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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:05 Do 28.05.2009 | Autor: | zitrone |
Hallo,
ich soll ein Urteil über eine Person in dem Drama "Die Räuber" verfassen. Mir geht es jetzt nicht darum, ob ich die Person zutreffend beurteilt habe, sondern darum ob mein Urteil "richtig" als solche geschrieben wurde. Könnte sich das daher bitte jemand ansehen und mir sagen, ob es so richtig ist?
Der alte Moor
Der alte Moor spielt im Drama den Vater der zwei Brüder Karl und Franz. Er ist ein barmherziger Mensch, der schon recht alt und dadurch zerbrechlich ist.Jeder erdenklicher Schock könnte sein Todesurteil bedeuten. Er liebt seine beiden Söhne über alles, doch bevorzugt er, so scheint es einem, Karl. Man könnte meinen, dass der alte Moor mitverantwortlich für das Verhalten seiner Söhne ist, da er Karl bevorzugt und ihm auch noch das ganze Erbe überlässt, fühlt sich Franz dadurch vernachlässigt und plant daher einen Hinterhalt, um Karl zu enterben. Der andere Sohn hingegen führt ein Räuberleben, da ihn sein Vater sozusagen verstoßen hat. Zum Teil ist er auch das Unschuldige Opfer des ganzen Dramas, da er einen Tod stirbt, der von seinen Söhnen hervorgerufe wurde. Hätte er gewusst, was an Franz nagt, würde er eventuell versuchen etwas dagegen zu unternehmen. Denn wie schon erwähnt, liebt er seine Söhne über alles. Er ist aber ein sehr naiver Mensch, der vieles glaubt. Als Franz ihm am Anfang des Dramas berichtet hat, dass Karl ihm Schande bereitet hat,hat er dies prompt geglaubt. Wäre er zudem nicht so beeinflussbar auf Franzs Vorschlag eingegangen, Karl zu enterben, wäre sein Lieblingssohn erst gar nicht zum Räuber geworden. Zudem geht seine Vaterliebe so weit, dass er sogar dann, als Franz versucht hat ihn umzubringen, sich die Schuld dafür gab und um Verzeihung gebittet hat. Was zum Teil, meiner Meinung nach,sogar stimmt.
Nach meinen Ansichten spielt Maximilian Moor eine zentrale Rolle in diesem Drama, da er einer derjenigen ist, die das Schicksal seiner Söhne beeinflusst. Obwohl ich mir die Herren zu dieser Zeit viel strenger und herrscherischer vorgestellt habe, kommt mir der alte Moor nicht so rüber.
lg zitrone
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(Antwort) fertig | Datum: | 07:09 Fr 29.05.2009 | Autor: | Josef |
Hallo zitrone,
im Urteilstil wird das Ergebnis an den Anfang gesetzt. Es folgt dann die Begründung in bestimmenden Sätzen.
Ein Urteil geht immer von der Behauptung zur hoffentlich guten Begründung runter.
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 12:59 Fr 29.05.2009 | Autor: | mmhkt |
Hallo zitrone,
ich beschränke mich auf einige Korrekturen der Rechtschreibung, zum Inhalt hast Du ja bereits einen Kommentar.
> Der alte Moor
>
> Der alte Moor spielt im Drama den Vater der zwei Brüder
> Karl und Franz. Er ist ein barmherziger Mensch, der schon
> recht alt und dadurch zerbrechlich ist. Jeder erdenklicher
> Schock könnte sein Todesurteil bedeuten. Er liebt seine
> beiden Söhne über alles, doch bevorzugt er, so scheint es
> einen, Karl. Man könnte meinen, dass der alte Moor
> mitverantwortlich für das Verhalten seiner Söhne ist,
(Vorschlag: setze einen Punkt hinter "ist" und fange den neuen Satz mit "da" an.)
> da er Karl bevorzugt und ihm auch noch das ganze Erbe
> überlässt, fühlt sich Franz dadurch vernachlässigt und
> plant daher einen Hinterhalt, um Karl zu enterben. Der
> andere Sohn hingegen führt ein Räuberleben, da ihn sein
> Vater sozusagen verstoßen hat. Zum Teil ist er auch das
> unschuldige Opfer des ganzen Dramas, da er einen Tod
> stirbt, der von seinen Söhnen hervorgerufen wurde.
(hier musst Du darauf achten, den Bezug zu klären: Im ersten Satz schreibst Du [...]da ihn sein
Vater sozusagen verstoßen hat.)
Der nächste Satz fängt so an, ([...]da er einen Tod
stirbt[...]) dass zuerst der Eindruck entsteht, dass der "Räubersohn" das unschuldige Opfer ist.
Dass es sich um den alten Moor handelt, kommt erst im letzten Teil des Satzes heraus. [...]der von seinen Söhnen hervorgerufe wurde.[...]
> Hätte er gewusst, was an Franz nagt, würde er eventuell versuchen (statt "versuchen" passte hier "versucht haben" besser)
> etwas dagegen zu unternehmen. Denn wie schon erwähnt, liebt
> er seine Söhne über alles. Er ist aber ein sehr naiver
> Mensch, der vieles glaubt. Als Franz ihm am Anfang des
> Dramas berichtet hat, dass Karl ihm Schande bereitet
> hat, hat er dies prompt geglaubt. Wäre er zudem nicht so
> beeinflussbar auf Franzs (tja, da wird über die Apostrophinflation geklagt - aber hier, beim Franz, da müsste eins hin. Namen, die auf "s" oder "z" oder einen ähnlichen Zischlaut enden, beommen im Genitiv kein "s" angehängt, sondern werden mit einem Apostroph "verziert". Eine altmodische Variante wäre "Franzens Vorschlag") Vorschlag eingegangen, Karl zu
> enterben, wäre sein Lieblingssohn erst gar nicht zum Räuber
> geworden. Zudem geht seine Vaterliebe so weit, dass er
> sogar dann, als Franz versucht hat ihn umzubringen, sich
> die Schuld dafür gab und um Verzeihung gebittet gebeten hat. Was
> zum Teil, meiner Meinung nach, sogar stimmt. (Nun, stimmen wird es schon, weil es ja so geschrieben steht... Wolltest Du ausdrücken, dass Du das als "berechtigt" empfindest? in diesem Falle kannst Du "stimmt" durch "berechtigt ist" ersetzen.)
> Nach meinen Ansichten spielt Maximilian Moor eine zentrale
> Rolle in diesem Drama, da er einer derjenigen ist, die das
> Schicksal seiner Söhne beeinflusst. (hier wäre zu klären ob Du sagen willst, dass das Schicksal der Söhne das Leben anderer, also auch des Vaters, beeinflusst oder ob Du meinst, dass der Vater einer derjenigen ist, die das Schicksal der Söhne beeinflussen.)
> Obwohl ich mir die
> Herren zu dieser Zeit viel strenger und herrscherischer
> vorgestellt habe, kommt mir der alte Moor nicht so rüber.
("rüberkommen" kommt in diesem Fall nicht gut rüber... ,-) Eine andere Fromulierung wäre da sprachlich geschliffener.
Die einfache Variante wäre "rüber" durch "vor" zu ersetzen.
Ansonsten ginge vielleicht auch [...]stellt sich mir der alte Moor nicht so dar.
>
> lg zitrone
>
Das wars für jetzt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Schönen Gruß
mmhkt
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