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Forum "Folgen und Reihen" - Zur Konverg. von Folgen
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Zur Konverg. von Folgen: Grundsätzliches zur Konvergenz
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 19:57 Di 26.08.2008
Autor: stowoda

Aufgabe
Die Folge [mm] (a_{n})=\bruch{1}{n} [/mm] konvergiert gegen 0.

Es gibt ja diese Definition des Grenzwertes von Folgen:

a ist der Grenzwert einer Folge, wenn für [mm] \epsilon>0 [/mm] es ein [mm] n_{0} [/mm] gibt für das gilt:
[mm] |a_{n}-a|<\epsilon [/mm] für alle [mm] n\gen_{0} [/mm]

Also der Abstand der Folgeglieder zum Grenzwert immer kleiner wird mit steigendem n.

Ich weiss, dass es sehr grundlegend ist, hoffe jedoch auf Verständnis von Euch.
Verstehe ich das richtig? :

Laut dieser Definition einer konvergenten Folge, muss ich ein [mm] \epsilon(n_{0}) [/mm] angeben, zB.: [mm] \epsilon=\bruch{1}{4}, [/mm] also einen Abstand des zugehörigen Folgengliedes zum Grenzwert. Und dann zeigen, dass zB.: für ein [mm] n_{1} \ge n_{0}, |a_{n_{1}}-a|<\epsilon_{n_{0}} [/mm] gilt.

Wenn im Beispiel mein [mm] \epsilon [/mm] = [mm] \bruch{1}{4}, [/mm] dann ist mein [mm] n_{0} [/mm] = [mm] n_{4}, [/mm] da es ja das vierte Folgenglied angibt. Ein [mm] n\gen_{0} [/mm] wäre nun zB.: 5 also:
[mm] |\bruch{1}{5}-0|<\bruch{1}{4} [/mm]

wenn ich aber für mein n [mm] \ge n_{0}, [/mm] das [mm] n_{0} [/mm] selber wähle, dann wird die Ungleichung nicht mehr erfüllt.

[mm] |\bruch{1}{4}-0|<\bruch{1}{4} [/mm] ist ja falsch

Ich hoffe Ihr könnt mir soweit folgen...

Grüße
stowoda

        
Bezug
Zur Konverg. von Folgen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:09 Di 26.08.2008
Autor: Al-Chwarizmi


> Die Folge [mm](a_{n})=\bruch{1}{n}[/mm] konvergiert gegen 0.
>  
> Es gibt ja diese Definition des Grenzwertes von Folgen:
>  
> a ist der Grenzwert einer Folge, wenn für [mm]\epsilon>0[/mm] es ein
> [mm]n_{0}[/mm] gibt für das gilt:
>  [mm]|a_{n}-a|<\epsilon[/mm] für alle [mm]n\gen_{0}[/mm]


am Schluss müsste es heissen:  "für alle  n mit [mm] n>n_0" [/mm]

Wichtig ist vor allem, dass es für jedes noch so kleine
positive  [mm] \epsilon [/mm]  ein derartiges  [mm] n_0 [/mm] = [mm] n_0(\epsilon) [/mm] gibt !

  

> Also der Abstand der Folgeglieder zum Grenzwert immer
> kleiner wird mit steigendem n.

>  Verstehe ich das richtig? :
>  
> Laut dieser Definition einer konvergenten Folge, muss ich
> ein [mm]\epsilon(n_{0})[/mm] angeben, zB.: [mm]\epsilon=\bruch{1}{4},[/mm]
> also einen Abstand des zugehörigen Folgengliedes zum
> Grenzwert. Und dann zeigen, dass zB.: für ein [mm]n_{1} \ge n_{0}, |a_{n_{1}}-a|<\epsilon_{n_{0}}[/mm]
> gilt.


Nicht so ganz. Um die Konvergenz der Folge gegen den
Grenzwert  a  nachzuweisen, genügt es nicht, die
epsilon-Rechnung für einen bestimmten Wert von
epsilon, also z.B.  [mm] \epsilon=\bruch{1}{4} [/mm]  oder  [mm] \epsilon=\bruch{1}{10000} [/mm]
durchzuführen (Zwar werden solche Beispielrechnungen in
Aufgaben auch etwa verlangt).
Man sollte also das  [mm] \epsilon [/mm]  als Parameter vorläufig einfach
einmal beibehalten.

Dann muss man sich überlegen:  Welche Ungleichung
muss eine (grosse) natürliche Zahl  n  erfüllen, damit
die Ungleichung

          [mm]|a_{n}-a|<\epsilon[/mm]

sicher erfüllt wird. Man schreibt einfach diese Ungleichung
einmal hin und setzt darin ein, was gegeben ist.

Im vorliegenden Beispiel wissen wir:  [mm] a_n=\bruch{1}{n} [/mm]  und  a=0
(a ist der vermutete, aber eben noch zu beweisende Grenzwert).
Dies eingesetzt, haben wir die Ungleichung

          [mm]\left{|}\bruch{1}{n}-0 \right{|}<\epsilon[/mm]

Jetzt gilt es, diese Ungleichung nach n aufzulösen. Das ist
in diesem Beispiel sehr einfach. Auf den Subtrahend  0  können
wir natürlich verzichten, und auf die Absolutstriche in diesem
Fall auch, da wir voraussetzen dürfen, dass  n (die Nummer
eines beliebigen Folgengliedes) positiv ist und damit auch
sein Kehrwert [mm] \bruch{1}{n}. [/mm] Darum sind die Absolutstriche
in diesem Beispiel überflüssig, und wir kommen zur
Ungleichung

                [mm] \bruch{1}{n}<\epsilon [/mm]

Multiplizieren wir sie mit dem positiven n  und
dividieren wir durch das ebenfalls positive  [mm] \epsilon, [/mm]
so haben wir:

                      [mm] \bruch{1}{\epsilon}
oder:

                      [mm] n>\bruch{1}{\epsilon} [/mm]

Das bedeutet nun:  Für jede Zahl  n, die grösser als  [mm] \bruch{1}{\epsilon} [/mm] ist,
ist der Abstand  von  [mm] a_n [/mm]  und  a  tatsächlich kleiner als  [mm] \epsilon. [/mm]

Und da das  [mm] \epsilon [/mm]  in den vorangehenden Überlegungen jeden
noch so winzigen positiven Wert annehmen kann, müssen also
die  [mm] a_n [/mm]  beliebig nahe an  a  herankommen, wenn nur  n  genügend
gross gemacht wird, eben   [mm] n>\bruch{1}{\epsilon}. [/mm]  Die Zahl,
welche der Term auf der rechten Seite dieser Ungleichung für
einen vorgegebenen positiven Wert von  [mm] \epsilon [/mm] liefert, ist nun
die gesuchte  Zahl  [mm] n_0(\epsilon). [/mm]  Sollte  [mm] \bruch{1}{\epsilon} [/mm]
keinen ganzzahligen Wert liefern, so rundet man auf die nächst-
höhere (oder grosszügig auf eine ev. noch höhere) ganze Zahl auf.
[mm] (n_0 \in \IZ) [/mm]


Gruß      al-Chwarizmi





stowoda

Bezug
                
Bezug
Zur Konverg. von Folgen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:48 Di 26.08.2008
Autor: stowoda

Vielen Dank, das war eine sehr erschöpfende Erklärung.
Habs nun endlich verstanden.

:)

Grüße
stowoda

Bezug
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