kladogramme < Biologie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:32 Sa 01.03.2008 | Autor: | b-i-n-e |
hallo :)
also... ich habe ein problem mit kladogrammen... ich muss am dienstag ein referat darüber halten und bin mir momentan ein bisschen unsicher.
und zwar habe ich zwei stammbäume auf unterschiedliche weise ermittelt. einmal den stammbaum der wirbeltiere. also fische, amphibien, reptlilien,vögel und säugetiere. die verwandtschaftsverhältnisse habe ich mir so erschlossen, dass ich die merkmalsausprägung verglichen habe. beispielsweise die wirbelsäule. Die ist bei allen Wirbeltieren logischerweise vorhanden,also ist dies ein Merkmal, welches zu Beginn der Evolution der Wirbeltiere entstanden sein muss. Dann kommt die lungenatmung. Fische haben diese nicht, aber alle anderen Wirbeltiere schon. Daraus habe ich geschlossen, dass Fische somit am "anfang"der entwicklungsreihe stehen. so bin ich weiter vorgegangen, mit verschiedenen Merkmalen.
beim zweiten Stammbaum habe ich mir die Säugetiere angeschaut. Die eierlegenden Säuger, die Beutelsäuger und die Plazentatiere. Dabei habe ich mich auf ein bestimmtes Merkmal beschränkt, also hier auf die Fortpflanzung und dann entschieden, welche primitiver und welche progressiver sind. Daraus habe ich mir auch einen Stammbaum entwickelt. Nun weiß ich nicht, was ich genau bei dem ersten Stammbaum ablesen kann. Man sieht doch dort eigentlich nicht, welche Art progressiver und welche primitiver ist, oder? weil man doch mehrere Merkmale verglichen hat und nicht nur eines. Hier kann man doch nur sehen, wie die Verwandtschaft aussieht, oder? also welche Art näher miteinander verwandt ist. Und über die Zeit seitAufspaltung kann ich doch auch nichts sagen, oder? da es sich ja bei allen um rezente Arten handelt. oder geht das doch irgendwie?
danke für die hilfe :)
liebe grüße... sabrina
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(Antwort) fertig | Datum: | 07:40 So 02.03.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Sabrina,
Die Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse erfolgt in so genannten Kladogrammen. Diese unterscheiden sich von evolutionären Stammbäumen in den folgenden Punkten
* Bei einer Verzweigung gibt es immer nur zwei Äste (dichotome Verzweigung).
* Die Verzweigungen werden nicht gewichtet, man hat also kein Maß für die Änderung, um es in einem Kladogramm darzustellen. (In evolutionären Stammbäumen kann man ein solches Maß in unterschiedlichen Steckenlänge für Abzweigungen darstellen, siehe auch Divergenz).
* Es gibt keine absolute Zeitachse.
* Alle Artspaltungsereignisse werden in der möglichst realistischsten Form dargestellt.
Jeder Ast ist durch ein abgeleitetes Merkmal begründet. Was dieses Merkmal jeweils sein soll, ist Gegenstand der Forschung. So kann man zum Beispiel Plazentatiere über ihre Plazenta von den Beuteltieren unterscheiden, diese wiederum besitzen als Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Plazentatieren z.B. eine Reduktion der ausgebildeten Milchzähne. Der namensgebende Beutel ist allerdings keine Synapomorphie, sondern ist innerhalb der Beuteltiere mehrfach entstanden (Konvergenz), auch besitzen nicht alle Beuteltiere einen Beutel bzw. einige haben ihn reduziert.
Siehe auch Zielsetzung der Kladistik - Kladogramme
Viele Grüße
Josef
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