00 Mo 21.05.2007 | Autor: | Martinius |
- gelöscht, da unrichtig -
Martinius
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:42 Mo 21.05.2007 | Autor: | Princess17 |
Ja, man darf Wikipedia wohl keinen Glauben schenken
Ich bin erschüttert. Ist Backpulver denn reines [mm]NaHCO_3[/mm]?
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 22:41 Mo 21.05.2007 | Autor: | Martinius |
Hallo Princess,
ich bin, nachdem ich mich informiert habe, eines Besseren belehrt worden und widerrufe meine Äußerung von vorhin.
Ich habe gerade eine Packung Backpulver vor mir liegen. Laut Inhaltsangabe sind darin enthalten: Stärke, Natriunhydrogencarbonat und ein Diphosphat als Säuerungsmittel, also z. B. [mm] Na_{2}H_{2}P_{2}O_{7} [/mm] (ein saures Salz der Diphosphorsäure).
Ich konnte mir Zitronensäure so schlecht vorstellen, weil ich gedacht habe, dass bei der Zugabe von Flüssigkeit zum Teig gleich das Hydrogencarbonat zersetzt würde. Offensichtlich ist das erst bei der Erwärmung der Fall.
Eben habe ich es einmal ausprobiert: ein Päcken Backpulver in etwas Wasser gelöst. Es schäumt dann beträchtlich. D. h., das Dinatriumdihydrogendiphosphat wirkt offensichtlich als Säure. Und Zitronensäure ginge genauso.
Nach dem Artikel von O'Neill gibt es verschiedene Säuerungsmittel, die entweder schon beim Teig kneten (Also in einer Säure-Base Reaktion) oder erst beim Backen um 250°C (also durch Thermolyse) [mm] CO_{2} [/mm] in Freiheit setzen.
Hier noch mal der Link von O'Neill:
http://www.uni-bayreuth.de/departments/didaktikchemie/s_lebensmittel/backpulver.htm
Der Artikel bei Wikipedia ist dann wohl auch korrekt.
LG, Martinius
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:36 Di 22.05.2007 | Autor: | Princess17 |
Somit wäre doch der Einwand meines Lehrers vom Tisch, da keine Gefahr vom Natron, bzw. von der entstehenden Soda ausgeht?! Und die jeweiligen Säurerestanionen sind ja auch nicht gefährlich.
Dann hab ich ja alles richtig gemacht
Danke für eure Hilfe!!!
|
|
|
|