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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:08 Di 08.06.2010 | Autor: | lalalove |
Hallo!
Könnt ihr mir bitte erklären wie man die rythmische Gruppierung untersucht und diese mir an dem folgenden Noten zeigen?
[Dateianhang nicht öffentlich]
Vielen Dank im Voraus!!
Dateianhänge: Anhang Nr. 1 (Typ: png) [nicht öffentlich]
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:45 Di 08.06.2010 | Autor: | lalalove |
Hallo!
Ich hoffe ihr könnt mir innerhalb der nächsten zwei Stunden helfen.
Vielen Dank im Voraus :)
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:20 Di 08.06.2010 | Autor: | lalalove |
...Fälligkeitsdatum bis zum 09.06.2010 - 9:00.
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Hallo lalalove,
das ist ein schlechtes Beispiel. Ich kenne (andere) Musiker, mit denen ich stundenlang darüber streiten könnte, wie hier am besten eine rhythmische Gruppierung vorzunehmen wäre.
Einige davon würden schon gegen den 6/8-Takt rebellieren, sondern gleich 12/16 vorschlagen. Andere wären für die klare Halbierung im 6/8 (=3/8+3/8) zu gewinnen, weil sie den Takt zu strukturieren hilft. Im 12/16 würde man eher 3/16+3/16+3/16+3/16 erwarten.
Ich habe das mal kurz in mein Notensatzprogramm eingegeben, dann sind die späteren Unterteilungen mit wenigen Tastendrücken herzustellen.
Das Notenbeispiel ist also dies:
[Dateianhang nicht öffentlich]
Eine rhythmische Gruppierung hilft nun, Betonungen und rhythmische Strukturen zu klären und damit zugleich die Lesbarkeit zu erhöhen (nicht mehr!). Es gibt normalerweise genau vier Möglichkeiten, nach denen man gruppieren könnte:
1) Ein vorgegebener, durchlaufender Grundrhythmus
2) Eine deutliche Rhythmusstimme, meist der Bass
3) Eine klare Melodiestimme (auch in den Mittelstimmen)
4) Eine führende Oberstimme
Über Möglichkeit 1) wissen wir hier nichts, außer dass an ungewohnter Stelle rechts über den Noten die Angabe 6/8 steht. Die vorgelegten Noten sprechen dafür. Trotzdem ergibt sich hier keine nötige und logische Gruppierung.
Die Möglichkeiten 2,3,4 sind leider nicht stringent über das Stück durchzuhalten. Die Oberstimme liegt klanglich nicht deutlich vorn (also eher nicht 4), eine Melodie ergibt sich auch nicht stimmübergreifend (also auch nicht 3) und eine rhythmisierende Stimme liegt auch nicht unmittelbar vor, schon gar nicht der Bass (also auch nicht 2).
Jeder dieser drei Versuche führt zu unbefriedigenden Ergebnissen. Hier z.B. die rhythmische Gruppierung anhand der Oberstimme:
[Dateianhang nicht öffentlich]
Diese Deutung ist unbefriedigend. Der überraschende Taktwechsel (den man durch Notation in 12/16 und 6/8 hervorheben würde) wird von den Begleitstimmen nicht gedeckt. Nichts spricht dafür, außer der Oberstimme.
Probier das für die anderen Stimmen, und das Ergebnis wird nicht besser werden.
Am überzeugendsten ist noch die Deutung als Polyrhythmik - während die Diskantstimmen 6/8 spielen, spielen die Bassstimmen 12/16, und umgekehrt:
[Dateianhang nicht öffentlich]
Das ist nun zwar noch die vorläufig beste Lösung, aber die Stilistik spricht wieder dagegen. Solche Polyrhythmik findet sich am ehesten im karibischen und mittelamerikanischen Raum. Dort aber würde man die durchgängige Sechzehntelbegleitung mit gebrochenen Akkorden eher nicht verwenden. Sie spricht für den mitteleuropäischen Mainstream etwa von Bach bis Beethoven, die allerdings so deutliche Polyrhythmik kaum verwendet haben.
Alles in allem: ein grottenschlechtes Beispiel, um rhythmische Gruppierung zu lernen!
Grüße
reverend
Dateianhänge: Anhang Nr. 1 (Typ: png) [nicht öffentlich] Anhang Nr. 2 (Typ: png) [nicht öffentlich] Anhang Nr. 3 (Typ: png) [nicht öffentlich]
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