alt-nazis < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) überfällig | Datum: | 09:59 Mo 09.02.2009 | Autor: | tag |
hallo!
ich halte ein referat über entnazifizierung morgen und ich würde gerne wissen, was heute mit einem alt-nazi passiert, wenn dieser entdeckt wird?
weiß da jemand etwas drüber?
danke im vorraus!! :)
liebe grüße
tag
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(Antwort) fertig | Datum: | 10:20 Mo 09.02.2009 | Autor: | mmhkt |
Guten Morgen,
das ist nicht so einfach zu beantworten.
Was fällt alles unter Alt-Nazi?
Reicht dafür die Mitgliedschaft in der NSDAP aus?
Meinst Du eher die, die für ihre Handlungen/Taten während der zwölf Jahre des "tausendjährigen Reiches" als Verbrecher angesehen werden können?
Die zweite Gruppe hat auch heute kein ruhiges Leben.
Dafür sorgen Einrichtungen wie z.B. die zentrale Ermittlungsstelle in Ludwigsburg oder Simon-Wiesenthal-Zentrum.
Das Problem bei einer gerichtlichen Verfolgung der Taten/Täter ist der hieb- und stichfeste Nachweis der Taten, die einem solchen Menschen zur Last gelegt werden.
Die Tatzeugen werden immer weniger und für die Verbleibenden sind über 60 Jahre seither vergangen.
Es gibt gewiss Erlebnisse, die ein Mensch nie vergisst - der Haken an der Sache ist in diesen Fällen dann: Reicht ein Zeuge aus, wie zuverlässig erscheint derjenige, wie präzise und überprüfbar sind seine Angaben?
Schönen Gruß
mmhkt
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(Frage) beantwortet | Datum: | 10:24 Mo 09.02.2009 | Autor: | tag |
hmm...also die mitlgiedschaft der nsdap reicht eigentlich schon aus.
wie ist das zu verstehen, die zweite gruppe führt auch heute kein ruhiges leben?
liebe grüße
tag
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(Antwort) fertig | Datum: | 10:43 Mo 09.02.2009 | Autor: | mmhkt |
> hmm...also die mitlgiedschaft der nsdap reicht eigentlich
> schon aus.
>
> wie ist das zu verstehen, die zweite gruppe führt auch
> heute kein ruhiges leben?
>
> liebe grüße
>
> tag
Hallo nochmal,
zur Mitgliedschaft ist folgendes zu bedenken:
Die Entnazifierung nach dem Krieg hat die Mitglieder der Partei unterschiedlich eingeteilt: z.B. "Mitläufer" oder "belastet".
Ob die Einteilung immer der Wahrheit entsprochen hat, sei dahingestellt.
Gesetzt den Fall, jemand ist nur Mitglied geworden, weil er sich davon eine Vermeidung persönlicher Nachteile erhofft hat und ist darüber hinaus nicht politisch aktiv geworden - wegen welcher Taten könnte er verfolgt werden?
Aus heutiger Sicht und ohne eigene Erfahrung mit totalitären Systemen lässt sich leicht mit Fingern auf die Menschen zeigen, die sich in der damaligen Zeit nicht gegen die Diktatur gestellt haben.
Selbst in unserer Gesellschaft, ohne die persönliche Bedrohung durch mögliche Verhaftung, Folter und KZ findest Du genügend Menschen, die nicht den Mumm haben, gegen bestehende Missstände das Wort zu erheben.
Wieviel mehr an Mut hat es dazu während der NS-Zeit gebraucht?
Zu der zweiten Gruppe:
Sie leben deshalb nicht in Ruhe, weil Verbrechen wie Mord nicht mehr verjähren können. Früher gab es tatsächlich eine Verjährungsfrist für Mord - wann das geändert wurde findest Du über google leicht heraus.
Die angesprochenen Einrichtungen arbeiten auch heute weiter an der Verfolgung und Aufklärung solcher Verbrechen.
Schönen Gruß
mmhkt
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:20 Mi 11.02.2009 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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