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Aufgabe | Freud sagte den Berühmten Satz Wo ES war, soll ich werden. Erläutern sie diesen Satz schriftlich mit Hilfe des Modells vom physischen Apparat anhand eines konkreten Beispiels. Beziehen sie auch die Instanz des Über-Ich mit ein und überlegen sie, welche unterstützende Rolle die Erziehung spielen könnte auf dem Weg eines Heranwachsenden zum Ich-werden zu einer eigenständigen Identität. |
ich suche Anregungen zu dieser Aufgabe, aber in erster Linie brauche ich ein Bespiel mit dem sich dies gut erläutern lässt, aber mir fällt einfach nichts vernünftiges ein :(
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 09:05 So 08.12.2013 | Autor: | Josef |
Hallo,
> Freud sagte den Berühmten Satz Wo ES war, soll ich werden.
> Erläutern sie diesen Satz schriftlich mit Hilfe des
> Modells vom physischen Apparat anhand eines konkreten
> Beispiels. Beziehen sie auch die Instanz des Über-Ich mit
> ein und überlegen sie, welche unterstützende Rolle die
> Erziehung spielen könnte auf dem Weg eines Heranwachsenden
> zum Ich-werden zu einer eigenständigen Identität.
> ich suche Anregungen zu dieser Aufgabe, aber in erster
> Linie brauche ich ein Bespiel mit dem sich dies gut
> erläutern lässt, aber mir fällt einfach nichts
> vernünftiges ein :(
"Freud entwickelte aus seinen psychoanalytischen Erfahrungen ein dynamisches Drei-Instanzen-Modell der menschlichen Persönlichkeit:
Persönlichkeitsmodell nach Freud: Das bewusste ICH bringt Wünsche mit den zunächst durch das vorbewusste Wahrnehmungsbewusstsein (W-Bw) wahrgenommenen, danach aber bewusst werdende Realitäten soweit irgend möglich in Übereinstimmung. Das ÜBERICH entspringt dem verinnerlichten ( angsteinflössend geäusserten) Gegenwillen der übermächtigen Erwachsenen (oder älteren Geschwister), welcher den Wünschen und Vorstellungen des Kindes oft entgegensteht und so deren Verdrängung ins unbewusste ES erzwingt. Das ÜBERICH darf aber nicht mit dem Gewissen verwechselt werden, da letzteres ein wichtiger Bestandteil des bewussten ICH ist und wahrscheinlich auf der Fähigkeit beruht, sich in Andere hineinzuversetzen und mitzufühlen (Spiegelneuronen).
Quelle: Sigmund Freud Studienausgabe, Fischer-Tachenbuch-Verlag , Frankfurt (2000)
Im Zusammenhang mit seinem Persönlichkeitsmodell formulierte Freud das Ziel einer Psychoanalyse einmal so: Wo ES war, soll ICH werden!
Das kann aber nur durch Aufhebung (im Sinne von Überwindung bei gleichzeitiger Bewahrung und Fortentwicklung der wertvollen Anteile!) des ÜBERICH gelingen, so dass ICH und ES ununterscheidbar werden."
Quellen: Sigmund Freud: Darstellungen der Psychoanalyse, Fischer-Taschenbuch und Wikipedia
siehe hier
"Die schrankenlose und quasi ozeanische Liebe zum gegengeschlechtlichen Elternteil, welche aus einem unbefangenen Geschlechtswunsch im chaotischen Gebilde des "Es" als "libidinöse" Bestimmung sich naturgegebenermaßen hervortun müsse, müsse zugleich durch eine kulturell und gesellschaftlich notwendige Zäsur eine (Inzucht-)Schranke gesetzt werden. Dass diese selbst "libidinösen" Charakter habe, läge daran, dass die (Liebes-)Beziehung zum gleichgeschlechtlichen Elternteil die Kulturmacht der Schranke repräsentiere und daher der Libidobezug zu ihm aufgegeben werden müsse (Vatermord, Ödipuskomplex). Hierdurch werde ein Mensch quasi kulturell beschnitten und behält dies als Trauma in seiner "psychischen Struktur" als sein spezifisches "Triebschicksal" - etwa wie dies in anderen Kulturen als Initiationsritus praktiziert wird.
Die Beherrschung der Triebentfaltung werde so zur inneren Kontrolle des "Es" als "Über-Ich". Im Leben eines Individuums wird mit zunehmender Realitätserfahrung eine Vermittlungsinstanz von Es und Über-Ich nötig, welche sich aus der Lustbesetzung der "Realität" herstellt und den Kern einer erwachsenen Persönlichkeit ausmacht: Das Ich. Die "Psychische Struktur" eines Menschen resultiere also aus den Konflikten naturhafter Strebungen und Triebe (Triebschicksale), die ein kulturell notwendiges Trauma, den Ödipuskomplex erleiden, das zugleich nur als psychische Struktur eines Menschen fortbesteht, weil es im Befriedigungsstreben ausschließlich innerpersönlich erfahren wird."
Quelle
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 09:15 So 08.12.2013 | Autor: | Josef |
Hallo,
"Grob zusammengefasst steht im Zentrum der Krankheitslehre der Psychoanalyse der
Konflikt.
Dieser Konflikt besteht zwischen den drei Instanzen Ich, Es und
Überich.
Zur Wiederholung:
Das Ich ist die zentrale Instanz. Es vermittelt zwischen den
Anforderungen der Umwelt und denen von Es und des Überich. Es ist damit in der
schwierigen Lage, Diener dreier Herren zu sein. Im Ich sind u. a. folgende wichtige
Funktionen lokalisiert: Die Realitätsprüfung, die Abwehr und das Ich-ideal. Im Es sind
die Triebe beheimatet, deren Hauptvertreter der Sexualtrieb und der Aggressionstrieb
sind. Zum Sexualtrieb gehren eigentlich alle sozialen Triebe, wie der Wunsch nach
Nähe, Verbundenheit, Zärtlichkeit usw. Das Überich ist Sitz der moralischen Ansprüche.
Es entsteht aus der Verinnerlichung von Ge- und Verboten der Eltern und anderer
Bezugspersonen. Es bietet eine Leitlinie fr unser Verhalten. Es kann aber auch
sadistisch und strafend sein.
Konflikte entstehen z. B. zwischen Triebregungen des Es und dem Ich, zu dessen Ich
Ideal dieser Triebwunsch nicht passen will. Wenn die Umwelt der Verwirklichung eines
Wunsches entgegen steht macht das viel seltener krank. Krankmachend wird ein Konflikt
mit der Umwelt, wenn er einen inneren Konflikt anstt.
Freud beschreibt das Beispiel
einer Frau mit einer hysterischen, heute wrde man sagen einer psychogenen oder
konversionsneurotischen Gangstörung. Im Laufe der Analyse stellte sich heraus, dass
sich diese Frau sich in ihren Schwager verliebt hatte. Krankmachend war nun nicht, dass
der Schwager bereits vergeben war (an ihre Schwester), sondern dass sie sich den
Triebwunsch nicht zugestehen konnte, dass sie den Mann ihrer Schwester begehrte.
Es gibt auch Konflikte zwischen Ich und berich, wenn ein sehr strenges,
sadistisches
Überich dem Ich dauernd vermittelt. Du bist ungengend, schlecht, nicht liebenswert.
Gegen die konflikthaften Impulse von Es oder berich setzt das Ich die Abwehr ein,
damit diese nicht bewusst werden. Da diese Abwehr durch die Intensität der
Triebwünsche immer bedroht ist, entsteht das Symptom. (Abb.) Es dient dazu, die
Triebwünsche im Unbewussten zu halten.
Gegenstand der Therapie ist es, die Konflikte bewusst zu machen, damit das Symptom
überflüssig wird."
Quelle
Viele Grüße
Josef
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 09:21 So 08.12.2013 | Autor: | Josef |
Hallo,
"In seiner Schrift „Das Ich und das Es“ von 1923 formulierte Freud als Weiterentwicklung seiner psychologischen Theorie erstmals sein berühmt gewordenes „Strukturmodell der Psyche“.
Demnach besteht die die menschliche Seele aus drei Funktionen bzw. Instanzen: dem „Ich“, dem „Es“ und dem „Über-Ich“.
Dabei umfasst das „Es“ die unbewussten Triebkräfte und das „Über-Ich“ die verinnerlichten gesellschaftlichen und elterlichen Normen. Das „Ich“ entspricht dem bewussten Ich des Alltags, dem Selbstbewusstsein des einzelnen Menschen und steht zwischen dem unbewusst wirkenden „Es“ und dem verinnerlichten und oft auch unbewussten „Über-Ich“. Seine Aufgabe ist die Vermittlung zwischen „Es“ und „Über-Ich“, d. h. zwischen unbewussten Triebkräften und äußeren oder verinnerlichten Ansprüchen."
Quelle
Viele Grüße
Josef
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