mehrfaktorielle varianzanalyse < Statistik (Anwend.) < Stochastik < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 08:52 Mi 29.10.2008 | Autor: | mimbo |
Hallo!
Ich habe ein lernexperiment mit verschiedenen gruppen durchgeführt. jetzt gehts an die auswertung...
Ich habe vier unterschiedlich behandelte gruppen, die zu 8 verschiedenen zeitpunkten getestet werden. muss ich dafür eine mehrfaktorielle varianzanalyse mit messwiederholung anwenden um die leistungen der gruppen zu vergleichen? 1. Faktor ist das treatment, 2. faktor die unterschiedlichen messzeitpunkte... oder täusch ich mich etwa.
ausserdem hab ich bedenken, dass lernexperimente noch einen faktor (z.b. reifungsfaktor) enthalten könnten.
Und was mach ich wenn die daten nicht normalverteilt sind???
Ich habe diese Frage auch in folgenden Foren auf anderen Internetseiten gestellt:http://www.statistik-tutorial.de/forum/ftopic2141.html#5528
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> Ich habe vier unterschiedlich behandelte gruppen, die zu 8
> verschiedenen zeitpunkten getestet werden. muss ich dafür
> eine mehrfaktorielle varianzanalyse mit messwiederholung
> anwenden um die leistungen der gruppen zu vergleichen? 1.
> Faktor ist das treatment, 2. faktor die unterschiedlichen
> messzeitpunkte... oder täusch ich mich etwa.
exakt. Du musst eine Varianzanalyse rechnen, bei der der erste Faktor zwischen (= dein treatment) und der zweite Faktor innerhalb (= messzeitpunkte) variiert wurde.
> ausserdem hab ich bedenken, dass lernexperimente noch einen
> faktor (z.b. reifungsfaktor) enthalten könnten.
Was meinst du damit genau? In der Varianzanalyse kannst du nur Faktoren testen, die du auch varriiert hast.
> Und was mach ich wenn die daten nicht normalverteilt
> sind???
Kommt auf deine Stichprobengröße an. Bei größeren Gruppen regaiert die VA relativ robust gegen Verstöße der NV. Wo die VA nicht so robust ist, sind unterschiedliche Varianzen in den Gruppen (aber da gibt es keine wirklichen Alternativen). Bei kleinen Gruppen würde ich bei Verstößen gegen die NV auf ein verteilungsfreies Verfahren wechseln (Kruskal-Wallis z.B.).
Gruß, Steffen
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(Frage) beantwortet | Datum: | 10:07 Mi 29.10.2008 | Autor: | mimbo |
Also erstmal danke für die schnelle antwort steffen!!
1.) Das stimmt also mehrfaktorielle (nicht einfaktorielle) varianzanalyse mit messwiederholung.
2.) wegen dem lern- oder reifungseffekt: ich weiss nicht ob der faktor messwiederholung bei der anova das berücksichtigt, aber die leistung eines probanden hängt ja nicht nur vom jeweiligen zeitpunkt der messung ab, sondern möglicherweise auch davon, wie gut der proband beim vorherigen messzeitpunkt war.
Also konkret: wenn ein proband zb zur 5. messung ein wenig schlechter war als ein anderer proband (aber nicht signifikant schlechter), und beim zeitpunkt 6 auf einmal viel schlechter (hochsignifikant) ist als der vorhin bessere proband.
Meiner meinung nach könnte dieses übermässige verlenen bzw vergesen des probanden daran liegen dass er eben davor nur ein klein wenig schlechter gelernt hat.
ich weiss leider nicht wie ich es anders ausdrücken soll. aber ich glaube nicht dass between, within oder interaction das berücksichtigt
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> Also erstmal danke für die schnelle antwort steffen!!
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> 1.) Das stimmt also mehrfaktorielle (nicht einfaktorielle)
> varianzanalyse mit messwiederholung.
ja, du hast ja zwei Faktoren (dein treatment und deine Messwiederolung)
>
> 2.) wegen dem lern- oder reifungseffekt: ich weiss nicht ob
> der faktor messwiederholung bei der anova das
> berücksichtigt, aber die leistung eines probanden hängt ja
> nicht nur vom jeweiligen zeitpunkt der messung ab, sondern
> möglicherweise auch davon, wie gut der proband beim
> vorherigen messzeitpunkt war.
> Also konkret: wenn ein proband zb zur 5. messung ein wenig
> schlechter war als ein anderer proband (aber nicht
> signifikant schlechter), und beim zeitpunkt 6 auf einmal
> viel schlechter (hochsignifikant) ist als der vorhin
> bessere proband.
> Meiner meinung nach könnte dieses übermässige verlenen bzw
> vergesen des probanden daran liegen dass er eben davor nur
> ein klein wenig schlechter gelernt hat.
> ich weiss leider nicht wie ich es anders ausdrücken soll.
> aber ich glaube nicht dass between, within oder interaction
> das berücksichtigt
Ich interpretiere das mal auf Gruppenebene, also so: Wir betrachten z.B. Gruppe 1, die bei der 5. Messung ein wenig schlechter war als Gruppe 2 und dann zur 6. Messung auf einmal sehr viel schlechter wird als Gruppe 2. Richtig? Wenn ja, dann spiegelt sich das in der Interaktion der beiden Faktoren wieder (diese wird dann signifikant) und man könnte das dann schon so interpretieren, dass sie beim 5. Mal schlechter gelernt haben als die andere Gruppe (es gibt aber auch eine Reihe weiterer plausibler Hypothesen warum es zur Interaktion kommt --> das ist dann aber deine Sache :) ).
Grüße, Steffen
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:03 Mi 29.10.2008 | Autor: | mimbo |
sehr cool! danke für deine hilfe!!
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