Wiener Kongress < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 20:28 Di 10.09.2013 | Autor: | koneel |
Aufgabe | Die Grundzüge des Wiener Kongresses als Grundlage der europäischen Grosspolitik verstehen und seine Wirkung auf die Schweiz kennen |
Habe eine Geschichtsprüfung. Dies ist einer der Punkte, welche ich gerne von euch überprüfen lassen möchte + ergänzt.
Auf dem Wiener Kongress von 1815 versammelten sich die europäischen Fürsten und Staatsmänner, um die Verhältnisse in Europa nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo neu zu ordnen und ein neues Gleichgewicht zwischen den Grossmächten zu schaffen. Zahlreichen Kleinstaaten (u.a. Venedig, Genua) wurde die Wiederherstellung verweigert. Ebenso wenig kam man dem Wunsch der polnischen, deutschen und italienischen Patrioten nach Nationalstaaten entgegen. Unter diesen Umständen konnte die Schweiz froh sein, im Wesentlichen in ihren Grenzen von 1798 wieder hergestellt zu werden.
Durchgestzt durch den Wiener Kongress:
- 1. Alle Kantone sind gleichberechtigt
- 2. Militärische Sicherheit + Aussenbeziehungen sind Sache der ganzen Eidgenossenschaft
- 3. Tagsatzung: 1 Vertrag / Kanton
- 4. Vertragsrecht zwischen den einzelnen Kantonen
- 5. Klöster dürfen nicht aufgehoben werden
- 6. Eigenständige Festlegung der Inneren Ordnung des Kantons
- 7. Hauptstädte erhalten Vorzugsstellung gegenüber Landschaften
- 8. Zoll, Weg und Brückengebühren dürfen erhoben werden+ eig. Münzrecht
- 9. Ordnung von 1815 kann nicht verändert werden
Würde mich freuen, wenn ihr noch vervollständigen könntet, vorallem die Grundlage der europäischen Grundpolitik verstehen und seine Wirkung auf die Schweiz kennen.
Danke
Nur für Erst-Poster
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 06:57 Mi 11.09.2013 | Autor: | Josef |
Hallo koneel,
> Die Grundzüge des Wiener Kongresses als Grundlage der
> europäischen Grosspolitik verstehen und seine Wirkung auf
> die Schweiz kennen
>
> Auf dem Wiener Kongress von 1815 versammelten sich die
> europäischen Fürsten und Staatsmänner, um die
> Verhältnisse in Europa nach der Niederlage Napoleons bei
> Waterloo neu zu ordnen und ein neues Gleichgewicht zwischen
> den Grossmächten zu schaffen.
> Zahlreichen Kleinstaaten
> (u.a. Venedig, Genua) wurde die Wiederherstellung
> verweigert. Ebenso wenig kam man dem Wunsch der polnischen,
> deutschen und italienischen Patrioten nach Nationalstaaten
> entgegen. Unter diesen Umständen konnte die Schweiz froh
> sein, im Wesentlichen in ihren Grenzen von 1798 wieder
> hergestellt zu werden.
>
> Durchgestzt durch den Wiener Kongress:
> - 1. Alle Kantone sind gleichberechtigt
> - 2. Militärische Sicherheit + Aussenbeziehungen sind
> Sache der ganzen Eidgenossenschaft
> - 3. Tagsatzung: 1 Vertrag / Kanton
> - 4. Vertragsrecht zwischen den einzelnen Kantonen
> - 5. Klöster dürfen nicht aufgehoben werden
> - 6. Eigenständige Festlegung der Inneren Ordnung des
> Kantons
> - 7. Hauptstädte erhalten Vorzugsstellung gegenüber
> Landschaften
> - 8. Zoll, Weg und Brückengebühren dürfen erhoben
> werden+ eig. Münzrecht
> - 9. Ordnung von 1815 kann nicht verändert werden
>
"Die Bearbeitung des Entwurfs durch METTERNICH hatte aus der Heiligen Allianz ein Bündnis zur Absicherung der durch den Wiener Kongress von 1814 vorgenommenen politischen Neuordnung Europas gemacht. Mit dieser Neuordnung Europas war vor allem zweierlei erreicht worden:
Einmal stellte der Kongress das Kräftegleichgewicht zwischen den europäischen Mächten, wie es vor der Französischen Revolution und NAPOLEON gewesen war, wieder her. Diese Wiederherstellung der vorrevolutionären Zustände brachte Russland, Preußen und dem neu gebildeten Königreich der Niederlande erhebliche territoriale Zuwächse.
Zum anderen mussten die Festlegungen des Kongresses zwangsläufig auch den politischen Veränderungen Rechnung tragen, die im Gefolge der napoleonischen Herrschaft eingetreten waren. Für Deutschland bedeutete das, dass an die Stelle des 1806 unter den Schlägen NAPOLEONS zerbrochenen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation der Deutsche Bund trat. Die Bundesakte, gewissermaßen die Verfassung, dieses locker gefügten Staatenbundes von 35 deutschen Fürstenstaaten und vier Freien Reichsstädten war Bestandteil der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
Um diese durch den Wiener Kongress erreichten Zustände abzusichern, vereinbarten die Monarchen in der Heiligen Allianz regelmäßige Konsultationen zur Abstimmung ihrer Außenpolitik. Außerdem verankerte die Allianz das Recht auf Intervention. Dieses Recht legalisierte die diplomatische, wirtschaftliche und sogar militärische Einmischung in die Angelegenheiten eines anderen Staates, wenn es zum Schutz und zur Erhaltung der Monarchien erforderlich war.
Unter anderem deshalb traten der Heiligen Allianz alle europäischen Staaten und Monarchien bei, außer Großbritannien, der Türkei und des Kirchenstaats in Rom. Die Heilige Allianz prägte mit ihrer christlich-konservativen Grundrichtung fortan das Zeitalter der Restauration in Europa bis zu den Revolutionsjahren 1848/49."
Quelle: Schülerlexikon: Duden-Geschichte
"Der Wiener Kongress bestätigte 1815 den territorialen Bestand der Schweiz und anerkannte die Schweiz als souveränen Staat mit immerwährender Neutralität. Im August 1815 gab sich die Schweiz mit dem so genannten Bundesvertrag eine neue Verfassung, die besonders die Unabhängigkeit der Kantone betonte und so der Restauration, d. h. der Rückkehr der alten patrizischen Schicht in die Regierungen in Städten und Landsgemeinden, Vorschub leistete.
Wie nahezu überall in Europa entwickelte sich in den Jahren nach dem Wiener Kongress auch in der Schweiz eine starke liberale Bewegung, die eine Reform der Verfassung und die Ablösung der alten Machteliten anstrebte. Vor allem durch die französische Julirevolution von 1830 erhielten die Liberalen starken Auftrieb, übernahmen 1830/31 in der Mehrheit der Kantone die Führung und führten hier eine Reihe liberaler Reformen durch. Verbunden waren diese liberalen Umgestaltungen, die vor allem der Wirtschaft zugute kommen sollten, mit der Forderung nach einer Vereinheitlichung des Staatswesens, dessen kantonale Zersplitterung in zahlreichen, für die Wirtschaft relevanten Bereichen einer Weiterentwicklung entgegenstand."
Quelle:
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