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Forum "Politik/Wirtschaft" - politik mao zedongs
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politik mao zedongs: kulturrevolution
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 19:50 So 10.08.2008
Autor: mef

Aufgabe
wieso kam es zur kulturrevolution
welche ordnung wollte man damit vernichten und wieso?
wie endet das ganze

hallo alle zusammen,

ich brauche erklärungen für die oben genannten fragen.
bei wikipedia ist das so kurz und knap gehalten denke ich.
vor allem würde ich wissen, was man nach dem sogenannten wirtschaftsprogramm" der große sprung nach vorne" , wobei alles für mao zedong schief gelaufen war, denn noch durch die kulturrevolution noch verändern wollte.

wiseo könnte man mao zedong als den vater der emanzipation ansehehn

verstehe ich nicht helft bitte

dank im voraus
gruß mef


        
Bezug
politik mao zedongs: Tipp - Kulturrevolution
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:11 Mo 11.08.2008
Autor: Josef

Hallo mef,

Nach der Verabschiedung einer neuen Verfassung wurde Mao Zedong 1954 Präsident der VR China. Um der wachsenden Unzufriedenheit inner- und außerhalb der Partei einen kontrollierten Ausdruck zu geben, löste er 1956 die Hundert-Blumen-Bewegung aus. Die Außenpolitik von Mao Zedong stand nach Errichtung der VR China zunächst im Einvernehmen mit der sowjetischen Partei- und Staatsführung. Der Konflikt entzündete sich 1958 besonders an den unterschiedlichen Auffassungen über die »Generallinie des sozialistischen Aufbaus«, über die »friedliche Koexistenz« und den Zeitpunkt einer Überleitung der sozialistischen in die kommunistische Gesellschaft. Der Fehlschlag der Politik des »Großen Sprungs nach vorn« (195860/61; Ziel der Forcierung des Wirtschaftswachstums bei gleichzeitiger ideologischer Umerziehung, Errichtung der Volkskommunen) schwächte die Stellung von Mao Zedong in Partei und Staat. 1959 trat er das Amt des Staatspräsidenten an Liu Shaoqi ab, blieb jedoch Vorsitzender der Partei. Im Rahmen der 1965/66 eingeleiteten Kulturrevolution versuchte Mao Zedong, seine Stellung wieder zu stärken; er baute einen Führerkult um seine Person als »großer Vorsitzender und Steuermann« auf.



Kulturrevolution

(Große Proletarische Kulturrevolution), Bezeichnung für die innenpolitischen Macht- und Richtungskämpfe in der VR China 196676; eingeleitet von Mao Zedong, um seine seit 1958/59 geschwächte Position (Scheitern der Politik des »Großen Sprungs nach vorn« und der »Volkskommunen«) wieder zu festigen und die mehr pragmatisch orientierte Gruppe um Liu Shaoqi (Staatsoberhaupt) und Deng Xiaoping (Generalsekretär der KP) auszuschalten. Die Kulturrevolution ging einher mit einer breiten politisch-ideologischen Kampagne, die sich offiziell gegen Denk- und Lebensweisen westlicher und traditionell chinesischer Prägung richtete. Vorbereitet durch Aktionen gegen kritische Intellektuelle (seit Herbst 1965), wurde die Kulturrevolution offiziell 1966 von der linken Fraktion um Mao Zedong, seiner Frau Jiang Qing und Lin Biao (Verteidigungsminister) ausgelöst. Zur Durchsetzung ihrer Ziele mobilisierten sie Millionen von Studenten und Schülern, die sich in Roten Garden organisierten; diese terrorisierten v.a. seit Mitte 1966 in den Großstädten die Kritiker Mao Zedongs (Demütigung, Misshandlung oder Tötung von Funktionären, Wissenschaftlern und Lehrern, zum Teil Zwangsverschickung aufs Land zur Verrichtung körperlicher Arbeit) und zerstörten zahlreiche Kulturgüter (Tempel, Kirchen). Die von einer kultischen Verehrung Mao Zedongs (»Großer Vorsitzender und Steuermann«) begleitete Kulturrevolution führte zur weitgehenden Zerschlagung des Partei- und Staatsapparates (u.a. Sturz Liu Shaoqis und Deng Xiaopings). Die zunehmend außer Kontrolle geratenen Roten Garden, die v.a. in den Provinzstädten auf harten Widerstand stießen (bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen), wurden 1967/68 in blutigen Aktionen von der Armee diszipliniert, die als Ordnungsmacht stark an Einfluss gewann. Mit dem IX.Parteitag der KP (1969), auf dem eine kulturrevolutionär orientierte Führungsgruppe gewählt und Lin Biao zum Nachfolger Mao Zedongs ernannt wurde, schien die Kulturrevolution ihre Ziele erreicht zu haben; Machtergreifungsambitionen Lin Biaos (1971) und das Wiedererstarken der pragmatischen Kräfte um Zhou Enlai sorgten jedoch dafür, dass die Auseinandersetzungen bis 1976 (Tod Mao Zedongs und Sturz der Viererbande) anhielten. Die meisten verfolgten Politiker und Intellektuellen wurden später rehabilitiert. Die Kulturrevolution beeinflusste nicht zuletzt das Denken der intellektuellen Linken in Westeuropa v.a. in den 1960er-Jahren.

© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001



Viele Grüße
Josef

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politik mao zedongs: wieso kam es zur Kulturrevolut
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 11:29 Mo 11.08.2008
Autor: Josef

Hallo mef,

> wieso kam es zur kulturrevolution



Die „Große Proletarischen Kulturrevolution“ bezeichnete die schweren innenpolitischen Macht- und Richtungskämpfe in der Volksrepublik China 1965/66–76. Eingeleitet wurde sie eingeleitet von MAO ZEDONG, um seine seit 1958/59 geschwächte Position nach dem Scheitern der Politik des „Großen Sprungs nach vorn“ wieder zu festigen. Die Kulturrevolution kann genau genommen weder als Revolution noch als proletarisch bezeichnet werden. Die Bewegung richtete sich feindselig sowohl gegen traditionelle als auch moderne Kultur. Auch würde heute niemand in China dieses unheilvolle Jahrzehnt als „groߓ bezeichnen.

In den Jahren nach dem Scheitern des radikalen „Großen Sprungs nach vorn“, mit dem MAO versucht hatte, China sozusagen über Nacht aus seiner ökonomischen Rückständigkeit herauszuführen, verschärften sich die Richtungskämpfe in der Kommunistischen Partei. MAO geriet zunehmend in Konflikt mit anderen ranghohen Parteifunktionären bzw. Regierungsbeamten, die gemäßigtere Entwicklungsansätze vertraten.

Die prominentesten Vertreter dieser Linie waren LIU SHAOQI und der damalige KP-Generalsekretär DENG XIAOPING. MAO sah sich schließlich gezwungen das Amt des Staatspräsidenten an LIU SHAOQI abzugeben. LIU ging vom Vorrang der Wirtschaft aus und leitete die nach dem Misserfolg des „Großen Sprungs“ dringend gebotene Stabilisierung der Volkswirtschaft ein. MAO verfolgte dagegen das utopische Ziel einer permanenten Revolution, in deren Verlauf das Bewusstsein der Menschen mit Blick auf sozialistische Ideale umgeformt werden sollte. Die Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Linien führte zur „Kulturrevolution“.

Vorbereitet durch Aktionen gegen kritische Intellektuelle (seit Herbst 1965), wurde die „Kulturrevolution“ offiziell 1966 von der linken Faktion der KPC um MAO ZEDONG, seiner Frau JIANG QING und LIN BIAO (Verteidigungsminister) ausgelöst.

Zur Durchsetzung ihrer Ziele mobilisierte sie Millionen von Studenten und Schülern, die sich in sogenannten „Roten Garden“ organisierten. Diese terrorisierten vor allem seit Mitte 1966 in den Großstädten (Peking, Shanghai, Guangzhou) – aber auch auf dem Land – die Kritiker MAO ZEDONGS. Ihre Aktionen umfassten die Durchführung von so gennanten „Kampfversammlungen“. Sie demütigten, misshandelten oder töteten abtrünnige Funktionäre, Wissenschaftler und Lehrer und zerstörten zahlreiche Kulturgüter (Tempel, Kirchen). Universitäten und Schulen blieben jahrelang geschlossen.

In der Partei- und Staatsführung ging es MAO ZEDONG um die Entmachtung der für einen pragmatischen Kurs eintretenden Politiker, die in erster Linie die wirtschaftliche Rückständigkeit Chinas beseitigen wollten. LIU SHAOQI und DENG XIAOPING wurden öffentlich gedemütigt und verloren ihre Ämter. LIU starb, DENG überlebte und erschien nach dem Tode MAOS (1976) wieder auf der politischen Bühne. Als durch die „Kulturrevolution“ das Land im Chaos zu versinken drohte, musste 1969 die Armee die Ordnung wiederherstellen. Auf dem IX. Parteitag der KPCh im April 1969 wurde die Kulturrevolution als beendet erklärt.

Obwohl sich die Verhältnisse allmählich wieder beruhigten, steuerte die linke KP-Faktion weiter einen radikalen politischen Kurs. Die maoistische Ideologie war der wirtschaftlichen Entwicklung und Außenpolitik bis zum Tod MAOS im September 1976 übergeordnet. In der Bevölkerung blieben tiefe Verunsicherung und ein Hass auf die radikalen kulturrevolutionären Führer, darunter auch JIANG QING, die Frau MAOS, zurück. Zehntausende von Intellektuellen, Verwaltungskadern und Parteifunktionären waren jahrelang in harte Umerziehungslager geschickt worden. Die „Kulturrevolution“, die sich nach MAOS Vorstellung noch mehrmals wiederholen sollte, war für die Entwicklung Chinas ein schwerer Rückschlag. 1978 setzte DENG XIAOPING der utopisch-revolutionären Politik MAOS ein Ende und leitete tiefgreifende Reformen ein, die die Voraussetzungen für eine bis heute andauernde dynamische Entwicklung der chinesischen Wirtschaft schufen.

Zusammengefasst war die Zeit zwischen 1966 und 1976 für die Mehrheit der chinesischen Bevölkerung ein verlorenes Jahrzehnt. Die Wirtschaft stagnierte, Ausbildung, Erziehung und Kreativität waren lahmgelegt. Zurück blieb eine verbitterte Generation, die sich ihrer Chancen für einer höhere Ausbildung beraubt sah. Zehntausende Menschen starben, wurden verletzt, verfolgt, verloren ihre Arbeit oder wurden ungerechtfertigt inhaftiert. Gleich welche politische Richtung China in Zukunft einschlagen wird, stimmt man im Land überein, dass es niemals zu einer zweiten „Kulturrevolution“ kommen dürfe.

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Viele Grüße
Josef

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politik mao zedongs: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 13:14 Mo 11.08.2008
Autor: Josef

Hallo,

Die pragmatischen Kräfte, die nach Maos Rücktritt als Staatspräsident die Staatsführung übernahmen, sahen in der Entwicklung der Volkswirtschaft die Voraussetzung für den gesellschaftlichen Fortschritt; Mao dagegen setzte weiterhin primär auf die „revolutionären Massen”. Da er jedoch einen Rückgang der ideologischen Bildung sowie eine Rückkehr zu kapitalistischen, bürgerlich-reaktionären Denkweisen in der Gesellschaft und vor allem auch in der Partei festzustellen glaubte, leitete er 1966 die Große Proletarische Kulturrevolution ein.

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Viele Grüße
Josef

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politik mao zedongs: wie endet das ganze
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 13:17 Mo 11.08.2008
Autor: Josef

Hallo,

>  wie endet das ganze



Er entmachtete den Parteiapparat und schaltete seine innerparteilichen Gegner aus. Um sich selbst als den „großen Vorsitzenden” schuf er mit Hilfe seiner Frau Jiang Qing einen Personenkult, und seine 1966 im Roten Buch (auch Mao-Bibel oder Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung, zusammengestellt und herausgegeben von Lin Biao) veröffentlichten Aussprüche und Gedanken wurden nicht nur in China zu den bewunderten und viel zitierten Leitsätzen der Mao-Anhänger.

Nach dem Ende der Kulturrevolution 1969 betrieb Mao eine vorsichtige Politik der Öffnung Chinas auch gegenüber dem Westen; 1970/71 wurde China von zahlreichen westlichen Staaten, u. a. den USA, anerkannt, und 1972 anstelle von Taiwan in die UNO aufgenommen. Mao starb am 9. September 1976 in Peking.

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Viele Grüße
Josef

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politik mao zedongs: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:21 Mo 11.08.2008
Autor: Josef

Hallo mef,

>  
> wiseo könnte man mao zedong als den vater der emanzipation
> ansehehn
>  

1956 begann Mao, in Reaktion auf die Entstalinisierung in der Sowjetunion, die eigene Politik öffentlich zur Diskussion zu stellen. Mit der Aufforderung „Lasst hundert Blumen blühen” gestattete er den Intellektuellen, Politik und Verwaltung zu kritisieren. In seiner Rede „Über die zehn großen Beziehungen” verwarf er die sowjetische Begeisterung für die Schwerindustrie mit dem Argument, dass der Schlüssel zu schnellem und gleichzeitig sozialistischem Wirtschaftswachstum die zunehmende Kaufkraft der Landbevölkerung sei. Seine Rede von 1957 „Über die richtige Behandlung von Widersprüchen im Volk” kritisierte die sowjetische Auffassung, dass es innerhalb der sozialistischen Gesellschaft keine Widersprüche gäbe; Mao vertrat den Standpunkt, dass Konflikte sowohl unvermeidlich als auch gesund seien.

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Viele Grüße
Josef

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politik mao zedongs: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:59 Mo 11.08.2008
Autor: mef

hi joseph
du bist wirklich ein schatz
vielen vielen dank
so geordnet hätt ich das nicht finden können:)

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