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Aufgabe | Sei $k$ ein endlicher Körper mit den Elementen [mm] $x_0=0, x_1, .....,x_n$
[/mm]
Beh.: [mm] $x_1\cdot{}x_2\cdot{}.....\cdot{}x_n=-1$ [/mm] |
Hallo zusammen.
Ich habe eine Frage zu obiger Aufgabe:
Wenn ich mich recht entsinne, ist die Elementeanzahl in einem endlichen Körper $k$ eine Primzahlpotenz, also [mm] $|k|=p^l$ [/mm] für $p$ prim und [mm] $l\in\IN$
[/mm]
Für $l=1$ ist dann [mm] $k\cong\IZ/p\IZ=\{\overline{0},\overline{1},....,\overline{p-1}\}$
[/mm]
Damit wäre [mm] $x_1\cdot{}x_2\cdot{}.....\cdot{}x_n=(p-1)!$
[/mm]
Mit dem Satz von Wilson also [mm] $(p-1)!\equiv [/mm] -1 \ (mod \ p)$
Wenn das stimmt, soweit, so gut, aber tut es das überhaupt, und was mache ich aber für $l>1$, wenn $k$ also [mm] $p^l$ [/mm] Elemente hat ...
LG
schachuzipus
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 19:35 Mo 15.12.2008 | Autor: | SEcki |
> Wenn das stimmt, soweit, so gut, aber tut es das überhaupt,
> und was mache ich aber für [mm]l>1[/mm], wenn [mm]k[/mm] also [mm]p^l[/mm] Elemente
> hat ...
Eben, der Fall für größere l ist wichtig. Überlege dir mal folgendes: in dem langen Produkt hat ja jedes Element ein Inverses. Kann man die vielleicht wieder in dem Produkt finden? Was kürzt sich dann also alles weg? Und was nicht?
SEcki
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Hallo Eckhard,
danke schonmal, in diese Richtung habe ich natürlich auch schon gedacht.
Je nachdem, ob $p=2$ oder $p>2$ hat $k$ ja geradzahlig viele oder ungeradzahlig viele Elemente.
Für $p=2$ sind in dem Produkt [mm] $x_1\cdot{}...\cdot{}x_n$ [/mm] also ungeradzahlig viele Faktoren, einschließlich der 1, bleiben also Paare von Inversen, das Produkt ergibt also 1, oder?
Für $p>2$ sind in dem Produkt geradzahlig viele Faktoren einschl. 1, also heben sich alle Elemente bis auf eines paarweise "zur 1 auf".
Das Produkt ist also [mm] $x_j$
[/mm]
Aber wie schließe ich in beiden Fällen darauf, dass es $-1$ ist?
Hmm
LG
schachuzipus
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:04 Mo 15.12.2008 | Autor: | pelzig |
> Je nachdem, ob [mm]p=2[/mm] oder [mm]p>2[/mm] hat [mm]k[/mm] ja geradzahlig viele oder
> ungeradzahlig viele Elemente.
klar.
> Für [mm]p=2[/mm] sind in dem Produkt [mm]x_1\cdot{}...\cdot{}x_n[/mm] also
> ungeradzahlig viele Faktoren, einschließlich der 1, bleiben
> also Paare von Inversen, das Produkt ergibt also 1, oder?
> Für [mm]p>2[/mm] sind in dem Produkt geradzahlig viele Faktoren
> einschl. 1, also heben sich alle Elemente bis auf eines
> paarweise "zur 1 auf".
So kann man nicht ohne weiteres schließen, denn du scheinst davon auszugehen, dass [mm] $x\ne 1\Rightarrow x\ne x^{-1}$ [/mm] gilt, aber das ist i.A. falsch, betrachte z.B. den Körper [mm] $\IZ/3\IZ$, [/mm] da ist [mm] $2^{-1}=2$. [/mm] Es kann also durchaus selbstinverse Elemente verschieden von 1 geben, und die Argumentation klappt nicht.
Gruß, Robert
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Hallo Robert,
auch dir ein Dankeschön
> > Je nachdem, ob [mm]p=2[/mm] oder [mm]p>2[/mm] hat [mm]k[/mm] ja geradzahlig viele oder
> > ungeradzahlig viele Elemente.
> klar.
>
> > Für [mm]p=2[/mm] sind in dem Produkt [mm]x_1\cdot{}...\cdot{}x_n[/mm] also
> > ungeradzahlig viele Faktoren, einschließlich der 1, bleiben
> > also Paare von Inversen, das Produkt ergibt also 1, oder?
> > Für [mm]p>2[/mm] sind in dem Produkt geradzahlig viele Faktoren
> > einschl. 1, also heben sich alle Elemente bis auf eines
> > paarweise "zur 1 auf".
> So kann man nicht ohne weiteres schließen, denn du
> scheinst davon auszugehen, dass [mm]x\ne 1\Rightarrow x\ne x^{-1}[/mm]
> gilt, aber das ist i.A. falsch, betrachte z.B. den Körper
> [mm]\IZ/3\IZ[/mm], da ist [mm]2^{-1}=2[/mm]. Es kann also durchaus
> selbstinverse Elemente verschieden von 1 geben, und die
> Argumentation klappt nicht.
Da hast du recht, hmm.
Ich geh mal in die Badewanne, vllt. kommt mir da noch ne
Aber du darfst mich auch gerne in die richtige Argumentationsrichtung schubsen
>
> Gruß, Robert
LG
schachuzipus
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 20:38 Mo 15.12.2008 | Autor: | fenchel |
Hallo,
Du hast in dem Produkt $ [mm] x_1\cdot x_2\cdot \ldots \cdot x_n$ [/mm] Elemente die selbstinvers sind und Elemente die nicht selbstinvers sind. Da hier ein Körper vorliegt, hast Du einen kommutativen Schiefkörper vor Dir.
D.h. jedes Element [mm] $x_i$, $i=1,\ldots,n$ [/mm] bis auf die 0 ist eine Einheit, also invertierbar, d.h.
[mm] $\forall x_i \in K\setminus \{0\}=K^\star$ $\exists x_j [/mm] $ mit [mm] $x_i \cdot x_j=1$. [/mm] Jetzt gruppierst Du im Produkt die nicht Selbstinversen so, dass sie in Paaren im Produkt stehen und jeweils $1$ ergeben.
Dann musst Du Dir noch überlegen das Selbstinverse die Gleichung [mm] $X^2-1=0$ [/mm] erfüllen. Warum? Wieviele Lösungen (maximal) hat nun eine Gleichung 2. Grades im einem Körper? Die Lösungen dieser Gleichung sind Deine Selbstinversen.
Dann folgerst Du:
$ [mm] x_1\cdot x_2\cdot \ldots \cdot x_n= \text{(1. Selbstinverse)}\cdot \text{(2. Selbstinverse)}\cdot 1\cdot \ldots \cdot [/mm] 1 =-1$
Gruss
fenchel
P.S.: Überlege und begründe noch warum die selbstinversen Elemente im [mm] \underline{Koerper} [/mm] K enthalten sind.
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Hallo fenchel,
besten Dank für die Antwort und die damit verbundene Anregung, das hört sich nach dem heißen Bad richtig gut an!
Danke nochmal und viele Grüße
schachuzipus
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Eingabefehler: "{" und "}" müssen immer paarweise auftreten, es wurde aber ein Teil ohne Entsprechung gefunden (siehe rote Markierung)
Hallo zusammen,
falls es jemanden interessiert, mir ist da doch noch was alternatives eingefallen ...
$k$ Körper $\Rightarrow k^{\star}=k\setminus\{0\}$
$(k^{\star},\cdot{})$ ist nach VL zyklisch, sei $g$ der Erzeuger, also $k^{\star}=\{g,g^2,....,g^n\}$, wobei $n\in\IN$ minimal ist mit $g^n=1$
Dann ist $\prod\limits_{i=1}^nx_i=\prod\limits_{j=1}^{n}g^j=g^{\sum\limits_{j=1}^{n}j}=g^{\frac{n(n+1)}{2}}$
1.Fall: $|k|=n+1$ gerade $\Rightarrow n$ ungerade
$\Rightarrow g^{\frac{n(n+1)}{2}}=\left(g^n\right)^{\frac{n-1}{2}}=1=-1$, da für $|k|=n+1$ gerade gilt: $char(k)=2$, also $1+1=0\Rightarrow 1=-1$
2.Fall: $|k|=n+1$ ungerade $\Rightarrow n$ gerade
$\Rightarrow g^{\frac{n(n+1)}{2}}=\left(g^{\frac{n}{2}\right)^{n-1}=(-1)^{n-1}=-1$, denn:
$\left(g^{\frac{n}{2}}\right)^2=g^n=1\Rightarrow g^{\frac{n}{2}}=\pm 1\Rightarrow g^{\frac{n}{2}}=-1$, da $n>\frac{n}{2}$ und $n$ minimal mit $g^n=1$
Was meint ihr?
LG
schachuzipus
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