Sprung im fallenden Fahrstuhl < Mechanik < Physik < Naturwiss. < Vorhilfe
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Hallo,
ich knobel gerad an folgendem Problem:
Ich stehe in einem Fahrstuhl mit sehr hoher Decke. Plötzlich reißt das Seil und der Fahrstuhl beginnt in die Tiefe zu stürzen.
Frage - kann ich dem harten Aufprall im Fahrstuhl entgehen, wenn ich kurz dem Einschlag am Boden einen Sprung mache? (Deckenhöhe spiele keine Rolle, man kann ansonsten statt Fahrstuhl eine große Platte nehmen)
Und kann man das ganze mit dem 3. Newtonschen Axiom erklären?
Wäre sehr dankbar für Antworten!
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(Antwort) fertig | Datum: | 19:01 Mo 23.05.2011 | Autor: | rainerS |
Hallo!
> Hallo,
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> ich knobel gerad an folgendem Problem:
> Ich stehe in einem Fahrstuhl mit sehr hoher Decke.
> Plötzlich reißt das Seil und der Fahrstuhl beginnt in die
> Tiefe zu stürzen.
> Frage - kann ich dem harten Aufprall im Fahrstuhl
> entgehen, wenn ich kurz dem Einschlag am Boden einen Sprung
> mache? (Deckenhöhe spiele keine Rolle, man kann ansonsten
> statt Fahrstuhl eine große Platte nehmen)
Betrachte den Ablauf aus der Sicht eines Beobachters, der vor dem Aufzug steht. Wie sehen für diesen die Bewegung des Aufzugs und deine Bewegung aus?
> Und kann man das ganze mit dem 3. Newtonschen Axiom
> erklären?
Ja, siehe oben.
Viele Grüße
Rainer
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Hallo!
Naja, aber im realen leben bringt das nix.
Wenn der Fahrstuhl sich im freien Fall befindet, tust du das auch. Wenn du dann versuchst, in die Knie zu gehen, wirst du ziemlich in der Luft hängen, un müßtest dich erst an den Wänden des Fahrstuhls herab hangeln, damit du die Sprungposition einnehmen kannst.
Und wenn dir das gelingt: Wie hoch kannst du springen? Im Idealfall ist das etwa die Höhe, die du weniger fällst. Wenn du aus der Hocke als 1m hoch kommst, dann ist das so, als wenn der Fahrstuhl statt aus 80m Höhe nur aus 79m Höhe fällt. Und in dem bereich, wo dir der Meter echt was bringen könnte, fehlt dir die Zeit, um das auszuführen...
Aber ja, im Prinzip bringt es was
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Hallo rainerS und Event_Horizon,
danke für die schnelle Reaktion!
Also auf die Idee bin ich gekommen, also der Strom im Fallstuhl der Uni (4. Stock) ausfiel... Ich versteh allerdings noch nicht, warum ich die Wucht meines Aufpralls nur um die Wucht von Differenz zu 1m tiefer-fallen reduziere.
OK, bei einem normalen Sprung schaff ich es (falls sehr sportlich) meinen Schwerpunkt etwa um einen Meter nach oben zu bringen, daraus kann ich die Absprunggeschwindigkeit berechnen. Die Beschleunigungsdauer hab ich im Internet recherchiert (aus der Kraft berechnet), sie liegt bei etwa 0,1 s. Beim Fahrstuhlsprung muss ich nun nicht nur gegen $-g$ sondern auch noch gegen [mm] $-v_{Fahrstuhl}$ [/mm] (0,1 s lang) ankämpfen.
Wie kommst Du nun auf diesen - 1 m ? Oder gehe ich völlig falsch ran an das Problem?
Bin weiterhin sehr interessiert, das Problem zu lösen/Lösung zu verstehen!
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:36 Mo 23.05.2011 | Autor: | mmhkt |
Guten Abend,
zum einen:
Ein Aufzug hängt nicht nur an einem Seil.
"Fahrstuhl Absturzsicherung" in eine Suchmaschine eingeben und es gibt einiges zu lesen.
Zum anderen:
Du bist genauso schnell unterwegs wie der Fahrstuhl.
Egal wie hoch - selbst wenn Du aus dem Stand/oder Hocke "Weltrekord" schafftest - es dir gelingt zu springen, Du verringerst deine Geschwindigkeit nur minimal.
Und wenn Du theoretisch in der Lage wärest wesentlich höher zu springen: Du bleibst ja nicht dann da oben in der Luft stehen - runter kommen sie alle...
Also kurz vorm Aufschlag mal eben 5, 10, 20m hoch gehüpft - wieviel von deiner ursprünglichen "mit-dem-Aufzug-fallend-Geschwindigkeit" hättest Du dann noch und wie schnell kämest Du dann wieder unten an?
Mag makaber klingen, aber Absturzopfer sehen nicht so schön aus:
Sollte es mal passieren und Du hättest genug Zeit zu erkennen, was läuft, leg dich flach auf den Boden, dann hauts dir nicht die Beine durch die Schultern...
Ist vielleicht ein bißchen leichter für die Leute, die es wegräumen müssen.
Und für den Fall des steckenbleibens im Aufzug - nicht ganz so schwarz:
ibash.de/zitat_50418
Schönen Gruß
mmhkt
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Hallo mmhkt,
danke für die Einblicke in Fahrstuhlsicherheit und Taktik der Körperschadensminimierung.
Aber ich seh das noch nicht so recht ein - angenommen ich kann sehr hoch springen, so dass die Größe relevant für die Berechnung ist:
i) Auf dem Erdboden habe ich relativ zum Erdboden die Geschwindigkeit Null, springe ich ab, dann beschleunige ich dabei, nennen wir die Beschleunigung a und nehmen an sie sei während der Beschleunigungsdauer [mm] \Delta [/mm] t konstant (a Brutto, so als ob ich mich auf einer Luftkissen liegend von der Wand abdrücke).
Sie ist so groß, dass ich in die Luft komme, also $a > g$ (g Erdbeschleunigung). Es ergibt sich dann für die Absprunggeschwindigkeit [mm] $v(\Delta t)=(a-g)\Delta t=v_0$. [/mm] Nach der [mm] $\Delta [/mm] t$ werde ich abgebremst mit $g$ und erreiche dann eine bestimmte Höhe, wo $v=0$ gilt. Befinde ich mich beim Absprung aber bereits im Fall, so gilt für die Geschwindigkeit $v( [mm] t)=(a-g)\;\Delta t-v_{0, durch Fall}$, [/mm] so dass ich gar keine positive Geschwindigkeit erreiche [mm] \Rrightarrow [/mm] keine Sprunghöhe , sondern meine Geschwindigkeit nur verlangsamere, im Idealfall so, dass ich den Sturz überlebe -?
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